Stoppelkalkung zur Stabilisierung der Bodenstruktur
Die laufende Getreideernte und trockene Ackerböden ermöglichen in den kommenden Wochen eine bodenschonende Stoppelkalkung. Damit werden eine Stabilisierung der Bodenstruktur, Optimierung der Porenbildung und ein aktives Bodenleben gefördert. Diese sind gemeinsam für die nachhaltige Bodenfruchtbarkeit und eine möglichst gute Wassernutzung wichtig.
Köln, 31. Juli 2013. Die regional sehr heftigen Regenfälle im Juni 2013 konnten von vielen Böden nicht hinreichend aufgenommen werden, so dass Überflutungen die Folge waren. Die Trockenheit im Juli führte in manchen Regionen Deutschlands zu einer Notreife von Weizen und Wassermangel bei Mais. Diese Verhältnisse zeigen, wie wichtig das Zusammenspiel von Wassermanagement und Bodeneigenschaften ist.
Aufgrund der bislang recht ungewöhnlichen Witterung in diesem Jahr und der sehr geringen Kalkdüngung im Frühjahr möchte die Düngekalk-Hauptgemeinschaft auf die Bedeutung der Kalkversorgung hinweisen.
Denn Böden mit optimaler Bodenstruktur, aktivem Bodenleben und günstiger Porenraumverteilung können einerseits mehr Wasser aufnehmen und speichern als verdichtete, wenig aktive Böden. Und andererseits können gut mit Humus und Kalk versorgte Böden den Pflanzen auch mehr Wasser zur Verfügung stellen.
Diese schon länger bekannten Erkenntnisse und Zusammenhänge haben schließlich zu dem durch sehr viele empirische Feldversuche abgesicherten VDLUFA-Standpunkt „Kalkbedarf für Acker und Grünland“ geführt. Dieses Schema, welches seit 2000 nahezu einheitlich in Deutschland zur Beratung der Landwirte dient, ermöglicht vergleichsweise einfach anhand der pH-Werte eine optimale Kalkversorgung zu gewährleisten.
Deshalb kann hinsichtlich der Optimierung der Bodenfruchtbarkeit und Wassernutzung nur geraten werden, die Bodenstruktur durch Kalk und Humus zu stabilisieren. Dies ist zugleich aktiver, vorsorgender Bodenschutz, da auch die Bodenverdichtung und Erosion vermindert werden.
Da das nasse, kalte Frühjahr 2013 nur wenig Kalkdüngung im Frühjahr ermöglichte, können die Versäumnisse nun nach der Getreideernte mit einer Stoppelkalkung bodenschonend nachgeholt werden.