Alois Gerig, MdB erhält den SDW-Ehrenpreis „Goldene Tanne 2018“

Berlin, 23. November 2018. „Die großen Herausforderungen für unsere Wälder können die Politik und die Forstwirtschaft nur gemeinsam lösen. Mit Alois Gering hat der Wald einen kompetenten Streiter, der die Probleme des Waldes kennt und für deren Lösung kämpft“, lobte Dr. Wolfgang von Geldern, der Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, den Preisträger. Dieser erläuterte in seiner Dankesrede, warum ihm der Wald und der Waldboden besonders am Herzen liegen: „Wälder sind nicht nur das Sinnbild für Nachhaltigkeit und ein Stück Heimat. Unser Wald hat herausragende Bedeutung für die Tier- und Pflanzenwelt, lädt den Menschen zur Erholung und Freizeit ein und ist darüber hinaus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum“. Große Sorgen bereiten Alois Gerig der Klimawandel und seine Folgen: „Die Auswirkungen der extremen Trockenheit in diesem Sommer werden in der Forstwirtschaft noch lange zu spüren sein. Deshalb ist es richtig, dass der Bund im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) in den kommenden Jahren 25 Millionen Euro für den Wald bereitstellt. Besonders kleine Privatwaldbesitzer (< 20 ha) brauchen Unterstützung, um nach den Stürmen, Trockenheit, Schädlingsbefall und Preissturz auf dem Holzmarkt die notwendige Wiederaufforstung und auch Waldbodenschutzmaßnahmen leisten zu können.“ Peter Kratzer, der Vorsitzende der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG), machte in seiner Rede deutlich, dass ein gesunder, stressresistenter Wald nur auf einem gesunden Boden gedeihen könne. Noch immer seien viele Waldböden übermäßig versauert. Dies schwäche die Widerstandskraft der Bäume und reduziere die Artenvielfalt. Erfolgreiche Immissionsminderung und wirksame Bodenschutzkalkungen helfen, die extreme Versauerung zu mindern und die natürliche Pufferfähigkeit der Waldböden wiederherzustellen. Um den angestrebten Waldbodenschutz zu erreichen, solle die Förderquote – insbesondere für den Kleinprivatwald – auf 100 Prozent der anfallenden Nettokosten gesetzt werden.

Trockener Acker ist günstig für Kalkdüngung

(Köln, DHG, 03.09.2018) – Die diesjährige außergewöhnliche Trockenheit in Deutschland hat viele Probleme bereitet. Aber ein kleiner positiver Aspekt ist die gute Befahrbarkeit für die Kalkdüngung. Die in diesem Jahr sehr früh geräumten, sehr trockenen Felder sind sehr gut befahrbar. Daher ist in diesem Jahr die Stoppelkalkung günstig. Langfristig planende Landwirte, die eine hinreichende Liquidität gesichert haben, nutzten diese Chance zur Bodenverbesserung. Der Nutzen einer bodenartspezifisch optimalen Kalkversorgung für eine hohe Bodenfruchtbarkeit und ein gute Bodenstruktur ist Basiswissen. Zunehmend bedenken Landwirte aber auch – im Zusammenhang mit dem Begriff Nachhaltigkeit – die Bodenschutzaspekte wie Bodenverdichtung, Erosion und Verschlämmung. Der Geschäftsführer der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) in Köln, Dr. Reinhard Müller, betont: „Die Kalkversorgung der Böden ist neben der Humusversorgung sehr wesentlich für eine gute Bodenstruktur, für ein aktives Bodenleben, für die optimale Wasserinfiltration und -speicherung. Je schwerer der Boden, umso bedeutsamer sind die gute Kalk- und Humusversorgung.“ Gerade in einem extrem trockenen Jahr wie 2018, wenn die Felder gut befahrbar sind, sollte mit einer standortangepassten Kalkdüngung die gute fachliche Praxis beibehalten werden. Landwirtschaftliche Betriebe, die aufgrund der Trockenheit wirtschaftliche Einbußen erlitten haben, müssen teilweise Ausgaben einsparen. Deshalb werde manchmal kurzfristig bei der Kalkdüngung gespart, obwohl dies prinzipiell nicht nachhaltig sei, so die DHG.

