Stoppelkalkung
Kalk auf die Stoppel
Kalkung nach der Ernte – pH-Wert regulieren, Bodenstruktur verbessern
Optimale Bodenstruktur und ein stabiler pH-Wert sind die Grundlage für hohe Erträge und eine effiziente Nährstoffnutzung – besonders unter den Vorgaben der Düngeverordnung.
Eine Kalkdüngung nach der Ernte ist der beste Zeitpunkt, um den Boden standhaft für die nächste Saison zu machen.
Warum Kalkung im Sommer?
- Beste Befahrbarkeit: Trockene Böden ermöglichen eine gleichmäßige Ausbringung mit Kalkstreuern
- Schnelle Einarbeitung: Direkt nach dem Streuen kann der Kalk durch Bodenbearbeitung optimal verteilt werden
- Bodenstruktur verbessern: Calcium-Ionen (Ca²⁺) fördern stabile Krümelstrukturen, beugen Verschlämmung vor und verbessern die Wasseraufnahmefähigkeit
- Erosionsschutz: Mehr Krümelstabilität reduziert das Risiko von Bodenerosion bei Starkregen
Ablauf der Stoppelkalkung
- Kalk gleichmäßig auf die Stoppel streuen
- Bodenbearbeitung durchführen, damit der Kalk in den Oberboden gelangt
- Nährstoffverfügbarkeit sichern und pH-Wert langfristig stabilisieren
Einsatzbereiche und Aufwandmengen
- Erhaltungskalkung: alle 3 Jahre 7–20 dt/ha CaO (abhängig von Bodenart, Niederschlag, pH-Wert, freiem Kalk)
- Gesundungskalkung: einmalig 15–100 dt/ha CaO (leichte Böden benötigen weniger)
- Vor Winterraps: pH-Wert saurer Böden anheben, um Kohlhernie vorzubeugen (Vorsaatkalkung)
- Ausgleich von Kalkverlusten durch Pflanzenentzüge, Auswaschung, saure Dünger (AHL, ASS, DAP, Harnstoff) oder Gülle
Geeignete NATURKALK-Düngetypen
- Branntkalk (CaO): wirkt am schnellsten
- Mischkalk
- kohlensaurer Kalk (CaCO₃): mittlere Wirkungsgeschwindigkeit
- Magnesiumhaltige Kalke: langsamer, zusätzlich Mg-Versorgung
- Konverterkalk (Ca-Silikat): ähnlich wirksam wie kohlensaurer Kalk
Praxis-Tipps
- Bodenanalyse durchführen: Aufwandmenge immer anhand aktueller Bodenuntersuchung festlegen
- Gülle beachten: Hoher Ammoniakanteil macht Gülle zu einem Kalkzehrer; zusätzlich können hohe Kali-Gehalte die Calciumaufnahme der Pflanzen hemmen