Grüne Woche 2019 – Einladung zur Podiumsdiskussion „Waldbodenschutz mit Kalk“ am 19.01.2019, Halle 4.2

Köln, 14.12.2018. Auf der Grünen Woche 2019 in Berlin informieren am 19. Januar um 10.15 Uhr in Halle 4.2 ausgewiesene Fachleute über die Wirkung und den Nutzen von Bodenschutzkalkung im Wald. Ein anschaulicher Kurzfilm ergänzt die Ausführungen. Über das Thema „Waldbodenschutz mit Waldkalkung – gut für Boden, Wald und Wasser“ diskutieren der Waldbeauftragter der Bundesregierung Cajus Julius Caesar, der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) Georg Schirmbeck und Dr. Klaus von Wilpert, ehemaliger Leiter der Abteilung Boden und Umwelt in der Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Freiburg. Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Reinhard Müller, Geschäftsleiter der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG).

Sowohl viele wissenschaftliche Untersuchungen als auch die jüngsten Ergebnisse der zweiten Bodenzustandserhebung bei Waldböden (BZEII) haben mehrfach die positiven Wirkungen der Bodenschutzkalkung für sehr stark versauerte Waldböden nachgewiesen. Auch in mehreren aktuellen Waldzustandsberichten der Bundesländer wird festgestellt, dass eine standortangepasste Kalkung empfohlen werden kann, weil sie dem Schutz der Waldböden und der Erhaltung ihrer Filterfunktion für das Grundwasser dient. Zur Teilnahme und Berichterstattung am 19.01.2019 lädt die DHG herzlich ein. Mehr Infos zum Thema Waldkalkung finden Sie auf der Website www.waldkalkung.com.

BZE-LW zeigt: pH-Werte landwirtschaftlicher Böden oft nicht optimal

Das Thünen-Institut veröffentlichte am 5.12.2018, am Weltbodentag Ergebnisse der ersten bundesweit einheitlichen Inventur landwirtschaftlich genutzter Böden im Thünen Report 64. Vorrangig ging es bei der BZE-LW um die Erfassung der organischen Kohlenstoffvorräte (Corg, Humus) und deren Ein-flussgrößen. Ergänzend wurden aber auch weitere, wesentliche Bodenkennwerte wie pH-Wert und N-Gehalt erfasst und bewertet.

Im Folgenden werden einige Ergebnisse des Thünen Report 64 zusammengefasst, die den pH-Wert und den Kalkbedarf der Böden betreffen (Kapitel 3.2.4.4: pH-Wert und Carbonat-gehalt). Der Thünen Report 64 ist veröffentlicht unter dem Link: https://www.thuenen.de/de/ak/projekte/bodenzustandserhebung-landwirtschaft-bze-lw/

Da der pH-Wert als eine der wichtigsten Bodenzustandsgrößen sowohl chemische, physikalische und biologische Bodeneigenschaften beeinflusst als auch die Löslichkeit von Pflanzennährstoffen steuert, wird ein optimaler pH-Wert als wichtig angesehen, um das Ertragspotential von landwirtschaftlich genutzten Böden voll zu nutzen.

Bei der BZE-LW werden die im VDLUFA-Standpunkt „Bestimmung des Kalkbedarfs von Acker- und Grünlandböden“ (Kerschberger et al. 2000) definierten bodenspezifisch optimalen pH-Werte zugrunde gelegt. Denn diese wurden auf Basis zahlreicher Feldversuche empirisch in Beziehung zu den Ertragsoptima ermittelt. Die Ziel-pH-Werte mineralischer Böden variieren dabei in Abhängigkeit vom Ton- und Humusgehalt (korreliert mit Corg-Gehalt) und in Abhängigkeit von der Landnutzungsart (Acker/Grünland).

Zur Erlangung optimaler pH-Werte im Boden (zur Erhöhung des pH-Wertes) ist bei vielen deutschen Böden die Ausbringung von Kalk eine bewährte Maßnahme. Doch eine Kalkung erhöht nicht nur den pH-Wert sondern liefert auch Nährstoffe, optimiert die Kationenbelegung der Austauscher, fördert das Bodenleben und kann – in Abhängigkeit von Dosis und Rahmenbedingungen – verschiede Auswirkungen auf den Corg-Vorrat im Boden haben.