Peter Kratzer – neuer Vorsitzender der DHG

(Köln, DHG, 25.06.2018) – Die Mitgliederversammlung der DHG (Düngekalk-Hauptgemeinschaft) wählte am 14.06.2018 in Lindau am Bodensee Herrn Peter Kratzer zu ihrem neuen Vorsitzenden. Herr Kratzer folgt auf Dr. Uwe Pihl, der diese Position seit 2016 innehatte. – Das Image und die Bedeutung von Düngekalk sollen in der Landwirtschaft und in der breiten Öffentlichkeit klarer und bewusster werden. Denn die positiven Wirkungen der Kalkung für den Bodenschutz, die Bodenfruchtbarkeit und die Optimierung der Nährstoffnutzungseffizienz sind noch nicht allen Landwirten und Verbrauchern geläufig. Da der bisherige DHG-Vorsitzende Dr. Uwe Pihl Ende Juni 2018 aus der Lhoist Germany Rheinkalk GmbH ausscheidet, wurde die Wahl eines neuen Vorsitzenden bei der DHG (Düngekalk-Hauptgemeinschaft) notwendig. Für diese Führungsposition im Verband der Düngekalk produzierenden und vermarktenden Unternehmen Deutschlands wurde bei der am 14.06.2018 in Lindau am Bodensee stattgefundenen DHG-Mitgliederversammlung Herr Peter Kratzer einstimmig gewählt. Peter Kratzer, Geschäftsführer der Firma DüKa Düngekalkgesellschaft mbH in Barbing bei Regensburg und bereits langjähriges Mitglied der DHG, möchte die sehr erfolgreiche Arbeit seiner Vorgänger in der DHG fortsetzen und zudem gewisse neue Akzente setzen. „In unserer heutigen medialen Wohlstandsgesellschaft ist es wichtig, dass die Bedeutung der optimalen Kalkversorgung im Boden für den Bodenschutz und für das nachhaltige Bewirtschaften von Böden sowohl den praktizierenden Landwirten als auch der breiten Öffentlichkeit bewusst ist,“ sagte Kratzer nach seiner Wahl. „Auch Laien sollten wissen, dass eine fachgerechte Kalkung und Düngung notwendig sind, um nachhaltig und wirtschaftlich hochwertige Lebensmittel zu erzeugen,“ ergänzte Kratzer. Ein neuer Schwerpunkt der DHG-Arbeit soll neben der Öffentlichkeitsarbeit auch die Förderung neuer Forschung und Versuche zum Düngekalkeinsatz sein. Verbraucher und Landwirte sollen umfassende und neue Informationen für den optimalen Kalkdüngereinsatz erhalten. Einige entsprechende Fachinformationen sind auf der DHG-Website www.NATURKALK.de bereitgestellt.

Philipp Freiherr zu Guttenberg nimmt Ehrenpreis „Goldene Tanne“ entgegen

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald verlieh mit Unterstützung der Düngekalk-Hauptgemeinschaft die 14. Auszeichnung für die Zukunftssicherung des Waldes an den Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände.

 Berlin, 19. April 2018. Als „großes Geschenk und große Verpflichtung“ nahm Philipp Freiherr zu Guttenberg stellvertretend für die privaten Waldeigentümer in Deutschland die „Goldene Tanne“ entgegen. Der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) und Vizepräsident des Europäischen Waldbesitzerverbandes (CEPF) folgt damit renommierten Preisträgern wie Angela Merkel und Klaus Töpfer nach. Der Preisverleihung in der ehrwürdigen Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin wohnten am 19. April mehr als 50 Gäste bei, darunter rund 20 Bundestagsabgeordnete.

Der Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Dr. Wolfgang von Geldern, würdigte in seiner Laudatio das entschlossene nationale und internationale Eintreten Baron Guttenbergs für einen hohen Stellenwert des Waldes und für seine nachhaltige Bewirtschaftung: „Nur so ist der Wald zu erhalten und kann den vielen Belastungen, denen er ausgesetzt ist, trotzen“, sagte der Staatssekretär a.D. Als eine weiterhin wesentliche Belastung nannte von Geldern die Versauerung der Böden.

Auf den engen Zusammenhang von Waldschutz und Waldbodenschutz ging Dr. Reinhard Müller näher ein. Der Geschäftsleiter der Düngekalk-Hauptgemeinschaft, die seit langen Jahren mit der SDW kooperiert und auch die 14. Preisvergabe unterstützte, wies auf die anhaltenden Säureeinträge und die weitere Versauerung vieler basenarmer Waldböden hin. In den letzten zehn Jahren seien eindeutig zu wenig Bodenschutzkalkungen in Deutschland erfolgt. „Kalkung ist Bodenschutz und Bodenschutz ist nachhaltiger Waldschutz; deshalb muss hier wieder mehr geschehen“, brachte es Müller auf den Punkt. Er bezeichnete Philipp Freiherr zu Guttenberg als „Botschafter des Boden- und Waldschutzes“ und dankte ihm für sein herausragendes Engagement.

