Bodenversauerung und Düngekalk – ein Thema für Lehrer und Schüler

Das aktuelle Lehrermagazin des i.m.a. stellt das Thema „Wirkung von Versauerung und Kalk im Boden“ als interessante und praxisnahe Unterrichtseinheit dar. Besonders im Internationalen Jahr der Böden sind Boden, Bodenschutz und Bodenfruchtbarkeit für Schüler ein bedeutendes Thema. Sie lernen, warum ein optimaler pH-Wert und die Kalkdüngung für die Bodenfruchtbarkeit und für viele Pflanzen so wichtig sind.


Köln, 28.09.2015. Was wissen Schüler über Boden und Bodenfruchtbarkeit?  Wie hängen Bodenversauerung, pH-Wert und  Kalkdüngung zusammen? Zu diesen Fragen hat der i.m.a. (information.medien.agrar e. V.) in seinem aktuellen Lehrermagazin (Ausgabe 3/2015 – Heft 22) aus Anlass des Internationalen Jahres der Böden die Lektion „Kalk für gesunden Boden – Zur Wirkung von Kalk und Versauerung“ erstellt.

Mit einem ausführlichen Beitrag und ergänzenden Unterrichtsmaterialien im Magazin und im Internet werden rund 24.000 Lehrerinnen und Lehrer der Sekundarstufe inhaltlich und pädagogisch unterstützt. In dem speziellen Artikel über „Kalk für gesunden Boden“ wird über die Wirkungen und den Nutzen von Kalk und auch über die Bedeutung des optimalen pH-Wertes für Boden und Pflanzen berichtet. Mittels neun praxisnaher Aufgaben auf zwei Arbeitsblättern und fünf Extrablättern kann das Thema in den Unterrichtsfächern Chemie, Biologie, Erdkunde sowie in Projektgruppen den Schülerinnen und Schülern verständlich vermittelt werden.

Der i.m.a. e. V. bietet Wissen über die Landwirtschaft objektiv und faktenbasiert an und möchte den Dialog zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern fördern. Er stellt für Pädagogen praxisorientierte Lehrmaterialien zur Verfügung, die mit aktuellen Beispielen „Landwirtschaft im Unterricht“ verankern.

Das Lehrermagazin und das zusätzliche Onlinematerial sind für Lehrkräfte kostenlos von dem i.m.a. erhältlich und aus dem Internet zu laden: www.ima-agrar.de/Lehrermagazin.medien0.0.html

Fördergelder für Waldkalkung jetzt beantragen

Die EU-Kommission hat die staatlichen Beihilfen „Gemeinschaftsaufgabe GAK – Förderbereich Forsten“ für die Förderperiode 2015 bis 2020 genehmigt. Damit steht wieder Geld für dringend notwendige Bodenschutzkalkungen zur Verfügung. Interessierte Betriebe und Waldbesitzer sollten sich möglichst umgehend von den zuständigen Behörden beraten lassen und Förderanträge stellen.

Köln, 2. September 2015. Wie die Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium erfuhr, hat die EU-Kommission mit Beschluss vom 13.8.2015 die staatliche Beihilfe „Gemeinschaftsaufgabe GAK – Förderbereich Forsten“ für den Zeitraum 2015 bis 2020 genehmigt. Damit stehen nun für alle Forstmaßnahmen des GAK-Rahmenplans, also auch für die Bodenschutzkalkung im Wald, für 2015 und für die nächsten vier Jahre Fördergelder zur Verfügung. Dr. Reinhard Müller, Geschäftsführer der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG), begrüßt diese Nachricht und möchte alle Antragsberechtigten, also insbesondere alle privaten Waldbesitzer und Bewirtschafter forstwirtschaftlich genutzter Flächen ermuntern, so schnell wie möglich Anträge für die Förderung von Waldkalkungen bei den zuständigen Forstämtern zu stellen: „Die Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Filter-, Puffer- und Speicherfunktionen der Waldböden und damit die Sicherung der Stabilität des Waldes ist auf vielen Waldstandorten erforderlich, da sie durch Bodenversauerung beeinträchtigt ist. Bei Trockenperioden und Stürmen führt die Anfälligkeit und Instabilität oft zu erheblichen Schäden. Dem sollte vorgebeugt werden.“ begründet Müller den Sinn der Waldkalkung.