Im Thünen Report 64 wird aus einem Review-Artikel von Paradelo et al. (2015) der derzeitige Wissensstand zur Wechselwirkung pH-Wert/Humus wie folgt zusammengefasst:

1. Durch die Erhöhung des pH-Wertes (Kalkung) kommt es zu einer erhöhten mikrobiellen Aktivität und einer damit einhergehenden möglichen (kurzfristigen) Abnahme des Corg-Vorrates.

2. Umgekehrt kann es auch zu einem Anstieg des Corg-Vorrates durch Kalkung kommen: Zum einen kann durch Kalkungsmaßnahmen die Pflanzenproduktivität zunehmen, was den Corg-Eintrag in den Boden steigert. Zum anderen verbessert Kalk die Bodenstruktur, was die Corg-Mineralisationsrate verringern kann.

BZE-LW-Ergebnisse:
1. Im Rahmen der BZE-LW konnte der pH-Wert auf Grund von Überlagerungseffekten durch Kalkung und Landnutzungsart nicht als direkte Einflussgröße für den Corg-Vorrat identifiziert werden.

2. Von den Beprobungspunkten der BZE-LW lagen 42 % der mineralischen Böden unter Acker- und 57 % der Böden unter Dauergrünlandnutzung unterhalb des pH-Wert-Optimums; unterschiedlich je Tongehalt (pH-Klasse A/B; s. Abbildung 3-28).

3. Nur 35 % (Acker) bzw. 24 % (Dauergrünland) der Böden wiesen einen pH-Wert im optimalen Bereich auf.

4. Bei 23 % der Böden unter Acker- bzw. bei 19 % unter Dauergrünlandnutzung lag der pH-Wert über den als optimal empfohlenen Wertebereichen. Diese Beprobungs-punkte waren zu einem Drittel auf Böden mit carbonatischen Ausgangsgestein zu finden.

Im BZE-LW Bericht wird aus den Ergebnissen die Schlussfolgerung gezogen: Auf Standorten mit pH-Werten unterhalb des Optimums (pH-Klasse A/B; nach VDLUFA, Kerschberger et al. 2000) wird eine Gesundungskalkung notwendig, um Ertragssicherung bzw. -Steigerung zu gewährleisten und die Neigung zu Bodenverdichtung, Verschlämmung und Erosion zu minimieren.

Diese neue, umfängliche BZE-LW-Studie ist sehr zu begrüßen; und der inhaltsreiche Thünen Report 64 ist sehr zur Lektüre zu empfehlen.

Literatur:
JACOBS, A. et al (2018): Landwirtschaftlich genutzte Böden in Deutschland – Ergebnisse der Bodenzustandserhebung (BZE-LW), Thünen Report 64

KERSCHBERGER M, DELLER B, HEGE U, HEYN J, KAPE H-E, KRAUSE O, POLLEHN J, REX J, SEVERIN K (2000): Standpunkt – Bestimmung des Kalkbedarfs von Acker- und Grünlandböden. VDLUFA (Hrsg.), URL: www.vdlufa.de/Dokumente/Veroeffentlichungen/Standpunkte/0-9-kalk.pdf

PARADELO, R., VIRTO, I., & CHENU, C. (2015). Net effect of liming on soil organic carbon stocks: a review. Agriculture, Ecosystems & Environment, 202, 98-107.

