Kalkverband Agrar – neuer Name der ehemaligen Düngekalk-Hauptgemeinschaft

Aus „Düngekalk-Hauptgemeinschaft“ wird „Kalkverband Agrar“

Ab dem 15. Juli 2025 tritt der bekannte Fachverband rund um die Themen der Kalkung in Landwirtschaft und Forst unter einem neuen Namen auf: Der Kalkverband Agrar ist ab sofort Dreh- und Angelpunkt zu fachlichen Fragen rund um die Kalkung.

Klar, prägnant, stark: Im Zuge zukunftsträchtiger Themen in der Landwirtschaft und im Forstbereich entschied sich die bisherige Düngekalk-Hauptgemeinschaft im Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e. V. für einen neuen Namen. Als Kalkverband Agrar im Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e. V. kümmert sich die Organisation auch in Zukunft verlässlich um Fragen rund um die Kalkung in der Land- und Forstwirtschaft. Das bekannte Markenlogo „Naturkalk“ bleibt und kann weiterhin von Mitgliedern des Verbandes zu Werbezwecken verwendet werden.

 Ihr Ansprechpartner für Fragen zur Kalkung

Der Kalkverband Agrar ist eine eigenständige Unterorganisation im Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e.V. Seit vielen Jahrzehnten ist er im Interesse seiner Mitglieder für alle Fragen der Kalkanwendung im Bereich der Land- und Forstwirtschaft, einschließlich Futterkalk und Teichwirtschaft tätig.

Der Verband wird von den Gesellschaften und Mitgliedsfirmen getragen, die Düngekalk und Futterkalk (Naturkalk) an die Land- und Forstwirtschaft liefern.
Er vertritt die Mitgliedsfirmen gegenüber Politik, Ministerien, Behörden, Verbänden, Forschungs- und Beratungseinrichtungen im Bereich Land- und Forstwirtschaft – sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene. Dabei setzt die Organisation auf Fachlichkeit und wissenschaftliche Erkenntnisse, fördert den Dialog mit Expertinnen und Experten und ist gleichzeitig Ansprechpartner für Politik und Praxis.

Unsere Aufgaben im Überblick

  • Wir pflegen eine enge Zusammenarbeit mit den relevanten Bundes- und Landesministerien (Landwirtschaft – BMELH, Umwelt – BMUKN) sowie mit der EU-Kommission. Damit sind wir zentraler Ansprechpartner für eine praxisgerechte Gestaltung und Weiterentwicklung des Düngemittelrechts und alle Fragen zum Düngemittelrecht sowie der Zulassung für den Bereich Dünge- u. Futtermittel.
  • Wir koordinieren Forschungs- und Versuchsarbeiten auf dem Gebiet der Kalkdüngung in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Instituten.
  • Wir leisten Beratung für die Mitgliedsfirmen und deren landwirtschaftliche Fachberater in allen agrikulturchemischen, ackerbaulichen und bodenkundlichen sowie technischen Fragen zum Düngekalk.
  • Wir stellen den Mitgliedern aktuelle Fach- und Marktinformationen zur Verfügung.
  • Wir vertreten den Nährstoff „Kalk“ in wichtigen Organisationen der Landwirtschaft, in denen aktuelle Fragen der Düngung und wichtiger Regelungen behandelt werden.
  • Im Auftrag des DIN vertreten wir in der Europäischen Normung (CEN) die Interessen der deutschen Düngekalkhersteller bei der Entwicklung von Analysenmethoden und der Festlegung von Produkteigenschaften.
  • Wir leisten zentrale Öffentlichkeitsarbeit, Ausstellungsbeteiligungen (DLG-Feldtage), veröffentlichen Broschüren und Merkblätter zum Thema Düngekalk oder Bodenschutz.
  • Wir registrieren den Kalkzustand der land- und forstwirtschaftlich genutzten Böden und erstellen Prognosen für den langfristigen Kalkbedarf.
  • Wir erfassen die amtliche Düngemittelstatistik und geben durch Interpretation der nationalen und regionalen Düngemittelmärkte Entscheidungshilfen.
  • Wir haben Einfluss auf die Durchführung der Qualitätsüberwachung und beraten in allen Fragen der Produktqualität.

Details zu unseren Aufgaben finden Sie auch hier: https://naturkalk.de/about-us/ziele-und-aufgaben/

Stoppelkalkung nach der Ernte – Landwirte nutzen das Zeitfenster vor der Herbstbestellung

Nach der Ernte der Kulturen bietet sich im betrieblichen Management ein optimaler Zeitpunkt, um eine Kalkungsmaßnahme durchzuführen. Die trockenen Bedingungen im Sommer und die damit verbundene gute Befahrbarkeit der Flächen schaffen gute Voraussetzungen für eine effiziente Kalkung – oft im Zuge der Stoppelbearbeitung. Die Kalkung sollte standortgerecht erfolgen und auf einer aktuellen Bodenanalyse basieren. Ziel ist die Korrektur des pH-Wertes und damit die Verbesserung zentraler Bodenfunktionen. Eine fachgerechte Kalkung leistet einen entscheidenden Beitrag zur langfristigen Praxis im nachhaltigen Ackerbau.

Abbildung 1: Die Kalklagerung ist als Feldmiete bereits vor der Ernte möglich, um anschließend schnell ausbringen zu können. (Bild: Johannes Kamptner)

Die anhaltende Trockenheit in Deutschland stellt viele Landwirte vor große Herausforderungen. Ein positiver Aspekt, die Trockenheit bietet zumindest eine gute Befahrbarkeit der Flächen. Es bestehen zudem Zeitfenster im betrieblichen Ablauf. Eine Stoppelkalkung ist deshalb in diesem Jahr mehr als optimal und bietet eine Chance zur Bodenverbesserung. Die Kalkversorgung der Böden ist neben dem Humusaufbau ausschlaggebend für eine stabile Bodenstruktur, ein aktives Bodenleben sowie für eine optimale Wasserinfiltration und -speicherung. Je schwerer der Boden, desto wesentlicher sind die gute Kalk- und Humusversorgung.

Eine angepasste Kalkung verbessert die Durchwurzelbarkeit des Bodens, erhöht die pflanzenverfügbare Wassermenge und kann dadurch Ertragsminderung in Trockenphasen vorbeugen oder abmildern.

 

Warum Kalkung den Humusaufbau nicht behindert – sondern unterstützt

Kalkung und Humusaufbau werden häufig als unvereinbar angesehen, da Kalk die Mineralisierung organischer Substanz fördert. Entscheidend dabei ist jedoch das richtige Verhältnis. Calcium ist notwendig zur Stabilisierung von Ton-Humus-Komplexen, die wiederum Grundlage für stabile Aggregatstrukturen im Boden sind. Das VDLUFA-Konzept der Ziel-pH-Werte berücksichtigt bereits den Zusammenhang zwischen Humusgehalt und optimalem pH-Wert.

Böden mit hohem Humus- und Kalkgehalt, wie beispielsweise Schwarzerden, gelten als besonders fruchtbar. Dabei zählt nicht nur die Humusmenge, sondern auch dessen Qualität. Um langfristig stabile Erträge zu erzielen, sollten pH-Wert, Humusgehalt und Calciumversorgung im optimalen Bereich gehalten werden. Besonders bei tonreichen Böden (>17 % Ton) ist Calcium für die Flockung von Tonmineralen und die Ausbildung stabiler Bodengefüge unverzichtbar.