Voraussetzungen für Förderungen

Die Bodenschutzkalkung ist förderfähig, wenn dadurch eine strukturelle Verbesserung der Bodenstreu, des Bodens oder des Nährstoffhaushaltes und damit eine Verbesserung der Bestandsstabilität und –vitalität erwartet werden kann. Die Höhe der Zuwendung für Waldkalkungen beträgt üblich bis zu 90 Prozent der nachgewiesenen Kosten. Bei privaten Waldbesitzern können bis zu 100 Prozent der Kosten übernommen werden, wenn sie in dem jeweiligen Kalkungsgebiet nicht mehr als 30 ha Waldfläche besitzen.

Die Förderung der Waldkalkung wird nur auf schriftlichen Antrag gewährt. Dazu sind zusätzliche Unterlagen beizubringen: Zum Beispiel Bodenuntersuchungsergebnisse und eine gutachterliche Stellungnahme, welche die Zweckmäßigkeit und Unbedenklichkeit der geplanten Maßnahme bestätigt.

Bindefristen und Beginn der Maßnahmen

Waldkalkungen können erst durchführt werden, wenn von der Bewilligungsstelle ein (positiver) schriftlicher Bescheid vorliegt. Als Maßnahmenbeginn zählt grundsätzlich der Zeitpunkt, wenn der Antragsteller einen Liefer- und Leistungsvertrag (Auftragsvergabe) abgeschlossen hat. Dagegen zählt das Einholen von Angeboten noch nicht als Maßnahmenbeginn. Eine Waldkalkung auf Flächen, die bereits gekalkt wurden, ist erst nach zehn Jahren erneut förderfähig.

Fördermöglichkeiten und Richtlinien der Bundesländer

Obwohl die Abwicklung der Förderanträge über die Bundesländer läuft, stammt ein hoher Anteil der Gelder aus Bundes- oder EU-Mitteln. Denn neben den GAK-Bundesmitteln leistet auch die Europäische Union eine anteilige Finanzierung aus dem ELER-Programm (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes).

Die Förderprogramme und -richtlinien der Bundesländer für die Forstwirtschaft unterscheiden sich in einigen Details voneinander, so auch bei den Bedingungen für die Waldkalkungen. Müller: „In Bayern zum Beispiel wird die Kalkungskulisse in rote und grüne Gebiete eingeteilt. In den roten Gebieten ist eine Kalkung grundsätzlich förderfähig, in den grünen nur in begründeten Ausnahmefällen.“ Der Experte der DHG rät daher, sich in einem ersten Schritt bei den jeweiligen Bewilligungsbehörden kundig zu machen und sich auf den Webseiten dieser Institutionen zu informieren. Eine Übersicht über die Bedingungen in den einzelnen Bundesländern stellt die DHG auf ihrer Internetseite zur Verfügung.

Mehr unter: waldkalkung.com/fuer-waldbesitzer/foerdermoeglichkeiten/

Hintergrundinformation: Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)

Die Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) ist ein wichtiges nationales Förderinstrument für eine leistungs- und wettbewerbsfähige Land- und Forstwirtschaft, den Küstenschutz sowie vitale ländliche Räume. Sie enthält eine breite Palette von Agrarstruktur- und Infrastrukturmaßnahmen (darunter auch die finanzielle Förderung von Bodenschutzkalkungen) und ergänzt somit die europäische ELER-Förderung. Der Rahmenplan wird über Programme der Bundesländer umgesetzt und durch eigene Fördermaßnahmen ergänzt. Zusammen mit den Ländermitteln betragen die Gesamtmittel der GAK in Deutschland über 1 Milliarde Euro pro Jahr.

Waldkalkung von oben in der ZDF-Sendung Terra-X

Köln, 16. Mai 2015. Von der bekannten und sehenswerten Filmreihe „Deutschland von oben“ gibt es drei neue Filme, die in Kürze sonntagabends um 19.30 Uhr in der ZDF-Sendung Terra-X gezeigt werden. Dabei wird am Sonntag, 24.05. das Thema Waldkalkung mit interessanten Aufnahmen in dem Film mit dem Untertitel „Land“ behandelt.

Das Thema „Versauerung der Waldböden und Waldkalkung“ hat in den letzten zehn Jahren wenig Beachtung gefunden, obwohl es nach wie vor akut und bedeutend ist. Daher ist es beachtlich, dass in einem neuen Film der beliebten Serie „Deutschland von oben“ das Thema Waldkalkung zur besten Sendezeit behandelt wird.

