Qualität von Naturkalk
Die Wirksamkeit und Qualität von Düngekalk hängen im Wesentlichen vom Zusammenspiel folgender Faktoren ab:
Kalkform (Ca-Verbindung)
Entscheidend ist die chemische Bindungsform – z. B. CaCO₃, CaO oder CaSiO₃. Gebrannter Kalk (CaO, CaO/MgO) besitzt die höchste Reaktivität und den höchsten Neutralisationswert. Auch innerhalb derselben Verbindung gibt es Qualitätsunterschiede.
Neutralisationswert (NV)
Gibt an, wie viel Säure durch den Kalk neutralisiert werden kann. Der NV entspricht quasi dem Gehalt an CaO/MgO und dient zur Vergleichbarkeit unterschiedlicher Kalktypen.
Reaktivität
Bestimmt die Wirkungsgeschwindigkeit. Sie wird im Labor (z. B. Sauerbeck/Rietz-Methode) getestet – wie viel Kalk löst sich innerhalb von 10 Minuten in einer Salzsäure bei einem konstanten pH-Wert von 2,0. Unterschiedliche Prüfverfahren innerhalb der EU können zu abweichenden Werten führen – daher ist die verwendete Methode relevant.
Feinheit (Korngrößen-Zusammensetzung)
Fein gemahlener Kalk wirkt schneller. Die Korngröße beeinflusst maßgeblich die Reaktionsgeschwindigkeit – besonders in Kombination mit Herkunft und Struktur des Gesteins.