Dem Preisträger gebührten die letzten Worte der Feierstunde. Nachhaltigkeit sei nichts anderes als ein gelebter Generationenvertrag, sagte zu Guttenberg. Und dieser fuße – wie auch die multifunktionale und integrative Waldschutz-Konzeption – auf Werten wie Familie und Heimat und auf Rechten wie Eigentum und Freiheit. Der Ehrenpreis „Goldene Tanne“, diesmal künstlerisch als Kugel aus Wildbirne umgesetzt, sporne ihn an, sich weiterhin leidenschaftlich und engagiert für den Wald- und Waldbodenschutz einzusetzen.

Mehr unter www.waldkalkung.com.

Ein Lebenslauf von Philipp Freiherr zu Guttenberg findet sich hier: www.waldeigentuemer.de/wp-content/uploads/2015/09/Lebenslauf-Philipp-zu-Guttenberg.pdf

Mehr Kalkdüngung für Bodenfruchtbarkeit eingesetzt

Dr. Reinhard Müller

Die deutsche Landwirtschaft setzte 2016/17 wieder mehr Kalkdünger ein.
Immer mehr Landwirte schätzen eine gute Kalkversorgung ihrer Acker- und Grünlandböden für eine bessere Bodenstruktur und eine nachhaltige Bodenfruchtbarkeit.

Köln, 17.01.2018:  Die Statistik zum Düngemittelabsatz im Wirtschaftsjahr 2016/2017 (1.7.2016 – 30.06.2017) zeigt wieder einen verstärkten Einsatz von Kalkdüngern in der deutschen Landwirtschaft. Nach einem leichten Rückgang in 2015/16 wurden in 2016/17 2.649.663 t CaO (ca. 5 Mio. t Ware) in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt.

(s. Download: Abb. 1 Kalkdünger Absatz in Deutschland von 2000/01 bis 2016/17)

„Damit wird der etwa seit 2011 begonnene Trend des zunehmenden Kalkdüngerein-satzes fortgesetzt. Dies zeigt das zunehmende Bewusstsein der Landwirte  für die Bedeutung von Kalk für die Bodenstruktur, den Bodenschutz und eine nachhaltige Landbewirtschaftung. Dies ist auch eine logische Folge der Erkenntnisse über die positiven Wirkungen einer guten Kalkversorgung im Boden“ erläutert Dr. Reinhard Müller, Geschäftsleiter der Düngekalk-Hauptgemeinschaft.

Seit mehreren Jahren wird zunehmend über die Bedeutung der Böden für eine nachhaltige Produktion gesprochen. Hinzu kommt die Debatte über die seit Juni 2017 gültige neue Düngeverordnung (DüV), die nunmehr bewirkt, dass eine möglichst hohe Nährstoffnutzungseffizienz für alle Nährstoffe erzielt werden muss. Diese kann optimiert werden, wenn die Kalkversorgung im Boden und die Bodenstruktur für die jeweilige Bodenart ideal sind. Dadurch steigt die Bedeutung der Kalkdüngung.

Auch die Verminderung von Bodenerosion und die möglichst gute Wasserinfiltration und -speicherung im Boden können nur mit einer guten, stabilen Bodenstruktur mit vielen Mittelporen optimiert werden. Dafür wiederum ist bei den meisten Böden eine gute Kalk- und Humusversorgung sehr wesentlich.

Die durch viele Feldversuche wissenschaftlich erforschten Optima der Kalkversorgung (für ein Ertragsoptimum) sind von der Bodenart und dem Humusgehalt der Böden abhängig. Dies ist in dem VDLUFA-Standpunkt „Bestimmung des Kalkbedarfs von Acker- und Grünlandböden “ bereits im September 2000 unter Federführung von Herrn Dr. Kerschberger manifestiert worden. (s.www.vdlufa.de/de/index.php/fachinformationen-35/standpunkte-des-vdlufa)

Die vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden veröffentlichten Daten über den Düngekalkeinsatz in Deutschland ermöglichen in Verbindung mit den Flächenstatistiken Berechnungen über den Kalkeinsatz je Hektar Landwirtschaftlicher Nutzfläche (LF). Da der Kalkdüngerabsatz im Trend angestiegen ist und die LF tendenziell abnimmt, ist folglich auch die je ha LF durchschnittlich eingesetzt Kalkmenge gestiegen.