Auch heute noch sind viele Waldböden Deutschlands sehr stark versauert. Durch den jahrzehntelangen Eintrag versauernder Luftschadstoffe aus Verkehr und Landwirtschaft sind übermäßige Säureakkumulationen in vielen Böden vorhanden. Eine sehr starke Versauerung der Böden ist schädlich für die Durchwurzelung der Bäume und auch für viele Bodenlebewesen. Eine nachhaltige Neutralisierung der Säuren in den Böden ist durch das Ausbringen von angemessenen Mengen an Dolomitkalk oder kohlensaurem Magnesiumkalk möglich und sinnvoll. Dies haben mehrjährige, aufwändige Untersuchungen in vielen Bundesländern belegt.

Goldene Tanne 2015

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald verlieh den angesehenen Ehrenpreis für Verdienste um den Wald und die Waldböden zum zwölften Mal feierlich in Berlin

 Berlin / Köln, im März 2015. „Man sollte seine umweltpolitische Karriere niemals als abgeschlossen ansehen, bevor man nicht mit der Goldenen Tanne geehrte wurde.“ Mit diesen Worten und einem Augenzwinkern nahm Prof. Dr. Klaus Töpfer, ehemals UNO-Unter-Generalsekretär und Bundesumweltminister, den Ehrenpreis für die Zukunftssicherung des Waldes, die Goldene Tanne, entgegen. Während eines Parlamentarischen Abends am 19. März 2015 in Berlin sprach ihm der Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Dr. Wolfgang von Geldern, die höchstmögliche Anerkennung der traditionsreichen Umweltschutzorganisation für dessen international beachteten Einsatz für den Wald und die Waldböden aus. Den Glückwünschen schloss sich Norbert Peschen als Vorsitzender der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) an, die die Preisvergabe seit nunmehr zwölf Jahren in angemessenem Rahmen ermöglicht. Zu den weiteren Gratulanten zählten Cajus J. Caesar und weitere Mitglieder des Deutschen Bundestages.

In diesem Jahr standen die Feierlichkeiten im Licht des Internationalen Jahres des Bodens. Klaus Töpfer, der sich auch in seiner Tätigkeit für das Insitute for Advanced Sustainability Studies (Potsdam) intensiv mit Fragen des Bodenschutzes beschäftigt, beklagte, dass das Thema Boden weltweit viel zu wenig Beachtung fände. Er stimmte von Geldern in der Aussage zu, dass „Bodendiversität die Grundlage der Biodiversität“ sei, und wies speziell auf die vielfältigen Funktionen der Waldböden hin. Allein wegen der CO2-Speicherfunktion „brauchen wir lebendige Waldböden“. Die Lebendigkeit sei aber gefährdet; Töpfer wies unter anderem auf den „unstrittig zu hohen Säureeintrag“ hin. Eine Bodenregeneration durch die Waldkalkung könne jedoch nur „mit viel Sachverstand“ erfolgen: „Wir haben keinen deutschen Einheitswald und auch keinen deutschen Einheitsboden, weshalb die Kalkungsfrage nicht pauschal mit „falsch“ oder „richtig“ beantwortet werden kann.“

Waldkalkung ist aktiver Naturschutz – und kein Eingriff ins Artenvorkommen

Die Zusammenhänge von Versauerung von Waldböden und Heilung der Schäden durch gezielte Kalk- und Nährstoffversorgung waren am selben Tag bereits Gegenstand des SDW-Symposiums „Bedeutung der Bodenversauerung für die Biodiversität von Wäldern“ gewesen. Im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft erläuterte Prof. Dr. Richard Pott, Institut Geobotanik der Universität Hannover, wie Bodenveränderungen die Flora in Wäldern beeinflussen. Der Saure Regen und Rauchschäden hätten nach der Industrialisierung zu großen Waldzerstörungen geführt. Kalkungen dienten seit den 1980-er Jahren der Bodenverbesserung von Forstbeständen, wobei Bestände mit seltenen Waldgesellschaften von Kalkungen ausgenommen werden sollten.

