Wald

Bodenschutzkalkung im Wald

Durchführung:

per Hubschrauber – ca. 3 t/ha (bis zu 70 ha täglich, ca. 210t Kalk)

Kalkart:

Kohlensaurer Magnesiumkalk (>15% MgCO3) – Mg oft ein begrenzter Nährstoff in Waldböden

Auswirkung der Waldkalkung:

  • Chemisch - stabiles Bodenmileu

    • Neutralisierung alter und neuer Bodensäuren, die das Baumwachstum hemmen
    • Regulierung und Stabilisierung des pH-Werts sowie die Basensättigung
    • Bindung toxischer Ionen wie Aluminium
    • Lieferung wichtiger Nährelemente wie Calcium und Magnesium
    • Optimierung der Nährstoffverfügbarkeit (z. B. Phosphor)
  • Biologisch - Förderung des Wald-Bodenlebens

    • Bildung eines günstigen Milieu für Mikroorganismen, Regenwürmer und andere Bodenlebewesen
    • Förderung biologischer Vielfalt und Humusbildung
    • Unterstützung der Kohlenstoffbindung und langfristige Verbesserung der Humusform
    • Stabilisierung der Ernährungssituation der Waldbäume
  • Physikalisch - Verbesserung der Bodenstruktur

    • Erhöhung der Speicherfähigkeit des Bodens für Wasser und Nährstoffe
    • Verbesserung des Luft- und Wasserhaushalts durch lockere Porenstruktur
    • Förderung der Durchwurzelung des Mineralbodens für bessere Standfestigkeit bei Stürmen
    • Reduzierung von Erosion, Verdichtung und Verschlämmung
  • Forstwirtschaftlich - gesunde und stabile Wälder

    • Erhöhung von Vitalität und Resilienz der Bäume gegenüber Klimastress
    • Sicherung einer nachhaltigen Holzproduktion und Schutz vor Bodendegeneration
    • Bedarfsorientierte und schonende Kalkung
    • Im Privatwald oft bis zu 100 % finanziell gefördert
    • Experten empfehlen Bodenschutzkalkungen nach Langzeitstudien und der Bodenzustandserhebung II
  • Langfristig - zukunftsfähige Waldbewirtschaftung

    • Nachhaltige Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und Humusqualität
    • Beitrag zur Klimaanpassung und langfristigen Standortstabilisierung

Daten und Fakten

In Deutschland werden jährlich rund 220.000 t Kalk auf etwa 70.000 ha Wald ausgebracht – das sind nur 0,7 % der über 10 Mio. ha Gesamtwaldfläche. Für spürbare Bodenschutz-Erfolge müsste die Kalkung deutlich ausgeweitet werden.

Waldzustandsberichte (2017, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz) und Bodenzustandserhebungen II (BZE II) der letzten 20 Jahre zeigen klar die Notwendigkeit und Erfolge der Kalkung.

Ziele des Waldbodenschutzes:

  • Basensättigung sicherstellen
  • Bodenstruktur erhalten
  • Bodenverdichtung durch schwere Maschinen vermeiden

Aktuelle News zur Waldkalkung

Filme zur Waldkalkung im Internet

Notwendigkeit, die Förderung und den Ablauf der Waldkalkung in Deutschland


Auf der Grünen Woche 2016 diskutierten Experten in einer Podiumsdiskussion. Der MdB C. Cäsar, DFWR-Präsident G. Schirmbeck und Herr Dr. K. von Wilpert, FVA Freiburg, sprachen sich einhellig für die Waldkalkung und ihre Förderung in Deutschland aus.

www.waldkalkung.com

⇒ Alle Detail-Informationen mit Daten und Fakten zum Thema Waldkalkung und Waldbodenschutz für verschiedene Zielgruppen unter www.waldkalkung.com.

Anerkennung der Leistungen

Höhere Anerkennung für Leistung und Nutzen der Waldkalkung! Ergebnisse der BZE II (Bodenzustandserhebung Waldböden) zeigen viele positive Ergebnisse der Waldkalkung der letzten 20 Jahre.

Mehr Anerkennung = verstärkte Unterstützung und Anwendung der Waldkalkung in der Praxis. Zu viele Waldböden sind noch immer sehr stark und unnatürlich versauert. Daher hat der Waldbodenschutz für eine nachhaltige Waldnutzung sehr hohe Bedeutung!

Umfang der Waldkalkung in Deutschland

Quelle: Henning Andreae, Frank Jacob, 2017

Auswirkungen der Bodenschutzkalkung auf Waldökosystemen

Quelle: FVA Freiburg, Dr. H. Puhlmann, 2021

Versauerung der Waldböden

Kalkdüngerabsatz 2012 an die Land-, Forstwirtschaft

Quelle: Statistisches Bundesamt, DHG