Alois Gerig, MdB erhält den SDW-Ehrenpreis „Goldene Tanne 2018“

Berlin, 23. November 2018. „Die großen Herausforderungen für unsere Wälder können die Politik und die Forstwirtschaft nur gemeinsam lösen. Mit Alois Gering hat der Wald einen kompetenten Streiter, der die Probleme des Waldes kennt und für deren Lösung kämpft“, lobte Dr. Wolfgang von Geldern, der Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, den Preisträger. Dieser erläuterte in seiner Dankesrede, warum ihm der Wald und der Waldboden besonders am Herzen liegen: „Wälder sind nicht nur das Sinnbild für Nachhaltigkeit und ein Stück Heimat. Unser Wald hat herausragende Bedeutung für die Tier- und Pflanzenwelt, lädt den Menschen zur Erholung und Freizeit ein und ist darüber hinaus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum“. Große Sorgen bereiten Alois Gerig der Klimawandel und seine Folgen: „Die Auswirkungen der extremen Trockenheit in diesem Sommer werden in der Forstwirtschaft noch lange zu spüren sein. Deshalb ist es richtig, dass der Bund im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) in den kommenden Jahren 25 Millionen Euro für den Wald bereitstellt. Besonders kleine Privatwaldbesitzer (< 20 ha) brauchen Unterstützung, um nach den Stürmen, Trockenheit, Schädlingsbefall und Preissturz auf dem Holzmarkt die notwendige Wiederaufforstung und auch Waldbodenschutzmaßnahmen leisten zu können.“ Peter Kratzer, der Vorsitzende der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG), machte in seiner Rede deutlich, dass ein gesunder, stressresistenter Wald nur auf einem gesunden Boden gedeihen könne. Noch immer seien viele Waldböden übermäßig versauert. Dies schwäche die Widerstandskraft der Bäume und reduziere die Artenvielfalt. Erfolgreiche Immissionsminderung und wirksame Bodenschutzkalkungen helfen, die extreme Versauerung zu mindern und die natürliche Pufferfähigkeit der Waldböden wiederherzustellen. Um den angestrebten Waldbodenschutz zu erreichen, solle die Förderquote – insbesondere für den Kleinprivatwald – auf 100 Prozent der anfallenden Nettokosten gesetzt werden.

Trockener Acker ist günstig für Kalkdüngung

(Köln, DHG, 03.09.2018) – Die diesjährige außergewöhnliche Trockenheit in Deutschland hat viele Probleme bereitet. Aber ein kleiner positiver Aspekt ist die gute Befahrbarkeit für die Kalkdüngung. Die in diesem Jahr sehr früh geräumten, sehr trockenen Felder sind sehr gut befahrbar. Daher ist in diesem Jahr die Stoppelkalkung günstig. Langfristig planende Landwirte, die eine hinreichende Liquidität gesichert haben, nutzten diese Chance zur Bodenverbesserung. Der Nutzen einer bodenartspezifisch optimalen Kalkversorgung für eine hohe Bodenfruchtbarkeit und ein gute Bodenstruktur ist Basiswissen. Zunehmend bedenken Landwirte aber auch – im Zusammenhang mit dem Begriff Nachhaltigkeit – die Bodenschutzaspekte wie Bodenverdichtung, Erosion und Verschlämmung. Der Geschäftsführer der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) in Köln, Dr. Reinhard Müller, betont: „Die Kalkversorgung der Böden ist neben der Humusversorgung sehr wesentlich für eine gute Bodenstruktur, für ein aktives Bodenleben, für die optimale Wasserinfiltration und -speicherung. Je schwerer der Boden, umso bedeutsamer sind die gute Kalk- und Humusversorgung.“ Gerade in einem extrem trockenen Jahr wie 2018, wenn die Felder gut befahrbar sind, sollte mit einer standortangepassten Kalkdüngung die gute fachliche Praxis beibehalten werden. Landwirtschaftliche Betriebe, die aufgrund der Trockenheit wirtschaftliche Einbußen erlitten haben, müssen teilweise Ausgaben einsparen. Deshalb werde manchmal kurzfristig bei der Kalkdüngung gespart, obwohl dies prinzipiell nicht nachhaltig sei, so die DHG.