Nährstoffverfügbarkeit und pH-Wert

Ein pH-Wert im Bereich von 5,5 bis 7,5 schafft günstige Bedingungen für die Verfügbarkeit von Haupt- und Spurennährstoffen.ie Die Nährstoffnutzungseffizienz – insbesondere von Stickstoff und Phosphor – kann durch eine gezielte Kalkung erheblich verbessert werden.

Abbildung 2: Darstellung Ton-Humus-Komplex (B. Meyer und Düngekalk-Hauptgemeinschaft)

Der pH-Wert als eine der wichtigsten Bodenzustandsgrößen sowohl chemische, physikalische und biologische Eigenschaften des Bodens beeinflusst und steuert maßgeblich die Löslichkeit von Pflanzennährstoffen. Eine bedarfsgerechte Kalkung trägt somit wesentlich zur Ausschöpfung des Ertragspotenzials bei.

Darüber hinaus hat Kalk weitere Wirkungen: Er optimiert die Kationenbelegung der Austauscherkomplexe, fördert die Aktivität des Bodenlebens, kann die Kohlenstoffspeicherung im Boden positiv beeinflussen und liefert wertvolle Nährstoffe wie Calcium und Magnesium.

 

Handlungsempfehlung Praxis – Was ist zu beachten?

Bodenanalyse und Bedarfsermittlung:

Regelmäßige Bodenanalysen im Rhythmus von 3 bis 4 Jahren bilden die Grundlage jeder Kalkungsmaßnahme. Die Einteilung erfolgt nach der VDLUFA-Klassifizierung. Die empfohlenen Kalkmengen werden üblich mit einer Ausbringung für mehrere Jahre erledigt. (Die Kosten können auf mehrere Jahre angerechnet werden.) Experten tendieren zunehmend zu häufigeren Ausbringungen mit kleineren Kalkmengen.
Auf der Website https://naturkalk.de/kalkrechner/  kann der Kalkbedarf ermittelt werden, wenn Bodenart, Humusgehalt und aktueller Ausgangs-pH-Wert bekannt sind.

Tabelle 1: Einteilung der Versorgungsstufen zur Kalkung nach dem VDLUFA-Schema.

Eine schlagkräftige Ausbringtechnik ermöglicht eine Kalkung unmittelbar nach der Ernte und vor der Herbstbestellung. (Bild: Althausen Agrarservice GbR)

Zeitpunkt der Kalkung

„Kalken wenn der Boden trägt“: Dies ist in der Regel die Stoppelkalkung im Sommer/Herbst. Aber auch im Winter bei Frost oder im Frühjahr die Vorsaatkalkung sind üblich.
Besonders vor Kulturen mit höherem pH-Wert-Bedarf wie Raps, Zuckerrübe, Gerste oder Leguminosen ist eine vorherige Kalkung empfehlenswert.
Rechtzeitige Planung und Organisation, um kurzfristige Engpässe bei Lieferung und Ausbringung zu vermeiden.

 

 

 

 

Kalkdüngertypen und Qualität:

Je nach gewünschter Wirkgeschwindigkeit stehen verschiedene Kalkformen zur Verfügung:

  • Schnell wirksam: Branntkalk, Mischkalk
  • Mittelfristig wirksam: Feinst vermahlene Kalke (< 0,1 mm), Carbokalk, Konverterkalk
  • Magnesiumversorgung: Kohlensaure Magnesiumkalke

Auch kombinierte Produkte mit Phosphor- oder Schwefelgehalten sowie granulierte Varianten sind erhältlich. Bei der Auswahl sind Neutralisationswert, Reaktivität, Sieblinie und das DLG-Gütesiegel beachten. Lagerung und Ausbringtechnik erfolgen meist über den Agrarhandel oder Lohnunternehmer.

Für die Kalkwirkung ist nicht nur die Menge entscheidend, sondern auch die chemische Bindungsform des eingesetzten Düngers. Je nach Verbindung variiert die tatsächliche CaO-Wirkung erheblich. Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Bindungsformen und deren relevanten Wirksamkeit (CaO-Äquivalente):

Tabelle 1: Bindungsformen und CaO-Gehalt von Kalkprodukten

Bindungsform (Äquivalent) Produkte CaO (in kg)
CalciumOxid (CaO) Branntkalk 1,00
CalciumCarbonat (CaCO3) Kalkstein 0,56
MagnesiumCarbonat (MgCO3) Magnesit 0,66
Dolomit (CaMgCO3) Dolomit 0,6
MagnesiumOxid (MgO) Magnesia 1,39
CalciumHydroxid (Ca(OH)2) Kalkhydrat 0,75
CalciumSilikat (CaSiO2) Konverterkalk 0,48
CalziumSulfat (CaSO4) Gips *) 0

*) Die sulfatische Bindungsform von Calcium (Gips) ist nicht basisch wirksam, da nicht die zweiwertigen Kationen (Ca2+ und Mg2+) die basische Wirkung bringen, sondern die Bindungsreste Hydroxyd (OH) und Carbonat und CO3. Daher ist Gips auch kein Düngekalk, sondern ein Calcium- und Schwefeldünger.


Kalkungskosten

Die Kalkungskosten richten sich nach Typ, Menge, Qualität, Transport und Ausbringung (Preissumme ”frei Acker”). Der Kalkbedarf wird üblicherweise in kg/ha CaO ermittelt, der Preis meist in €/t Ware angegeben. Eine Umrechnung anhand des Neutralisationswerts ist für die Vergleichbarkeit notwendig.

gegeben gesucht Faktor
CaO CaCO3 1,785
CaCO3 CaO 0,560
MgO MgCO3 2,092
MgCO3 MgO 0,478
MgO CaO 1,391
CaO MgO 0,719

Beispielrechnung:

Eine Erhaltungskalkung mit 17 dt CaO/ha bei einem Gehalt von 50,4 % CaO ergibt: 17 / 0,504 x Preis je dt = €/ha

Abbildung 3: Effiziente Ausbringtechnik und gute Befahrbarkeit bei trockenen Bedingungen (Bild: Sophie Stoltenberg)

Wirkmechanismus im Boden

In Böden mit natürlichen Calcium- oder Magnesiumcarbonaten wirkt das Carbonat-Puffersystem, das bei pH >6,5 aktiv ist. Fehlen diese Carbonate, übernehmen austauschbare Kationen (Ca2+, Mg 2+) die Pufferung – jedoch mit geringerer Kapazität. Unter pH 4,2 zerfallen Tonminerale, es entstehen wurzeltoxische Aluminiumionen. Kalkung schützt den Boden also vor Degratationsprozessen und fördert dessen Regenerationsfähigkeit.

Magnesiumversorgung

Je nach Kultur werden zwischen 20 und 60 kg MgO/ha entzogen. Hackfrüchte, Mais und Sonderkulturen zeigen einen erhöhten Magnesiumbedarf, der nicht immer über Stallmist, Gülle oder Bodennachlieferung gedeckt werden kann. Auf magnesiumarmen Böden – häufig leicht und sauer – sollten deshalb magnesiumhaltige Kalke eingesetzt werden. Kohlensaure Magnesiumkalke stehen in verschiedenen Siebungen zur Verfügung. Trotz gelegentlicher Befürchtungen gibt es derzeit keine gesicherten Hinweise auf schädliche Wirkungen hoher Magnesiumgehalte. Beobachtete Effekte scheinen bodenartspezifisch zu sein (z.B. Bei tonreichen, schwer bearbeitbaren Böden) und werden derzeit weiter untersucht.