Privatdozent Dr. Klaus von Wilpert von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg in Freiburg wies an Beispielen nach, dass die regenerative Bodenschutzkalkung kein Naturschutzproblem darstelle, sondern im Gegenteil der sinnvollen Umweltvorsorge diene. Eine standortangepasste, richtig dosierte Waldkalkung bringe „das Artenvorkommen nicht grundsätzlich durcheinander“, könne dafür aber nahezu tote Böden innerhalb von 15 Jahren wiederbeleben. Auf gekalkten Flächen hätten Arten mit Rote-Liste-Status nachweislich mehr Überlebenschancen als auf ungekalkten. Sensitive Naturschutzflächen müssten jedoch konsequent von der Kalkung ausgeschlossen werden.

Prof. Dr. Friederike Lang, Bodenökologin der Universität Freiburg, widmete sich abschließend dem „pH-Wert des Bodens als Mastervariable von Waldökosystemen“. Sie legte unter anderem dar, dass in versauerten Wäldern heute zu wenige  „Bodeningenieure“ vorkämen, vor allem Wenigborster wie Regenwürmer (Lumbriciden) und verwandte Würmer (Enchyträen). Eine Anhebung des pH-Wertes auf 4 und höher sei für einen belebten Waldboden essentiell wichtig.

Gesundung der Waldböden als gesellschaftliche Aufgabe

SDW-Präsident von Geldern bilanzierte, dass „die Restitution der Waldböden eine allgemeine Aufgabe der Gesellschaft und eine Allgemeinverbindlichkeit für unser Land“ darstelle. Die Böden habe man „noch lange nicht im Griff“. Die große Herausforderung bestehe darin, die jahrzehntelange Überfrachtung und Kontamination der Waldböden elementar rückgängig zu machen – auch durch Kalkung.

Wer jetzt bei Bodenschutzmaßnahmen im Wald spart, wird später umso mehr zu zahlen haben

Der Zustand unserer Waldböden ist häufig besorgniserregend. Seit Jahrzehnten werden durch Luft und Regen Säuren eingetragen. Die Versauerungsfront dringt immer tiefer in die Böden vor. Viele Waldstandorte können dies nicht länger verkraften. Zum Tag des Waldes 2015 rufen Experten deshalb dazu auf, die Waldböden möglichst in ihren natürlichen Zustand zurückzuversetzen. Dabei hat sich in der forstlichen Praxis die Kalkung der Waldböden bewährt. Leider wird davon aus falsch verstandener Sparsamkeit in den meisten Bundesländern zu wenig Gebrauch gemacht. Teuer wird es jedoch, wenn die Wälder zu schwach sind, um dem Klimawandel und den durch ihn ausgelösten Wetterextremen standzuhalten.

Naturkalk schützt den Boden und macht ihn fruchtbarer

Im Internationalen Jahr des Bodens 2015 sind Bodenschutz und Bodenfruchtbarkeit  wichtige Themen bezüglich einer nachhaltigen Bodennutzung. Humus und Kalk sind in diesem Zusammenhang von zentraler Bedeutung, da sie helfen, die Bodenstruktur locker und stabil zu halten. Sie tragen entscheidend dazu bei, den Wasser- und Lufthaushalt im Boden sowohl für die Bodenlebewesen und auch für die Wurzeln der Pflanzen zu optimieren. Mehr dazu präsentiert die Düngekalk-Hauptgemeinschaft auf dem Erlebnisbauernhof der Grünen Woche in Berlin vom 16. bis 25. Januar 2015.

www.youtube.com/user/ErlebnisBauernhofTV/videos

www.tvb.de/category/gruene-woche-spezial

Naturkalk schützt den Boden und macht ihn fruchtbarer

Köln, 16.12.2014. Auf der Grünen Woche in Berlin wird die Düngekalk-Hauptgemein- schaft (DHG) vom 16. bis 25. Januar über die Wirkungen und den Nutzen von Naturkalk in der Land- und Forstwirtschaft informieren. Anhand einer Kalksteinpyramide, verschiede- nen Kalksteinmehlen, zwei Bodenprofilen und anderem Anschauungs- und Informa- tionsmaterial wird die DHG die Bedeutung der Kalkzufuhr im Ackerbau und im Wald erklären. Anlaufpunkt für Besucher ist Stand 125 im Erlebnisbauernhof der Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft e. V. (FNL) in Halle 3.2.