Peter Kratzer – neuer Vorsitzender der DHG

(Köln, DHG, 25.06.2018) – Die Mitgliederversammlung der DHG (Düngekalk-Hauptgemeinschaft) wählte am 14.06.2018 in Lindau am Bodensee Herrn Peter Kratzer zu ihrem neuen Vorsitzenden. Herr Kratzer folgt auf Dr. Uwe Pihl, der diese Position seit 2016 innehatte. – Das Image und die Bedeutung von Düngekalk sollen in der Landwirtschaft und in der breiten Öffentlichkeit klarer und bewusster werden. Denn die positiven Wirkungen der Kalkung für den Bodenschutz, die Bodenfruchtbarkeit und die Optimierung der Nährstoffnutzungseffizienz sind noch nicht allen Landwirten und Verbrauchern geläufig. Da der bisherige DHG-Vorsitzende Dr. Uwe Pihl Ende Juni 2018 aus der Lhoist Germany Rheinkalk GmbH ausscheidet, wurde die Wahl eines neuen Vorsitzenden bei der DHG (Düngekalk-Hauptgemeinschaft) notwendig. Für diese Führungsposition im Verband der Düngekalk produzierenden und vermarktenden Unternehmen Deutschlands wurde bei der am 14.06.2018 in Lindau am Bodensee stattgefundenen DHG-Mitgliederversammlung Herr Peter Kratzer einstimmig gewählt. Peter Kratzer, Geschäftsführer der Firma DüKa Düngekalkgesellschaft mbH in Barbing bei Regensburg und bereits langjähriges Mitglied der DHG, möchte die sehr erfolgreiche Arbeit seiner Vorgänger in der DHG fortsetzen und zudem gewisse neue Akzente setzen. „In unserer heutigen medialen Wohlstandsgesellschaft ist es wichtig, dass die Bedeutung der optimalen Kalkversorgung im Boden für den Bodenschutz und für das nachhaltige Bewirtschaften von Böden sowohl den praktizierenden Landwirten als auch der breiten Öffentlichkeit bewusst ist,“ sagte Kratzer nach seiner Wahl. „Auch Laien sollten wissen, dass eine fachgerechte Kalkung und Düngung notwendig sind, um nachhaltig und wirtschaftlich hochwertige Lebensmittel zu erzeugen,“ ergänzte Kratzer. Ein neuer Schwerpunkt der DHG-Arbeit soll neben der Öffentlichkeitsarbeit auch die Förderung neuer Forschung und Versuche zum Düngekalkeinsatz sein. Verbraucher und Landwirte sollen umfassende und neue Informationen für den optimalen Kalkdüngereinsatz erhalten. Einige entsprechende Fachinformationen sind auf der DHG-Website www.NATURKALK.de bereitgestellt.

Philipp Freiherr zu Guttenberg nimmt Ehrenpreis „Goldene Tanne“ entgegen

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald verlieh mit Unterstützung der Düngekalk-Hauptgemeinschaft die 14. Auszeichnung für die Zukunftssicherung des Waldes an den Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände.

 Berlin, 19. April 2018. Als „großes Geschenk und große Verpflichtung“ nahm Philipp Freiherr zu Guttenberg stellvertretend für die privaten Waldeigentümer in Deutschland die „Goldene Tanne“ entgegen. Der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) und Vizepräsident des Europäischen Waldbesitzerverbandes (CEPF) folgt damit renommierten Preisträgern wie Angela Merkel und Klaus Töpfer nach. Der Preisverleihung in der ehrwürdigen Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin wohnten am 19. April mehr als 50 Gäste bei, darunter rund 20 Bundestagsabgeordnete.

Der Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Dr. Wolfgang von Geldern, würdigte in seiner Laudatio das entschlossene nationale und internationale Eintreten Baron Guttenbergs für einen hohen Stellenwert des Waldes und für seine nachhaltige Bewirtschaftung: „Nur so ist der Wald zu erhalten und kann den vielen Belastungen, denen er ausgesetzt ist, trotzen“, sagte der Staatssekretär a.D. Als eine weiterhin wesentliche Belastung nannte von Geldern die Versauerung der Böden.

Auf den engen Zusammenhang von Waldschutz und Waldbodenschutz ging Dr. Reinhard Müller näher ein. Der Geschäftsleiter der Düngekalk-Hauptgemeinschaft, die seit langen Jahren mit der SDW kooperiert und auch die 14. Preisvergabe unterstützte, wies auf die anhaltenden Säureeinträge und die weitere Versauerung vieler basenarmer Waldböden hin. In den letzten zehn Jahren seien eindeutig zu wenig Bodenschutzkalkungen in Deutschland erfolgt. „Kalkung ist Bodenschutz und Bodenschutz ist nachhaltiger Waldschutz; deshalb muss hier wieder mehr geschehen“, brachte es Müller auf den Punkt. Er bezeichnete Philipp Freiherr zu Guttenberg als „Botschafter des Boden- und Waldschutzes“ und dankte ihm für sein herausragendes Engagement.