Nährstoffentzüge (kg/ha) durch Ernteprodukte:

  Haupternteprodukt

z.B. Korn

Nebenernteprodukt

z.B. Stroh, Kraut

  dt/ha CaO MgO dt/ha CaO MgO
Weizen 100 10 20 80 36 16
Gerste 80 8 16 72 33 14
Raps 45 28 23 70 129 21

Quellen: Werte LWK NRW; Düngekalk-Hauptgemeinschaft

Fazit

Die Düngekalk-Hauptgemeinschaft weist darauf hin, dass bedarfsgerechte Kalkung ist ein zentrales Element des nachhaltigen Pflanzenbaus ist. Sie verbessert pH-Wert, Bodenstruktur, Nährstoffverfügbarkeit und das Wasserhaltevermögen. Wer langfristig stabile Erträge erzielen will, muss auf eine ausgewogenen Kalk- und Magnesiumversorgung achten. Gerade in trockenen Jahren sollten die guten Befahrbarkeitsbedingungen für eine standortangepasste Stoppelkalkung genutzt werden – auch wenn wirtschaftliche Engpässe zu Einsparungen verleiten. An der Grunddüngung sollte nicht gespart werden.

Weiterführende Informationen finden Sie hier:

Boden, Klima, Wasser sind aktuelle Themen, die auch die Düngekalk-Hauptgemeinschaft berücksichtigt. Denn eine standortgerechte Versorgung der Böden mit Kalk sorgt für optimale Boden-pH-Werte. Die Rolle einer bedarfsgerechten Kalkung wird im Folgenden weiter vertieft und in einem anschaulichen Video erklärt: Naturkalk für klimastabile Böden

Im vergangenen Jahr haben wir bereits ausführlich über die effiziente Wasserspeicherfähigkeit von Böden in der Landwirtschaft berichtet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weltwassertag 2025 – Boden, Klima, Wasser

Zum diesjährigen Weltwassertag am 22. März jeden Jahres liegt der Fokus auf der „Erhaltung der Gletscher“. Ein Thema, welches vor allem mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht wird. Die Landwirtschaft und Forstwirtschaft und deren Flächengrößen in Deutschland dienen hierbei als Wasserspeicher und -filter im Rahmen der Trinkwassergewinnung.

Der Wasserkreislauf beginnt mit den Niederschlägen und endet im Grundwasser, welches auch unser Trinkwasserspeicher ist. Wichtiger Faktor in diesem Kreislauf sind unsere Böden, vor allem die Wälder und landwirtschaftliche Flächen sind ein großer Wasserspeicher.

Boden, Klima, Wasser sind aktuelle Themen, die auch die Düngekalk-Hauptgemeinschaft berücksichtigt. Denn eine standortgerechte Versorgung der Böden mit Kalk sorgt für optimale Boden-pH-Werte. Die Rolle einer bedarfsgerechten Kalkung wird im Folgenden weiter vertieft und in einem anschaulichen Video erklärt: Naturkalk für klimastabile Böden

Quelle: iStock.com/Gligatron

Die Häufigkeitsverteilungen von Niederschlägen, d.h. zu welchem Zeitpunkt wie viel Regen fällt, sind für die Land- und Forstwirtschaft über das Jahr hinweg von Bedeutung. Hier gilt es auch zukünftig Herausforderungen zu meistern und neue Lösungen zu finden.

Im vergangenen Jahr haben wir bereits ausführlich über die effiziente Wasserspeicherfähigkeit von Böden in der Landwirtschaft berichtet:

Vom 25.-27. März 2025 findet in Celle eine Tagung des KTBL (Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e. V.) zum Thema „Landbewirtschaftung – mit Wasser haushalten“ statt.

 

 

Kalkung von Teichen und Gewässern

Aber auch stille Gewässer wie Teiche und Seen sind große Wasserspeicher und haben einen Klimaeffekt. Bei der Verdunstung von Wasser sorgen sie großflächig für einen Kühlungseffekt und es wird beispielsweise Wasser aufgefangen und wieder abgegeben (Regulierung des Grundwasserspiegels und oberflächlich abfließendes Wasser).

Regelmäßiges Kalken gehört zu den Grundlagen einer rentablen, aber auch ökologischen Teichbewirtschaftung. Wird das Teichwasser beispielsweise zu sauer oder erwärmt sich zu stark, bilden sich Algen und das Seuchenrisiko für darin lebende Fische kann steigen. Wird die pH-Wert-Regulierung des Wassers vernachlässigt, „kippt das Wasser sprichwörtlich irgendwann um“ und auch der Sauerstoffgehalt im Wasser reicht für Lebewesen wie Fische nicht mehr aus.

Somit beseitigt Kalk Säureschäden und aktiviert die Teichböden. Die Teiche werden fruchtbarer und sauerstoffreicher und zugleich durch die Abtötung von Krankheitserregern desinfiziert. Die faulenden organischen Stoffe setzen sich im kalkreichen Teichwasser schneller auf dem Boden ab und wandeln sich rasch um. Das Kennzeichen fruchtbarer Teiche sind pH-Werte im Teichboden zwischen pH 6,5 und 8,5. Der pH-Wert des Teichwassers wird durch den Gehalt an gelöstem Kalk und durch die bei den Umwandlungsprozessen der organischen Substanz sowie durch die Tätigkeit der Wasserpflanzen sich stets neu bildende Kohlensäure bestimmt. Der Gehalt an CaO sollte im Teichwasser mindestens 42 mg je Liter betragen – das sind 630 kg gelöster Kalk je Hektar Teichfläche bei 1,5 m Wassertiefe.

Weiterführende Informationen zum Weltwassertag finden Sie hier:

Wald als Wasserspeicher – zum Tag des Waldes

Kalkeinsatz in Gewässern – Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e. V.

https://www.weltwassertag.com/

Grünland: Jetzt den Kalkhaushalt überprüfen

Zur Produktion von hochwertigem Grundfutter wird das Grünlandmanagement immer wichtiger. Wir zeigen Ihnen, warum die Kalkversorgung großen Einfluss auf die Grünlandnarbe hat und was Sie bei der Ausbringung von Kalk beachten sollten.

Gesundes Grünland gibt es nur mit Kalk

Vor allem zu Saisonbeginn 2024 waren viele Flächen noch nicht befahrbar und ein Striegeln und Nachsaat der Flächen war regional schlichtweg nicht möglich. In der kommenden Saison 2025 kann die zeitliche Abfolge vielleicht besser ausfallen und es sollte neben allen weiteren Maßnahmen die Kalkung nicht vergessen werden.

Da auch Grünland immer häufiger als reine Schnittnutzung dient, sind Verdichtungen vor allem bei ungünstigen Witterungsverhältnissen nicht zu unterschätzen. Zeigerpflanzen für Verdichtungen und Staunässe können hierfür wertvolle Hinweise geben.

Um die Böden zu stärken, ist eine Versorgung mit den Grundnährstoffen wie Calcium, Magnesium, Phosphor und Kalium essenziell für einen gesunden Bestand. Auch der richtige pH-Wert spielt eine große Rolle für die Zusammensetzung des Pflanzenbestandes und ein gutes Anwachsen. Kalk verbessert zudem die Bodenstruktur und beeinflusst das Porenvolumen und somit die Wasserspeicherkapazität positiv. Effekte, die den Boden damit auch tragfähiger für schwere Maschinentechnik machen. Deshalb sollte der pH-Wert bei Grünland mindestens im Bereich der Düngungsempfehlungen (Versorgungsstufe C, VDLUFA) liegen. In der Praxis haben sich feine Kalke bewährt, da so eine optimale Durchmischung im Boden durch das Niederschlags- und Sickerwasser erfolgen kann. Übrigens: Wenn die Befahrbarkeit wieder gegeben ist, kann eine Grünlandkalkung auch im Herbst erfolgen.