Hintergrund für die Beteiligung der DHG ist das diesjährige Schwerpunktthema Boden auf dem Erlebnisbauernhof. Dieses Thema besitzt besondere Relevanz, weil die Vereinten Nationen 2015 zum Internationalen Jahr des Bodens erklärt haben. Gemeinsam wollen die Aussteller auf dem Erlebnisbauernhof und im weiteren Jahresverlauf verstärkt über die Bedeutung und die vielen Funktionen des Bodens aufklären.

Da in Deutschland der „Stauwasserboden“ (Pseudogley) zum Boden des Jahres 2015 ernannt wurde, wird die DHG ein Bodenprofil von diesem Bodentyp ausstellen. Sie wird fachlich erläutern,  dass der Stauwasserboden mal nass, mal feucht und mal trocken ist und vor allem als Waldstandort genutzt wird. An diesem speziellen Waldboden wird die DHG auch über die Waldbodenversauerung und die Waldbodenkalkung informieren.

Mehr Infos am DHG-Stand auf dem Erlebnisbauernhof der Grünen Woche (Halle 3.2, Stand 125) und auf den DHG-Webseiten www.naturkalk.de und www.waldkalkung.com.

Hintergründe zum Internationalen Jahr des Bodens und Boden des Jahres unter:

·       www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/un-jahr-des-bodens

·       www.boden-des-jahres.de

·       weltbodentag.de

Waldzustandsberichte mehrerer Bundesländer bestätigen den dringenden Bedarf an gezielten Bodenschutzkalkungen

Köln, 8. Dez. 2014. Bislang haben sechs Bundesländer ihre Waldzustandsberichte 2014 veröffentlicht. Darin sind wichtige Informationen über die Gesundheit der Wälder und der Waldböden enthalten. Die zuständigen Behörden haben ermittelt, dass der Zustand vieler basenarmer Böden in unseren Wäldern immer noch sehr besorgniserregend ist. Zwar hat die Belastung durch Schwefeldioxid-Emissionen seit den 1990er Jahren deutlich abgenommen, doch speichern die Waldböden immer noch große Mengen an Säure-Altlasten. Anlass zu weiterer Sorge gibt zudem die Tatsache, dass weiterhin Säureeinträge stattfinden, die von basenarmen Böden nicht genügend gepuffert werden können und somit weiter zu einer Verstärkung der Bodenversauerung führen. Hinzu kommt der Basenentzug durch die forstliche Holzernte und die Nährstoffauswaschung durch Wasserversickerung. Der Waldzustandsbericht von Rheinland-Pfalz zieht auch in diesem Jahr das  eindeutige Fazit:

Daher sind zum Schutz unserer Waldökosysteme vor fortschreitender Versauerung nach wie vor weitere Anstrengungen zur Verringerung der Emissionen und eine Fortsetzung der Bodenschutzkalkungen erforderlich.

Künftige Generationen nicht belasten

Der Geschäftsleiter der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG), Dr. Reinhard Müller, sieht in der Waldbodenversauerung ein Problem, das die heutige Generation bald und konsequent in den Griff bekommen muss. Künftigen Generationen dürfte man die versauerten Waldböden nicht hinterlassen. Denn die Probleme der Bodenversauerung werden durch den Klimawandel weiter verstärkt: „Die Böden müssen von unserer Generation nicht nur geschützt, sondern angesichts der Herausforderungen des Klimawandels auch zusätzlich widerstandsfähig gemacht werden. Dies kommenden Generationen zu überlassen, wäre unverantwortlich.“

Länder müssen Konsequenz zeigen

Dabei, so Dr. Müller, müsse man neben der Forcierung der Schadstoffreduktion auch im Wald selbst durch Waldbodenschutzkalkungen aktiv werden. Angesichts der Ergebnisse der im Oktober veröffentlichten Bundeswaldinventur zum Zustand des deutschen Waldes sagt der Experte: „Dem Wald geht es von außen betrachtet vermeintlich gut, aber die Schäden im Boden sehen wir eben nicht. Die Aussagen der nun erschienenen Waldzustandsberichte der Länder über die Böden zeigen auf, dass wir aktiv eingreifen müssen, nicht nur um Schlimmeres zu verhindern, sondern um die Gesundheit der Böden möglichst vollkommen wieder herzustellen.“ Eine Sache ist für den DHG-Geschäftsführer aber ebenso klar: „Ohne ausreichende finanzielle Fördergelder der Bundesländer geht es nicht. Der Bedarf der Waldkalkung ist in den Waldzustandsberichten klar festgestellt. Deshalb müssen die Länder auch konsequent sein, und die nötigen Fördermittel Jahr für Jahr kontinuierlich zur Verfügung stellen. Da mit der Waldkalkung zugleich auch die biologische Vielfalt und die Qualität von Grundwasser und Fließgewässern in den relevanten Waldgebieten verbessert wird, ist sie multifunktionaler Umweltschutz und ein wichtiger Baustein zur Stabilisierung der Wälder im Klimawandel.“