Dem Preisträger gebührten die letzten Worte der Feierstunde. Nachhaltigkeit sei nichts anderes als ein gelebter Generationenvertrag, sagte zu Guttenberg. Und dieser fuße – wie auch die multifunktionale und integrative Waldschutz-Konzeption – auf Werten wie Familie und Heimat und auf Rechten wie Eigentum und Freiheit. Der Ehrenpreis „Goldene Tanne“, diesmal künstlerisch als Kugel aus Wildbirne umgesetzt, sporne ihn an, sich weiterhin leidenschaftlich und engagiert für den Wald- und Waldbodenschutz einzusetzen.

Mehr unter www.waldkalkung.com.

Ein Lebenslauf von Philipp Freiherr zu Guttenberg findet sich hier: www.waldeigentuemer.de/wp-content/uploads/2015/09/Lebenslauf-Philipp-zu-Guttenberg.pdf

Mehr Kalkdüngung für Bodenfruchtbarkeit eingesetzt

Dr. Reinhard Müller

Die deutsche Landwirtschaft setzte 2016/17 wieder mehr Kalkdünger ein.
Immer mehr Landwirte schätzen eine gute Kalkversorgung ihrer Acker- und Grünlandböden für eine bessere Bodenstruktur und eine nachhaltige Bodenfruchtbarkeit.

Köln, 17.01.2018:  Die Statistik zum Düngemittelabsatz im Wirtschaftsjahr 2016/2017 (1.7.2016 – 30.06.2017) zeigt wieder einen verstärkten Einsatz von Kalkdüngern in der deutschen Landwirtschaft. Nach einem leichten Rückgang in 2015/16 wurden in 2016/17 2.649.663 t CaO (ca. 5 Mio. t Ware) in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt.

(s. Download: Abb. 1 Kalkdünger Absatz in Deutschland von 2000/01 bis 2016/17)

„Damit wird der etwa seit 2011 begonnene Trend des zunehmenden Kalkdüngerein-satzes fortgesetzt. Dies zeigt das zunehmende Bewusstsein der Landwirte  für die Bedeutung von Kalk für die Bodenstruktur, den Bodenschutz und eine nachhaltige Landbewirtschaftung. Dies ist auch eine logische Folge der Erkenntnisse über die positiven Wirkungen einer guten Kalkversorgung im Boden“ erläutert Dr. Reinhard Müller, Geschäftsleiter der Düngekalk-Hauptgemeinschaft.

Seit mehreren Jahren wird zunehmend über die Bedeutung der Böden für eine nachhaltige Produktion gesprochen. Hinzu kommt die Debatte über die seit Juni 2017 gültige neue Düngeverordnung (DüV), die nunmehr bewirkt, dass eine möglichst hohe Nährstoffnutzungseffizienz für alle Nährstoffe erzielt werden muss. Diese kann optimiert werden, wenn die Kalkversorgung im Boden und die Bodenstruktur für die jeweilige Bodenart ideal sind. Dadurch steigt die Bedeutung der Kalkdüngung.

Auch die Verminderung von Bodenerosion und die möglichst gute Wasserinfiltration und -speicherung im Boden können nur mit einer guten, stabilen Bodenstruktur mit vielen Mittelporen optimiert werden. Dafür wiederum ist bei den meisten Böden eine gute Kalk- und Humusversorgung sehr wesentlich.

