Goldene Tanne 2016: Ehrenpreis für Zukunftssicherung des Waldes geht an den Bundestagsabgeordneten Cajus Caesar
Berlin, 1. Dezember 2016. Dr. Wolfgang von Geldern, Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), ehrte im Rahmen eines Parlamentarischen Abends am 1. Dezember in Berlin den CDU-Bundestagsabgeordneten Cajus Caesar mit der Goldenen Tanne 2016. Glückwünsche nahm Caesar zuvorderst von Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, sowie Dr. Uwe Pihl, Vorsitzender der mitveranstaltenden Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) entgegen.
Von Geldern hob hervor, wie wertvoll der gelernte Diplom-Forstingenieur Caesar für die SDW ist. In seiner mehr als 35-jährigen SDW-Mitgliedschaft sei der lippische Bundespolitiker ein wichtiger, weil kenntnisreicher und tatkräftiger Ansprechpartner für die Belange des Waldes und der Waldböden gewesen – früher als forstpolitscher Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und heute als Hauptberichterstatter für Ernährung und Landwirtschaft im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages.
Dr. Uwe Pihl lobte die Weitsicht des Politikers Caesar: „Ein gesunder Wald braucht einen gesunden Boden. Dies hat Cajus Caesar früher als andere erkannt und sich erfolgreich und nachhaltig für den Waldbodenschutz mittels Waldkalkung eingesetzt.“ Wie verdienstvoll der politische Einsatz Caesars für die Waldkalkung sei, würde aktuell von den eindeutigen Ergebnissen der Bodenzustandserhebung (BZE II) wissenschaftlich bestätigt. Die DHG wolle diesen Zusammenhang ab sofort noch intensiver bei den kommunalen und privaten Waldbesitzern bekanntmachen.
Bundesminister Christian Schmidt stellte danach das vorbildliche Berliner Engagement des 65-jährigen heraus, der seit 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages für den Wahlkreis Lippe ist. Seine persönliche Wertschätzung fasste er in die Worte: „Bleiben Sie so, wie Sie sind!“ und wünschte, dass sich Caesar für eine weitere Wahlperiode entschließt.
Wissenschaftliches Symposium beschrieb die Wirkungen der Waldkalkung
Vor der Verleihung des inzwischen bereits 13. Ehrenpreises hatten SDW und DHG zum vierten Mal zu einem gemeinsamen Symposium eingeladen. Diesmal lautete das Thema „Waldbodenschutz und Bodenzustandserhebung – Wirkung der Waldkalkung“.
Prof. Dr. Andreas Bolte, Thünen-Institut Eberswalde, beschrieb die an 1.900 Punkten gewonnenen rund 13.000 Proben der BZE II als „international einmaligen Datenschatz“. Auf dieser profunden Grundlage lasse sich die Frage nach einer Stabilisierung der Waldökosysteme durch Kalkung verlässlich positiv beantworten. Durch geringere Sulfateinträge seien die Boden-PH-Werte im Oberboden zwar auch ohne Dolomitkalk angestiegen, was eine gewisse Entlastung darstelle. „Eine deutliche stärkere, signifikant positive Veränderung“ sei jedoch nur durch standortgerechte Kalkung erzielbar. Der Kalkungsumfang reiche dabei noch lange nicht aus, um die Bodenwerte auf ein vorindustrielles Niveau zurückzusetzen (Restauration). Professor Bolte bezeichnete weitere Kalkungsversuche als „sinnvoll und nötig“, auch um eine vermutete positive Rolle der Kalkung bei der Kohlenstoffzunahme (Klimaschutz) und beim Stickstoffabbau (Bodenbelebung) zu belegen.
Dr. Martin Greve, FAWF (Waldökologie und Forst) Trippstadt, stellte einen wegweisenden rheinland-pfälzischen Ansatz des Nährstoffmanagements im Wald vor. Alle Kalkungsempfehlungen sollen zukünftig aufgrund eines definierten Entscheidungssystems (DSS) und nach Vulnerabilitätsstufen getroffen werden.
Schließlich verbreiterte Prof. Dr. Martin Kaupenjohann das Wissen der rund 35 Teilnehmer bezüglich der Effekte der Waldkalkung auf den Kohlenstoffhaushalt im Waldboden. Dazu stellte der Bodenkundler der TU Berlin eine umfangreiche Literaturauswertung – mit teils uneinheitlichen Ergebnissen – vor.
Abschließend bilanzierte SDW-Präsident Dr. Wolfgang von Geldern, dass die Waldbodensanierung trotz der leichten Verbesserungen seit dem ersten Waldschadensbericht 1984 „eine staatliche Aufgabe bleibt, bei der sich die Kalkung als hilfreiches Mittel erwiesen hat“. Die Politik müsse für die entsprechenden Rahmenbedingungen Sorge tragen und weiterhin finanzielle Mittel bereitstellen – ganz nach dem Ansinnen des Preisträgers der Goldenen Tanne 2016 Cajus Caesar.