Die Ergebnisse der Waldzustandsberichte der waldreichsten Bundesländer sind hier abrufbar: waldkalkung.com/fuer-entscheider/wald-und-bodenzustandsberichte/

Georg Schirmbeck erhält die Goldene Tanne 2014

Berlin, 1. Dezember 2014. Der Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Dr. Wolfgang von Geldern, ehrte im Rahmen eines Parlamentarischen Abends am 27. November Georg Schirmbeck mit der Goldenen Tanne 2014. Der in Zusammenarbeit mit der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) verliehene Ehrenpreis wurde dem 65-jährigen Niedersachsen, der seit 2007 die Präsidentschaft des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) ausübt, für seinen jahrzehntelangen Einsatz zur Zukunftssicherung des Waldes zuteil. Von Geldern erinnerte vor etwa 60 geladenen Gästen insbesondere an den vielfältigen Einsatz von Georg „Schorse“ Schirmbeck für Wald und Forst während seiner Zeit im Niedersächsischen Landtag (1990 bis 2002) und im Deutschen Bundestag (2002 bis 2013).

SDW-Präsident von Geldern machte vor zahlreichen Bundestagsabgeordneten deutlich, wie wichtig das Engagement von politischen Meinungsführern und Entscheidern wie Georg Schirmbeck für den Wald ist: „Unser Wald musste über Jahrhunderte und Jahrzehnte Schadstoffeinträge aus der Luft ertragen. Die daraus resultierenden Folgen und die anhaltende unnatürliche Bodenversauerung müssen wir verstärkt aktiv bekämpfen. Dem Wald geht es von außen betrachtet vermeintlich gut, wie die aktuelle Bundeswaldinventur ergeben hat. Aber der Schein trügt oft, da wir die Probleme im Boden meistens nicht sehen. Darum brauchen der Wald und insbesondere der Waldboden den Schutz und die Fürsorge durch den Menschen. Er ist schützens-, nützens- und erhaltenswert“, so Dr. von Geldern.

In seiner Gratulation an den Preisträger der 11. Goldenen Tanne griff der Bundestagsabgeordnete Cajus J. Caesar den Gedanken auf und thematisierte die Waldkalkung als Instrument zur Wiederherstellung der Waldbodengesundheit. Trotz des Sparhaushaltes werde der Bund eine Million Euro jährlich für die Kalkung im Kleinprivatwald als 100-Prozent-Förderung über die Bundesländer bereitstellen. Die Bundesländer seien in der Pflicht, die notwendigen Fördermittel bedarfsgerecht bereitzustellen. Der Bedarf werde von den Förstern und den Forschungseinrichtungen durchaus gesehen.

In den Gesprächen im weiteren Verlauf des Abends erörterten die fachkundigen Gäste vielfach die geeigneten Instrumente und Strategien, um der Versauerung der Waldböden und den oft unsichtbaren Problemen im Boden und den daraus resultierenden  Nachteilen für den Wald entgegenzutreten. Dabei wurde die regenerationsorientierte Kalkung auf bedürftigen Waldstandorten als sinnvoll und notwendig erachtet. Dr. Reinhard Müller, Geschäftsleiter der Düngekalk-Hauptgemeinschaft, rief dazu auf: „Die alten und andauernden Bodenversauerungen müssen von der Generation beseitigt werden, die sie verursacht hat. Nur so kann der Wald gegen die neuen Belastungen, die der Klimawandel mit sich bringen wird, widerstandsfähig werden. Und nur dann ist Nachhaltigkeit im Wald- und Bodenschutz auch für die nächsten Generationen möglich.“

Im Düngejahr 2013/2014 deutlich mehr Kalk gedüngt

Die neue Statistik zum Düngemittelabsatz im Wirtschaftsjahr 2013/2014 (01.07.2013 – 30.06.2014) zeigt einen verstärkten Einsatz von Kalkdüngern in der deutschen Landwirtschaft. Mit dem Absatz von 2.865.000 t CaO wurden ca. 13 % mehr Kalk in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt als in dem vorangegangenen Wirtschaftsjahr 12/13 und sogar 32 % mehr als im Mittel der letzten 14 Jahre (s. Abb. 1 – Download unten).