Die durch viele Feldversuche wissenschaftlich erforschten Optima der Kalkversorgung (für ein Ertragsoptimum) sind von der Bodenart und dem Humusgehalt der Böden abhängig. Dies ist in dem VDLUFA-Standpunkt „Bestimmung des Kalkbedarfs von Acker- und Grünlandböden “ bereits im September 2000 unter Federführung von Herrn Dr. Kerschberger manifestiert worden. (s.www.vdlufa.de/de/index.php/fachinformationen-35/standpunkte-des-vdlufa)

Die vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden veröffentlichten Daten über den Düngekalkeinsatz in Deutschland ermöglichen in Verbindung mit den Flächenstatistiken Berechnungen über den Kalkeinsatz je Hektar Landwirtschaftlicher Nutzfläche (LF). Da der Kalkdüngerabsatz im Trend angestiegen ist und die LF tendenziell abnimmt, ist folglich auch die je ha LF durchschnittlich eingesetzt Kalkmenge gestiegen.

(s. Download: Abb. 2 Kalkdüngung je ha LF in Deutschland, WJ 2000/01- 2016/17)

Im Wirtschaftsjahr 2016/17 wurden durchschnittlich 158 kg CaO je Hektar LF in Deutschland eingesetzt; also 28 kg CaO über dem 20-jährigen Mittel von 130 kg. Bei durch-schnittlichen jährlichen CaO-Verlusten von ca. 250 – 500 kg/ha – je nach Wasserbilanz, Entzügen, Einsatz sauer wirkender N-Dünger – und aufgrund von LUFA-Bodenuntersuchungen ist davon auszugehen, dass ca. 20 – 30 Prozent der landwirtschaftlichen Böden noch keine optimale Kalkversorgung haben und eine Aufkalkung benötigen.

In den Bundesländern ist der Kalkdüngereinsatz recht unterschiedlich, wie Abb. 3 zeigt. Dies ist vorrangig durch unterschiedliche geogene Ausgangsbedingungen, Boden- und Niederschlagsverhältnisse und auch Bewirtschaftungsintensität und Bodenbewusstsein begründet.
Durchschnittswerte können allerdings nur einen Trend aufzeigen. In der Praxis ist jeweils der Einzelfall zu untersuchen. Daher ist bei jedem Acker und jeder Grünlandfläche auf die optimale Kalkversorgung und den pH-Wert zu achten, um die beste Bodenstruktur, Wasserspeicherung und Bodenfruchtbarkeit zu erreichen.

(s. Download: Abb. 3 Kalkdüngung je ha LF in Bundesländern, WJ 2016/17).

DLG-Waldtage 2017 in Brilon

In vielen Bundesländern finden im Herbst wieder umfangreiche Waldkalkungsmaßnahmen statt. Warum diese notwendig sind und wie kohlensaurer Magnesiumkalk bei der Regeneration von säuregeschädigten Waldböden hilft, erklären Experten der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) vom 15. bis 17. September am Stand B 09 auf den DLG-Waldtagen 2017 in Brilon-Madfeld. Am Samstag, den 16. September, wird das Thema Waldkalkung auch im 12. Briloner Waldsymposium behandelt. Experten informieren über fachliche Anforderungen, relevante Untersuchungsergebnisse der BZE II und Fördermöglichkeiten in NRW.

Köln, 10.8.2017. Zum Thema Waldkalkung informieren Fachleute der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) vom 15. bis 17. September bei den DLG-Waldtagen in Brilon-Madfeld am Stand B 09. Erklärt wird die Notwendigkeit von Bodenschutzkalkungen, ihre praktische Umsetzung bis hin zu finanziellen Fördermöglichkeiten für private und kommunale Waldbesitzer. Mit einem Hubschrauber wird am 15. und 16. September die moderne Bodenschutzkalkung aus der Luft in der Praxis gezeigt – und demonstriert wie viel Teamwork und Logistik dahintersteckt.

Am Samstag, den 16. September, wird das Thema „Waldkalkung“ auch im 12. Briloner Waldsymposium behandelt, welches ebenfalls im Rahmen der DLG-Waldtage stattfindet. Experten aus Wissenschaft und Praxis wie Dr. Norbert Asche (Wald und Holz NRW), Dr. Uwe Paar (Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt Göttingen) sowie Andreas Wittgen (Forstamt Soest/Sauerland) erläutern dort, warum Bodenschutzkalkungen sinnvoll sind, welche Ergebnisse die zweite bundesweite Bodenzustandserhebung (BZE II) zur Wirkung der Waldkalkung ergeben hat und wie die konkrete Förderung der Waldkalkung in NRW funktioniert.