Versorgungszustand der Böden

Viele Grünlandflächen in Deutschland sind unterversorgt mit Kalk. Sie befinden sich in den Versorgungsstufen A und B (VDLUFA-Schema Kalk), den beiden niedrigsten Stufen (A-E). In Untersuchungen der FH Südwestfalen wiesen über 60 % der untersuchten Flächen eine teils deutliche Bodenversauerung auf.

Grund dafür: Jährlich können im Grünland 300 kg CaO (auf bindigen Böden sogar 450 kg/ha) ausgewaschen werden. Um ein weiteres Absinken des pH-Wertes zu verhindern, müssen dann mindestens 2,5 bis 3 dt/ha CaO jährlich ausgebracht werden. Dies entspricht einer Menge von 5 bis 6 dt/ha kohlensaurem Kalk. Erste Schadzeichen sind meist in Bodensenken sichtbar, weil hier die jährliche Kalk-Auswaschungsrate weit überschritten wird. Kalkmangelpflanzen sind durch ein gehemmtes Wurzelwachstum zu erkennen. Futterbaulich hochwertige Gräser mögen es ebenfalls nicht sauer!

Zahlen und Fakten

Die eingangs beschriebene Grünlandnutzung wurde auch in einem Projekt der Fachhochschule Südwestfalen untersucht. Fokus war der Bodenzustand und dessen Bodenschadverdichtungen von Dauergrünlandflächen in Nordrhein-Westfalen. Im Rahmen dieser Untersuchung wurde festgestellt, dass auf den 100 untersuchten Flächen über alle Bewirtschaftungssysteme hinweg eine ungenügende Versorgung der Böden mit Kalk vorliegt. Über 60 % der untersuchten Flächen wiesen eine teils deutliche Bodenversauerung auf!

Tab. 1:             Übersicht der mittleren pH – Werte im Oberboden, in Abhängigkeit zur Bodenart

Versorgungsstufe A und B* Versorgungsstufe C* Versorgungsstufe D*
Anzahl                         Flächen 32 15 4
Anteil                         (in %) 62,8 % 29,4 % 7,8 %

* Einteilung nach VDLUFA-Schema

„Erste Maßnahmen im Grünlandmanagement sollten eine standortangepasste Kalkung versauerter Standorte in Kombination mit Humusaufbau sein“, so der Experte Philipp Rüther der FH Südwestfalen.

Ähnliche Ergebnisse sind auch für Deutschland im Rahmen der Bodenzustandserhebung vom Thünen-Institut bekannt. In der folgenden Grafik wird auf Grundlage der Bodenzustandserhebung Landwirtschaft (BZE LW) die Kalkungsbedürftigkeit von Grünland dargestellt. Nach Einteilung des VDLUFA-Schemas bedeutet dies der Kalkbedarf nach Bodenarten. Vor allem auf den leichten bis mittelschweren Böden ist eine Gesundungskalkung empfohlen (orange). Nur ein geringer Anteil der Standorte ist nicht kalkungsbedürftig (grün).

Kalkbedarf verschiedener Bodenarten unter Grünland in Deutschland_Quelle Tünen-Report 64, 2018

Kalk richtig ausbringen

Die Höhe der Kalkdüngung ist vom analysierten pH-Wert und der Bodenart abhängig. Generell gilt die Faustregel: Die für Grünland empfohlenen pH-Werte sind etwa eine Stufe niedriger als bei Ackerland. Dies geht von leichten Standorten auf Sand mit pH 5,0 bis hin zu pH 6,3 auf schweren, tonigen Böden. Wertvolle Futtergräser, z. B. mit Kleeanteil, mögen höhere pH-Werte im Bereich von 6,0 bis 7,5.

Auf Grünland und im Feldfutterbau wird durch eine Frühjahrskalkung die Basis für ein calciumreiches und schmackhaftes Futter gelegt. Mangelt es an Kalk, beeinflusst dies indirekt auch die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Tiere.

Empfehlenswert für die Grünlandkalkung sind kohlensaure Kalke (möglichst mit Magnesium), da somit eine langsame und nachhaltige Wirkung erzielt werden kann. Die Ausbringung kann mit üblichen Teller- oder Schleuderstreuern erfolgen.

Abb. 1: Grasnarbe mit zu niedrigem pH-Wert

Mangel erkennen

Der wichtigste Hinweis auf einen Kalkmangel ist der pH-Wert, welcher als Standard-Parameter für jede Bodenprobe ermittelt wird. Auch eine Begutachtung des Bodens mittels Spaten (obere 30 bis 50 cm) und Stichproben mit einem pH-Meter können erste Anzeichen geben, ob die physikalischen Eigenschaften hinsichtlich Aggregatstabilität und Krümelstabilität gegeben sind. Es sollten lockere, runde Aggregate zu sehen sein. Kalkmangel äußert sich als erstes im A-Horizont, die Erde ist hier klebrig, plattig mit glatten Bruchstellen (siehe Abb. 1).

 

Warum versauern Böden?

Böden sind zum einen natürlichen Prozessen unterworfen, die eine Versauerung begünstigen, und zum anderen sorgen auch durch den Menschen verursachte Einflüsse für eine Absenkung des pH-Werts. Karbonate kommen geologisch bedingt auf natürliche Weise im Boden vor und sorgen für eine Neutralisierung von Säuren im Boden. Karbonat als wasserlösliches Element wird allerdings durch den Niederschlag ausgewaschen. Damit steht dieser nicht mehr zur Neutralisierung von Säuren zur Verfügung und die Böden versauern damit auf natürliche Weise.

Der an Bodenart und Humusgehalt angepasste pH-Wert ist entscheidend für ein stabiles Bodengefüge. Bei mangelhafter Kalkversorgung sinkt zudem die Basensättigung. Vor allem Ca2+ und auch Mg2+ werden am Bodenaustauscher durch die sauren Kationen H+ und Al3+ ersetzt. Dadurch bedingt, zerfallen die Aggregate durch Peptisation in ihre Grundbestandteile, sie gehen von günstiger Aggregierung in ungünstige und druckempfindliche Bodengefügeformen über. Die Konsequenzen sind Verdichtung und Verschlämmung des Bodens. Kalkung verbessert die Basensättigung mit Ca2+ und Mg2+ erhöht die Stabilität der Bodenaggregate und schafft somit auch bessere Lebensbedingungen für die Bodenlebewelt.

Somit möchten wir darauf hinweisen, dass die Abpufferung der zunehmenden Bodenversauerung für viele Böden einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung des Klimawandels darstellt.

 

Vorteile der Kalkdüngung

  • Nährstofflieferung
    • Calcium
    • Magnesium
    • ggf. weitere (P, K, Mg, S, Na)
  • Regulierung des Basenhaushaltes
    • pH-Wert im Boden
    • Festlegung von Schadstoffen
    • Mobilisierung von Pflanzennährstoffen
  • Stabilisierung der Bodenstruktur
    • Bildung und Festigung der „Kartenhausstruktur“
    • Bildung von Primär- und Sekundäraggregaten
    • Verklebung und Verkittung von Porenwinkeln
  • Förderung des Bodenlebens
    • Flora
    • Fauna
  • Regulierung des Humushaushaltes
    • Humusformen (Dauer-, Nährhumus)
    • Humusart (Mull, Moder, Rohhumus)

 

Rüther, P. und Weyer, Th. (2024): Vorsorge ist besser als Nachsorge. Artikel über Strukturschäden bei Grünlandböden, Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben, Landwirtschaftsverlag Münster, S. 26-28.