„Der etwa seit 2006 beginnende Trend des zunehmenden Kalkdüngereinsatzes geht einher mit einer verbesserten wirtschaftlichen Lage der Landwirte und einem zunehmenden Bewusstsein für die Bedeutung von Bodenstruktur und Bodenschutz für eine nachhaltige Landbewirtschaftung,“ erläutert Dr. Reinhard Müller, Geschäftsleiter der Düngekalk-Hauptgemeinschaft die Hintergründe für diese Entwicklung.

Im Zusammenhang mit der Klimaschutzdebatte wird seit Jahren immer mehr über die Knappheit und die Bedeutung der Böden gesprochen. Insbesondere bei Starkregenereignissen wie im Sommer 2014 ist es wichtig, dass die Böden das Regenwasser schnell aufnehmen und dann auch speichern können. Dies können sie nur, wenn sie eine gute, stabile Bodenstruktur mit vielen Mittelporen aufweisen. Dafür wiederum ist bei den meisten Böden eine gute Kalk- und Humusversorgung sehr wesentlich.

Die Zusammenhänge zwischen Kalkversorgung der Böden und der Verbesserung der Wasseraufnahme und Wasserspeicherung sind Fachleuten bekannt. Die wissenschaftlich durch viele Feldversuche nachgewiesene Optimierung der Kalkversorgung ist abhängig von der Bodenart und dem Humusgehalt der Böden. Dies ist in dem VDLUFA-Standpunkt „Bestimmung des Kalkbedarfs von Acker- und Grünlandböden“ (s. www.vdlufa.de/index.php)  bereits im Jahr 2000 manifestiert worden.

Gemäß des VDLUFA-Standpunktes ist es ratsam, bei den Flächen der Versorgungsklassen „A“ und „B“ eine Aufkalkung oder sogar eine Gesundungskalkung vorzunehmen, um den bodenartspezifisch optimalen pH-Wert zu erreichen. Immer mehr Landwirte verstehen diese Zusammenhänge und optimieren daher die Kalkversorgung ihrer Acker- und Grünlandböden.

Die vom statistischen Bundesamt in Wiesbaden veröffentlichten Daten über den Düngekalkeinsatz in Deutschland ermöglichen in Verbindung mit den Flächenstatistiken Berechnungen über den Kalkeinsatz je Hektar Landwirtschaftlicher Nutzfläche (LF). Da der Kalkdüngerabsatz im Trend angestiegen ist und die LF tendenziell abnimmt, steigt folglich auch die Kalkmenge, die je ha LF durchschnittlich eingesetzt wird (s. Abb. 2 – Download unten).

Im Wirtschaftsjahr 2013/14 wurden durchschnittlich 172 kg CaO je Hektar LF in Deutschland eingesetzt. Dieser langjährige Höchstwert ist sehr zu begrüßen. Dennoch ist bei durchschnittlichen jährlichen CaO-Verlusten von ca. 250 – 300 kg/ha – je nach Wasserbilanz und Entzügen – davon auszugehen, dass die Menge von 172 kg/ha CaO im Mittel (!) noch nicht hinreichend ist, alle Böden in die optimale Kalkversorgung zu bringen beziehungsweise das pH-Wert-Optimum nachhaltig zu erhalten.

 Durchschnittswerte können allerdings nur einen Trend aufzeigen. In der Praxis ist jeweils der Einzelfall zu untersuchen und zu entscheiden. Daher ist bei jedem Acker und jeder Wiese auf die optimale Kalkversorgung und den pH-Wert zu achten, um die beste Bodenstruktur und Bodenfruchtbarkeit zu erreichen. Dies kann fachgerecht nur mittels regelmäßiger Bodenuntersuchungen im Abstand von ca. 3 bis 4 Jahren sichergestellt werden. Boden und Pflanzen werden es danken.