Mehr Informationen erhalten Besucher auf der Webseite www.dlg-waldtage.de und unter www.waldkalkung.com.

Parlamentarischer Abend der Forst- und Holzwirtschaft

Noch immer haben viele Waldböden in Deutschland mit den Folgen von Säure- und Stickstoffdioxid-Einträgen zu kämpfen. Die Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) wies auf dem Parlamentarischen Abend am 22. Juni in Berlin deshalb nochmals mit Nachdruck auf die Bedeutung von Bodenschutzkalkungen für die Wälder hin.

         
Köln, 26.06.2017. „Eine grundsätzliche und faire Anerkennung der positiven Wirkung von Bodenschutzkalkungen“, das ist eine der drei Hauptforderungen, welche die Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) auf dem Parlamentarischen Abend der Forst- und Holzwirtschaft am 22. Juni in Berlin in Anwesenheit von Bundesforstminister Christian Schmidt und weiteren Abgeordneten äußerte. Wissenschaftliche Bestätigung gibt es von den kürzlich veröffentlichten Ergebnissen der zweiten bundesweiten Bodenzustandserhebung (BZE II). Hierin heißt es, dass Bodenschutzkalkungen einen positiven Einfluss auf die Nährstoffverfügbarkeit der Böden haben und gleichzeitig der Versauerung des Oberbodens entgegenwirken (Quelle: Waldböden in Deutschland, BMEL 2016, S. 17).

Die DHG fordert deshalb eine stärkere politische Unterstützung und Förderung der Waldkalkung auf Bundes-, Landes- und Europäischer Ebene. Das Ziel müsse in allen Bundesländern eine bedarfsgerechte und kontinuierliche Realisierung von Bodenschutzkalkungen sein.

Als einen dritten, wichtigen Punkt sieht die DHG den Bürokratieabbau bei Förderanträgen und Ausschreibungen. Auch hier muss die Politik dringend nachbessern und die Antragsstellung für Bezüge deutlich vereinfachen.

Diese Forderungen wurden in einem gemeinsamen Forderungspapier der beteiligten Verbände der Forst- und Holzwirtschaft im Anschluss an den Parlamentarischen Abend an die zur Bundestagswahl antretenden Parteien übergeben.

Waldkalkung – Notwendigkeit, Wirkung, Durchführung und Finanzierung

Die Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) wird zur Notwendigkeit, Wirkung, Durchführung und Finanzierung der Waldkalkung bei den DLG-Waldtagen 2017 bei Brilon auf dem Stand Nr. VB 9 informieren. Unter den Standbesuchern wird ein Hubschrauber-Rundflug verlost.

Viele Waldböden in Deutschland sind noch immer sehr stark versauert und haben eine sehr niedrige Basensättigung. Jahrzehntelange Säureeinträge aus der Luft – auch heute noch – sind in den Böden angereichert und schädigen das Feinwurzelsystem, vermindern die Nährstoff- und Wasseraufnahme und die Standfestigkeit vieler Bäume. Unter pH-Wert 4,0 kann es zu einer Aluminium-Toxizität für die Wurzeln kommen.

Waldzustandserhebungen der letzten Jahre zeigen, dass bis zu 62 Prozent aller Laubbäume mittelschwer bis stark geschädigt sind. Andere Untersuchungen ergaben, dass vor allem auf nährstoffärmeren, ungekalkten Standorten die natürliche Lebensgrundlage für die nachfolgenden Baumgenerationen deutlich eingeschränkt ist.

Ergebnisse der zweiten Bodenzustandserhebung (BZE II) zeigen, dass die Bodenschutzkalkung einen positiven Einfluss auf die Nährstoffverfügbarkeit hat und gleichzeitig der Versauerung des Oberbodens entgegenwirkt. Die BZE II-Ergebnisse belegen eindeutig die Schutzwirkung der Kalkungsmaßnahmen.

Informieren Sie sich auf dem Stand Nr. VB 9 über die Waldkalkung in jeder Hinsicht.