Kalkung im Frühjahr – optimaler Start in die Saison

Dank Kalkung: Optimaler Start in die Saison

Wer kennt es nicht: Die Zeit drängt, die Arbeitskräfte sind rar, das Wetter droht umzuschlagen und es wurde ja schon gedüngt – schnell verschiebt man vermeintlich weniger drängende Aufgaben wie das Kalken auf das kommende Jahr. Dabei spricht eine Vielzahl von Gründen dafür, dem Kalk mehr Aufmerksamkeit zu schenken – für gesunde Böden und eine gute Saison. Wir geben Ihnen einen Überblick.

Wann wird es Zeit zu kalken?

Wir empfehlen Ihnen nach der Winterphase eine Vorsaatkalkung bei Frost oder sobald der Boden tragfähig ist. Oft ist dann die Bodenoberfläche durch Tonverlagerung verkrustet, ein Gasaustausch ist nicht mehr möglich und der pH-Wert sinkt. Eine Frostgare ist meist nicht mehr intensiv genug für dauerhafte Stabilität – die Frühjahrskalkung (Vorsaat- oder Kopfkalkung) muss daher die verschlämmte Oberfläche krümeln.

Sie stabilisiert die Frostgare, fördert die Lebendverbauung und verbessert die Struktur des Ackerbodens. Mangelt es hingegen an Kalk, fallen die Pflanzen durch ein gehemmtes Wurzelwachstum auf.

Welcher Kalk kommt in Frage?

Schnell wirkende Mischkalke (kohlensaurer Kalk mit Branntkalk) oder Branntkalk haben sich bei der Vorsaatkalkung bewährt. Aber auch andere hoch reaktive Kalke führen rasch zu einer verbessernden Bodenreaktion. Mahlfeinheit und Neutralisationswert liefern hier gute Anhaltspunkte für die Wirkung. Faustregel: Je feiner das Material, desto schneller die Wirkung und je höher die Angabe des prozentualen Neutralisationswert, umso schneller findet die Reaktion im Boden statt. Mit der Kalkung vor der Saat wird die Belüftung und Erwärmung der Böden, die Wasserführung, die Nährstoffeffizienz sowie das gesamte Bodenleben positiv beeinflusst.

Was ist kulturspezifisch zu beachten?

Die Sommergerste hat von den Getreidearten die höchsten Anforderungen an den Kalkzustand der Böden. Auch Erbsen und Ackerbohnen erzielen bei optimalen pH-Werten und guter Kalkversorgung die besten Erträge. In den Kalkversorgungsklassen A und B (Sehr hoher (Gesundungskalkung) und hoher Kalkbedarf (Aufkalkung) nach VDLUFA-Standpunkt) zeichnen diese Kulturen schnell mit Mindererträgen.

Auch bei Zuckerrüben, Mais und Raps können Höchsterträge nur bei optimaler Kalkversorgung erzielt werden. Denn dann ist der Wasser- und Lufthaushalt des Bodens optimal. Beim Maisanbau ist insbesondere auf geneigten Flächen mit Bodenerosionen zu rechnen. Auf schluff- und tonreichen Böden ist die Wasserversickerung erschwert und die Bodenbelüftung gehemmt – bei Starkregenereignissen kommt es so zu Erosionen.

Für Kartoffeln ist eine Kopfkalkung nicht nur eine wichtige Düngemaßnahme für die Kultur, sondern es ist im Rahmen der Fruchtfolge gleichzeitig die Erhaltungskalkung für die nächste Kalkungsperiode.

Krümelstabilität entsteht durch die Lebendverbauung von Regenwürmern und weiterem Bodenleben. Die Tonminerale werden mit Huminstoffen und Kalk zusammen mit Schluff und Sandkörnern zu stabilen Krümeln verbaut. Kalk- und humusreiche Böden weisen somit eine hohe Bodenfruchtbarkeit und gute Wasserversorgung auf.

Kalkung: Wie geht man am besten vor?

Zuerst sollte man sich mit Bodenanalysen einen Überblick über die aktuelle Versorgungsstufe des Bodens machen, beispielsweise nach dem VDLUFA-Schema „Bestimmung des Kalkbedarfs von Acker- und Grünlandböden“.

Ist die Kalkversorgung des Bodens im optimalen Bereich (VDLUFA Klasse „C“), beträgt der Kalkbedarf – abhängig von Klima, Fruchtfolge und verwendeten Stickstoffdüngern – zwischen 300 bis 500 kg/ha CaO pro Jahr. Dies entspricht der Menge von 300 bis 600 kg/ha Branntkalk oder ca.1000 kg/ha kohlensaurem Kalk.

Rechtzeitige Kalkung verhindert indirekte Schäden wie:

–        Verschlämmen und Verkrusten der Bodenoberfläche

–        Ton-/Schluff-Trennung und Tonverlagerung mit Verdichtungen im Unterboden bereits unter pH 6,8

–        Geringe Pufferwirkung gegenüber kalkzehrenden Düngemitteln und unverrotteter organischer Substanz

–        Verminderung des Bodenlebens

–        Bildung saurer Humusformen (Moder, Rohhumus) mit weitem C/N-Verhältnis und hohem Benetzungswiderstand

–        Toxische Wirkung von Aluminium- und Mangan-Ionen im stark sauren Bereich

Wenn eine Magnesiumdüngung geplant ist, sollten magnesiumhaltige Kalke verwendet werden. Speziell granulierte Kalkdünger gibt es auch mit Schwefelanteil. Auf diese Weise kann mit der Erhaltungskalkung zugleich die gewünschte Schwefeldüngung erledigt werden.

QR-Code Naturkalk für klimastabile Böden

Weitere Details zu klimastabilen Böden:

Wir möchten darauf hinweisen, dass die Abpufferung der zunehmenden Bodenversauerung für viele Böden einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung des Klimawandels darstellt.

Bodenschutzpreis 2024 – Rheinland-Pfalz

Gemeinsame Pressemitteilung

Bodenschutzpreis geht 2024 nach Rheinland-Pfalz

Schutzkalkung bewahrt unsere Wälder vor Versauerung

Forstwirtschaft und Kalkindustrie rufen Bodenschutzpreis aus. Klimaschutz- und Umweltministerin Katrin Eder erhält in Berlin Auszeichnung für Maßnahmen mit positivem Mehrwert für Praxis, Wissenschaft und gesellschaftspolitische Fragen zum Schutz des Bodens.

Berlin, den 4. Dezember 2024 – Große Teile der deutschen Wälder sind nicht gesund, wie die Waldzustandsberichte der Bundesländer belegen. Dies liegt unter anderem daran, dass viele Waldböden eine unzureichende Basensättigung aufweisen und somit stark versauert sind. Diese Versauerung entsteht durch äußere Einflüsse wie Einträge aus der Industrie und ist für Waldbesitzende nicht vermeidbar. Da die Versauerung der Waldböden ein ernst zu nehmendes Problem darstellt, das wichtige Bodenorganismen und -prozesse erheblich beeinträchtigt, hat sich Rheinland-Pfalz verstärkt dem Schutz seiner Waldböden verschrieben. Dazu gehört unter anderem die erweiterte finanzielle Unterstützung der Waldkalkung. Bereits seit rund 30 Jahren werden in Deutschland Bodenschutzkalkungen auf stark versauerungsgefährdeten Waldböden durchgeführt. Eine Stabilisierung sehr stark versauerter Waldökosysteme ist jedoch nur durch wiederholte Bodenschutzkalkungen möglich.

„Ich freue mich sehr, dass Rheinland-Pfalz den diesjährigen Bodenschutzpreis erhält. Der Waldboden ist der Boden des Jahres 2024. Nach der jüngsten Bundeswaldinventur sind wir das waldreichste Bundesland. Das wichtige Ökosystem Waldboden kommt daher in Rheinland-Pfalz auf großer Fläche vor: Es ist Lebensraum, Nährstoffspeicher und dient als Wasserspeicher dem Hochwasserschutz. Waldböden weisen eine größere Naturnähe als andere Böden auf. Deshalb sind unsere Aktivitäten rund um den

Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz

Bodenschutz im Wald und die naturnahe Waldbewirtschaftung so wichtig. Ich freue mich über die Anerkennung für den rheinland-pfälzischen Weg der naturnahen Waldbewirtschaftung und dass sich unsere jahrelange Arbeit, den Wald mit all seinen Funktionen zu erhalten, bezahlt macht“, sagte die rheinland-pfälzische Ministerin Katrin Eder.

„Manch einer versucht der Forstwirtschaft zu unterstellen, die Waldkalkung sei eine Düngung, um die Erträge zu maximieren. Ich halte daher Ministerin Katrin Eder für eine hervorragende Botschafterin, um die Gesellschaft davon zu überzeugen, dass dies nicht stimmt. Vielmehr versuchen wir durch diese Maßnahmen, Schäden am Wald auszugleichen, für deren Verursachung die gesamte Gesellschaft verantwortlich ist“, erklärte Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR).

Rolf Werner, Vorsitzender der Düngekalk-Hauptgemeinschaft, betonte: „Es ist wichtig, vor allem die Privatwaldbesitzenden mit fachlichen Informationen zu unterstützen. Zudem sind finanzielle Förderprogramme notwendig, um eine breite Umsetzung von Waldfördermaßnahmen zu erreichen. Hierzu zählt auch die Bodenschutzkalkung. Denn nur langfristig intakte Böden können mit Extremsituationen wie Starkregen umgehen und eine Grundlage für gesunde Bäume bieten. Gezielte Bodenschutzkalkungen sind essenziell, damit die Böden mindestens auf einem Vitalitätsniveau gehalten werden können.“

 

 

Foto DFWR 2024

Verleihung im Rahmen eines Parlamentarischen Abends mit über 50 Gästen. Foto: DFWR 2024 (v.l.n.r.: Johannes Schmitt, GF DFWR; Rolf Werner, Vorsitzender Düngekalk-Hauptgemeinschaft; Dr. Jens Jacob, MKUEM RLP; Katrin Eder, Ministerin RLP; Dr. Martin Greve, FAWF; Georg Schirmbeck, DFWR-Präsident)

Einen fachlichen Impuls setzt Dr. Martin Greve von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz. In seinem Vortrag mit dem Titel „Klimaresilienter Wald und die Bedeutung der Bodenschutzkalkung“ erläuterte er die Herausforderungen zur Bewirtschaftung unserer Wälder und die Aufgabenstellungen für die Zukunft. Auch die Bodenschutzkalkung ist ein wichtiger Baustein für zukunftsfähige und vitale Waldböden. „Eine Bodenversauerung findet durch natürliche Prozesse, aber auch durch Stickstoffeinträge in den Wald sowie durch historische Säure-Altlasten im Boden weiterhin statt“, so der Experte.

Dr. Martin Greve, FAWF; Dr. Alexander Schmithausen, Düngekalk-Hauptgemeinschaft

Umwelteinflüsse und Auswirkungen des Klimawandels beeinflussen die Ökosystemdienstleistungen der Wälder. Wald, Boden und Wasser als System zu betrachten ist ein langfristiges Ziel, um die Synergieeffekte zu nutzen und zu kräftigen. Funktionen des Bodens, wie beispielsweise die Fähigkeit mehr Kohlenstoff speichern zu können als in der Atmosphäre sowie ein Lebensraum für deutlich mehr Organismen unter der Erde als oberhalb zu bieten, zeigen wie vielfältig der Waldboden ist.

Große Teile der Deutschen Wälder sind nicht gesund, was die Waldzustandsberichte der Bundesländer beschreiben. Dies ist unter anderem darin begründet, dass viele Waldböden eine unzureichende Basensättigung und somit starke Versauerungen aufweisen. Das Wurzelwerk der Bäume breitet sich in den oberen Bodenschichten aus, wo Nährstoffe aus dem organischen Auflagehorizont vorhanden sind, und meidet die tieferen Schichten mit tendenziell saurem Milieu. Vor allem bei Flachwurzlern kann dann die Stabilität bei Stürmen und Extremwetterereignissen eingeschränkt sein. Saure Böden haben nachweislich weniger Bodenleben und eine schlechtere Bodenstruktur als solche mit einer höheren Basensättigung. Gleichzeitig kann weniger Wasser filtriert werden, da weniger Porensysteme von Wurzeln und Regenwürmern gebildet werden. Die natürliche Speicherfähigkeit wird auf versauerten Böden eingeschränkt.

Eine Bodenschutzkalkung schafft optimale Bedingungen für alle Bodenlebewesen und die Versorgung des Bodens für die Bäume. Bodenerosionen und einer weiteren Versauerung wird somit entgegengewirkt. Auf stark versauerungsgefährdeten Waldböden werden in Deutschland schon seit ca. 30 Jahren Bodenschutzkalkungen vorgenommen. Eine Stabilisierung sehr stark versauerter Waldökosysteme ist nur durch mehrfache Bodenschutzkalkungen erreichbar.

Das Bundesland Rheinland-Pfalz ist eines der Bundesländer, welches proaktiv mit den aktuellen Herausforderungen umgeht. Hier werden die Bodenschutzkalkungen für Privatwaldbesitzende bis zu einer gewissen Flächengröße beispielsweise zu 100 Prozent gefördert.

Aus Sicht der Düngekalk-Hauptgemeinschaft ist es sinnvoll, vor allem die Privatwaldbesitzenden mit fachlichen Informationen zu unterstützen. Weiterhin sind finanzielle Förderprogramme wichtig, um eine möglichst breite Umsetzung von Waldfördermaßnahmen zu erreichen. Hierzu gehört auch die Bodenschutzkalkung.

Der Umfang der Waldkalkung muss weiter ausgebaut werden, um eine optimale Situation der pH-Werte in Böden zu erreichen, damit die Vitalität der Bäume bewahrt werden kann. Auf gesunden Böden können widerstandsfähige Bäume wachsen.

 

Die Düngekalk-Hauptgemeinschaft ist eine selbständige Fachabteilung im Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e.V. Die Düngekalk-Hauptgemeinschaft ist zuständig für alle Fragen der Kalkanwendung im Bereich der Land- und Forstwirtschaft einschließlich Futterkalk sowie Teichwirtschaft. Sie wird von den Mitgliedsfirmen getragen, die Düngekalk und Futterkalk produzieren und/oder an die Land- und Forstwirtschaft liefern

Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) ist die Stimme für rund zwei Millionen private und öffentliche Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, die die Fläche von etwa 11,4 Millionen Hektar Wald in Deutschland nachhaltig pflegen und bewirtschaften. Die Mitgliedsorganisationen des DFWR vertreten den Privat-, Staats- und Körperschaftswald, die Forstwissenschaft, die mit der Forstwirtschaft verbundenen berufsständischen Verbände und weitere mit der Erhaltung und Förderung des Waldes und der Forstwirtschaft befasste Organisationen.

Naturkalk für klimastabile Böden – Klima, Boden, Wasser

Wir möchten darauf hinweisen, dass die Abpufferung der zunehmenden Bodenversauerung für viele Böden einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung des Klimawandels darstellt.

Gesellschaftliche Einordnung

Die Vitalität unserer Böden betrifft nicht nur die Land- und Forstwirtschaft, sondern das gesamte Ökosystem, das auch Rohmaterialien, Energie, Wasserspeicherung und -qualität sowie Kohlenstoffspeicherung umfasst. Themenbereiche, die sowohl gesellschaftspolitisch relevant sind, als auch unsere Rohstoff- und Nahrungsmittelproduktion betreffen.

Nicht zu vergessen sind die Bodenstruktur, das Wasseraufnahmevermögen und die Wasserspeicherfähigkeit im Boden. Die Filter-Kapazität von Böden verhindert beispielsweise die Eutrophierung und Versauerung.

Weltweit weisen etwa 50 % aller Ackerböden unzureichende pH-Werte von unter 6,0-6,5 auf. In Deutschland sind ca. 40 % der landwirtschaftlich genutzten Böden nicht im optimalen Bereich und somit hemmend für das Wachstum von Feldfrüchten.

Nachhaltiger Pflanzenbau soll die globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 unterstützen und ökologische und ökonomische Ziele vereinbaren. Zugleich soll er dem Schutz von Klima, Umwelt und Artenvielfalt gerecht werden und angemessene Erträge zur Nahrungsversorgung und Einkommenssicherung liefern. In zunehmenden Maß werden bei der Landnutzung auch der Schutz von Boden, Wasser und Luft eingefordert. Da die Kalkung saurer Böden hilft, eine optimale, langfristige Bodenfruchtbarkeit (Ertragsfähigkeit) mit günstiger Bodenbiologie, Bodenstruktur und Nährstoffverfügbarkeit zu fördern oder zu erhalten, bleibt sie eine unverzichtbare Maßnahme bei der „Guten Fachlichen Praxis“ zum Schutz der Natur.

Bezug zum Klimawandel – Rolle einer bedarfsgerechten Kalkung

Aufgrund des Klimawandels und der politischen Klimaschutzziele stellt sich für jedes Produkt – so auch für Düngekalk – die Frage, welche Wirkung es in Bezug auf den Klimawandel hat. Bei der Bewertung sind allerdings nicht nur die Treibhausgasbilanz, sondern auch weitere Aspekte wie Einflüsse auf Umwelt, Biodiversität, Kohlenstoffspeicherung, Lebensmittelproduktion und Wirtschaftlichkeit zu berücksichtigen.

Bodenversiegelung und starke Niederschlagsereignisse in kurzer Zeit sind somit eine Aufgabe, mit der wir uns jetzt und weiterhin beschäftigen müssen. Folgen der zunehmenden Häufigkeit von Starkniederschlagsereignisse können durch das bessere Wasseraufnahmevermögen gut mit Kalk versorgter Böden gemildert werden. Das Regenwasser verbleibt länger im Boden bzw. nimmt den Weg durch den Boden und wird nicht oberflächlich weggespült oder führt sogar zu Bodenerosionen. Im Hinblick auf die landwirtschaftliche Nutzung sind im Rückblick auf die Saison 2023/2024 nicht nur regional höhere Niederschlagssummen zu verzeichnen, sondern auch die Regenmengen in kurzer Zeit belasten unsere Böden. Das Thema der Regenverdaulichkeit und -speicherfähigkeit ist somit eine große Herausforderung in der Praxis.

Nicht zu vergessen, dass land- und forstwirtschaftliche Flächen zum Großteil zur Grundwasserneubildung beitragen. Hier sprechen wir von bis zu 2 Mio. Liter Wasser je Hektar und Jahr (bei ca. 800 Litern Niederschlag pro Quadratmeter und Jahr).

Wesentliche Grundlagen für ertragreiche Böden sind genügend pflanzenverfügbares Wasser und Nährstoffe im Boden. Daneben ist ein für die Kulturpflanzen günstiger pH-Wert im Boden ein weiterer Faktor. Somit hat die Kalkdüngung nicht nur auf versauerten Böden positive Einflüsse auf viele Parameter, die die Bodenfruchtbarkeit ausmachen. Studien zeigen, dass Kalk eine fast ausgeglichene Treibhausbilanz aufweist und die Kohlenstoffspeicherung unterstützt. Außerdem hat Düngekalk als regionales Naturprodukt eine lokale Anwendungs- und Logistikkette.

Die ausreichende Versorgung des Bodens mit Kalk und ein günstiger pH-Wert bilden die Basis für eine erfolgreiche Düngestrategie. Neben der bislang vorrangig ökonomischen Bewertung treten die Wirkungen auf Klima und Umwelt jetzt immer mehr in den Vordergrund.

Proaktiv beschäftigen sich innovative Landwirtinnen und Landwirte mit einer effizienten Wassernutzung und sind deshalb auch an einem gesunden Kreislaufsystem des Wassers interessiert. Ziel ist es den Boden und die Wasserverfügbarkeit in Balance zu bringen. Die Art und Weise der Bodenbewirtschaftung und die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens sind hierbei in aktuellem und zukünftigem Fokus.

Die drei beeinflussenden Bodenparameter betrachtend, ist eine standortgerechte Kalkversorgung eine wichtige Stellschraube für die chemischen, physikalischen, aber auch biologischen Eigenschaften unserer Böden. Dies trifft sowohl auf Ackerböden als auch auf Grünland sowie unsere Waldböden zu.

Stimmen aus Praxis und Wissenschaft – Welche Herausforderungen bestehen bei den aktuellen Witterungsverhältnissen und wie kann eine optimale Kalkversorgung Abhilfe schaffen?

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Vieles spricht für Naturkalk

Bisher weisen weltweit etwa 50 % aller Ackerböden unzureichende pH-Werte von unter 6,0-6,5 auf. In Deutschland sind rund 40 % der landwirtschaftlich genutzten Böden nicht im optimalen Bereich und somit hemmend für das Wachstum von Feldfrüchten. Zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und optimaler Erträge wird seit vielen Generationen auf versauerten Böden Düngekalk gestreut. Eine weltweite Studie von Wang et al. (2021) belegt, dass im Mittel aller ausgewerteten Studien die Kalkung zu einem Anstieg der Ernteerträge um 36 % führte. Neben seiner direkten Wirkung auf den pH-Wert des Bodens beeinflusse die Kalkung aber auch den Kohlenstoff- und Nährstoffkreislauf des Bodens und die damit verbundenen Treibhausgas (THG) -Flüsse.

Hintergrund der Wassernutzung in der Landwirtschaft

Regelmäßige Artikel in den landwirtschaftlichen Fachmedien machen auf die Wassersituation für die Versorgung landwirtschaftlicher Kulturen aufmerksam. Dabei sind deutsche Landwirte im globalen Vergleich sehr effizient, was die Wasserversorgung von Kulturpflanzen angeht; nur ca. 3 % der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland werden zusätzlich bewässert. Grund ist, dass die künstliche Beregnung von Flächen in Deutschland im Verhältnis gering ausfällt. Im Gegenzug sind die wirtschaftenden Betriebe auf natürliches Regenwasser angewiesen, was in Dürreperioden oftmals eine Herausforderung ist.

Positive Wirkung der Kalkung wird oft unterschätzt

Kalk und Calcium als Elementform ist als grundlegendes Element für den Boden und die Pflanze zu sehen. Aus Sicht der Pflanze ist es notwendig für die Zellwandbildung und als Nährstoff für das Wurzelwachstum. Im Boden ist Calcium im Zusammenhang mit dem pH-Wert zu sehen und fördert eine optimale Bodenstruktur und somit das Porenvolumen im Boden.

Der Boden-pH-Wert als etablierte Messgröße, beeinflusst die oben genannten Bodeneigenschaften (chemische Bodeneigenschaften, Bodenstruktur und das Bodenleben). Vor allem bei zu niedrigen pH-Werten (< 5,5) ist eine Verfügbarkeit von Nährstoffen für die Pflanzen reduziert, was zu Mangelerscheinungen bei Pflanzen führen kann und die Nährstoffeffizienz herabsetzt. Negativ geladene Ton- und Humuspartikel agieren mit positiv geladenen Ionen wie Calcium, Magnesium und Kalium und gehen eine Bindung ein. Eine ausgewogene und standortgerechte Kalkversorgung ist Grundbaustein für eine ausgeglichene Versorgung im Boden.

Eine optimale Calciumversorgung im Boden ist vor allem bei schwereren tonhaltigen Böden wichtig. Sie trägt dazu bei, die Bodenstruktur zu verbessern und ein Porenvolumen zu erzielen, welches für eine gute Wasseraufnahmefähigkeit und einen verbesserten Luftaustausch im Boden sorgt. Nebeneffekt ist zudem, dass die Böden besser zu bearbeiten sind und eine reduzierte Anfälligkeit für Verschlämmung besteht.

Speicherleistung und Wasserverfügbarkeit – Bodenporen

Seit vielen Jahren wird zudem nachgewiesen, dass die Kalkung versauerter Böden insbesondere auf mittleren und schweren Böden die Bodenstruktur und auch die Wasserspeicherfähigkeit verbessert. Die erhöhte Wasserverfügbarkeit für die Pflanzen und die verbesserte Durchwurzelbarkeit des Bodens kann in Trockenperioden, wie sie in den vergangenen Jahren vorkamen, eine Ertragsminderung reduzieren und die Erträge stabilisieren.

Eine gute Mischung der Porengrößenverteilung ist gewünscht. Bei großen Poren versickert Wasser schneller und bei kleinen Poren ist ein Durchfluss eingeschränkt. Ziel ist eine gesunde Mischung auch mit mittelgroßen Poren, zwischen den Bodenpartikeln, sodass dazwischen Wasser gespeichert werden kann, welches dann für die Pflanzen zur Verfügung steht. Diese Parameter sind zudem noch abhängig von der Bodenart.

Fazit:

Um genügend Lebensmittel auf den Acker- und Grünlandböden der Erde erzeugen zu können, bedarf es der Erhaltung möglichst gesunder und fruchtbarer Böden. Wesentliche Grundlagen für ertragreiche Böden sind genügend pflanzenverfügbares Wasser und Nährstoffe im Boden. Daneben ist ein für die Kulturpflanzen günstiger pH-Wert im Boden ein weiterer entscheidender Faktor. Somit hat die Kalkdüngung auf versauerten Böden bekanntermaßen mehrfach positive Einflüsse auf viele Parameter, die die Bodenfruchtbarkeit ausmachen.

Dies zeigt die Abb. 1.

Abb. 1: Einflüsse von Kalkdüngung auf Boden, Pflanzen, Nahrung und weitere Prozesse und Funktionen (Holland, J. E., et al., 2018, Science of the Total Environment).

Kalkung für vitale Böden – Themen auf den DLG-Feldtagen

Vom 11.-13. Juni 2024 waren wir auf den DLG-Feldtagen bei Erwitte/ Lippstadt im Versuchsfeldbereich anzutreffen. Trotz heftiger Schauer zwischendurch konnten wir uns über zahlreiche Besucher freuen. Aktuelle Fragestellungen wurden anschaulich dargestellt.

Vor allem die Witterung und im Speziellen starke Niederschlagsereignisse spielen in dieser Saison bei den Landwirtinnen und Landwirten eine Rolle. Die Befahrbarbeit von Flächen und entsprechende Bearbeitungsfenster im betrieblichen Management sind dabei ebenso Themen wie Einflüsse auf die Bodenstruktur und die Regenverdaulichkeit der Flächen.

Was es auf dem Stand der Düngekalk-Hauptgemeinschaft zu sehen gab, ist in folgendem Video zusammengestellt:

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Gerne haben wir das neue Format unterstützt, welches im Rahmen der DLG-Feldtage von der AgroConcept GmbH umgesetzt wurde.

Erstes Fach.Creator.Event auf den DLG-Feldtagen

Neben Besuchergruppen aus dem Bereich Weiterbildung und Fachgremien waren 15 Fach.Creatoren zu Gast am Stand der Düngekalk-Hauptgemeinschaft, um sich über Naturkalk und dessen Wirkung auf Boden und Pflanze zu informieren. Die Influencer, welche auch praktizierende Landwirte sind, haben mit uns in der Versuchsparzelle und am Bodenprofil über die aktuellen Herausforderungen der Bodenbearbeitung und der Düngung von Grundnährstoffen diskutiert.

Schauen Sie sich gerne den Bericht vom Agrar-Influencer Malte Messerschmidt (bauern_bengel) zur Kalkung und Details unseres Bodenprofils an.

 

 

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Demoparzelle
An der am Stand angelegten Demoparzelle wurden die guten Wirkungen der Kalkdüngung demonstriert. Ein Teil der Fläche wurde im Vorfeld gekalkt, ein anderer Teil wurde versauert. Auf den versauerten Flächen fanden die Feldpflanzen Mais, Gerste, Zuckerrübe und Ackerbohne keine optimalen Bedingungen vor. Natürlich wurde auch hier die Praxis der Kalkung und ihre Wirkung ausführlich dargestellt. Nach diversen Regengüssen zeigte sich die schlechte Wasseraufnahmefähigkeit im versauerten Teil des Versuchsfeldes.

 

 

Fokus auf den Boden

Unter den zahlreichen Themen auf den Feldtagen in Erwitte war das Bodenprofil und der Stand der Düngekalk-Hauptgemeinschaft Dreh- und Angelpunkt zu Fragen rund um den Boden und der Interaktion Pflanze.

https://www.dlg-mitteilungen.de/artikel/dlg-feldtage-rueckschau-und-der-blick-nach-vorn

DLG Feldtage 2024_Bodenprofil Düngekalk-Hauptgemeinschaft

Bodenprofil
Hier war viel los! Das Besucherpublikum interessierte sich wieder sehr für unser Bodenprofil. Unsere Bodenexperten erklärten die einzelnen Bodenschichten der pseudovergleyten Parabraunerde hinsichtlich der Geologie, Bodenentwicklung und Nutzungseignung. Viele Interessierte nutzten die Gelegenheit, Fachfragen zum Thema Boden und Kalkwirkung zu stellen. Rundum konnte das Bodenprofil gut eingesehen werden. Wir setzen uns für den Erhalt der Vitalität unserer Böden ein.

Wurzelgänge im Seitenprofil
Im Messezelt konnte man die Wurzelgänge der Pflanzen und ihre unterschiedliche Ausbildung im Seitenprofil betrachten. Der pH-Wert des Bodens wird durch Kalkung höher reguliert. Somit können Wohlfühl-Bedingungen für Pflanzen geschaffen werden, denn ohne den richtigen pH-Wert können Pflanzen sich nur bedingt entwickeln.

 

Weitere interessante Informationen finden Sie unter folgenden Links:

Fachinformationen in digitalem Format, welche auf den Feldtagen ausgestellt wurden:

https://naturkalk.de/about-us/veranstaltungen/dlg-feldtage/

Rolf Werner – neuer Vorsitzender der Düngekalk-Hauptgemeinschaft