(s. Download: Abb. 2 Kalkdüngung je ha LF in Deutschland, WJ 2000/01- 2016/17)

Im Wirtschaftsjahr 2016/17 wurden durchschnittlich 158 kg CaO je Hektar LF in Deutschland eingesetzt; also 28 kg CaO über dem 20-jährigen Mittel von 130 kg. Bei durch-schnittlichen jährlichen CaO-Verlusten von ca. 250 – 500 kg/ha – je nach Wasserbilanz, Entzügen, Einsatz sauer wirkender N-Dünger – und aufgrund von LUFA-Bodenuntersuchungen ist davon auszugehen, dass ca. 20 – 30 Prozent der landwirtschaftlichen Böden noch keine optimale Kalkversorgung haben und eine Aufkalkung benötigen.

In den Bundesländern ist der Kalkdüngereinsatz recht unterschiedlich, wie Abb. 3 zeigt. Dies ist vorrangig durch unterschiedliche geogene Ausgangsbedingungen, Boden- und Niederschlagsverhältnisse und auch Bewirtschaftungsintensität und Bodenbewusstsein begründet.
Durchschnittswerte können allerdings nur einen Trend aufzeigen. In der Praxis ist jeweils der Einzelfall zu untersuchen. Daher ist bei jedem Acker und jeder Grünlandfläche auf die optimale Kalkversorgung und den pH-Wert zu achten, um die beste Bodenstruktur, Wasserspeicherung und Bodenfruchtbarkeit zu erreichen.

(s. Download: Abb. 3 Kalkdüngung je ha LF in Bundesländern, WJ 2016/17).

DLG-Waldtage 2017 in Brilon

In vielen Bundesländern finden im Herbst wieder umfangreiche Waldkalkungsmaßnahmen statt. Warum diese notwendig sind und wie kohlensaurer Magnesiumkalk bei der Regeneration von säuregeschädigten Waldböden hilft, erklären Experten der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) vom 15. bis 17. September am Stand B 09 auf den DLG-Waldtagen 2017 in Brilon-Madfeld. Am Samstag, den 16. September, wird das Thema Waldkalkung auch im 12. Briloner Waldsymposium behandelt. Experten informieren über fachliche Anforderungen, relevante Untersuchungsergebnisse der BZE II und Fördermöglichkeiten in NRW.

Köln, 10.8.2017. Zum Thema Waldkalkung informieren Fachleute der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) vom 15. bis 17. September bei den DLG-Waldtagen in Brilon-Madfeld am Stand B 09. Erklärt wird die Notwendigkeit von Bodenschutzkalkungen, ihre praktische Umsetzung bis hin zu finanziellen Fördermöglichkeiten für private und kommunale Waldbesitzer. Mit einem Hubschrauber wird am 15. und 16. September die moderne Bodenschutzkalkung aus der Luft in der Praxis gezeigt – und demonstriert wie viel Teamwork und Logistik dahintersteckt.

Am Samstag, den 16. September, wird das Thema „Waldkalkung“ auch im 12. Briloner Waldsymposium behandelt, welches ebenfalls im Rahmen der DLG-Waldtage stattfindet. Experten aus Wissenschaft und Praxis wie Dr. Norbert Asche (Wald und Holz NRW), Dr. Uwe Paar (Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt Göttingen) sowie Andreas Wittgen (Forstamt Soest/Sauerland) erläutern dort, warum Bodenschutzkalkungen sinnvoll sind, welche Ergebnisse die zweite bundesweite Bodenzustandserhebung (BZE II) zur Wirkung der Waldkalkung ergeben hat und wie die konkrete Förderung der Waldkalkung in NRW funktioniert.

Mehr Informationen erhalten Besucher auf der Webseite www.dlg-waldtage.de und unter www.waldkalkung.com.

Parlamentarischer Abend der Forst- und Holzwirtschaft

Noch immer haben viele Waldböden in Deutschland mit den Folgen von Säure- und Stickstoffdioxid-Einträgen zu kämpfen. Die Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) wies auf dem Parlamentarischen Abend am 22. Juni in Berlin deshalb nochmals mit Nachdruck auf die Bedeutung von Bodenschutzkalkungen für die Wälder hin.

         
Köln, 26.06.2017. „Eine grundsätzliche und faire Anerkennung der positiven Wirkung von Bodenschutzkalkungen“, das ist eine der drei Hauptforderungen, welche die Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) auf dem Parlamentarischen Abend der Forst- und Holzwirtschaft am 22. Juni in Berlin in Anwesenheit von Bundesforstminister Christian Schmidt und weiteren Abgeordneten äußerte. Wissenschaftliche Bestätigung gibt es von den kürzlich veröffentlichten Ergebnissen der zweiten bundesweiten Bodenzustandserhebung (BZE II). Hierin heißt es, dass Bodenschutzkalkungen einen positiven Einfluss auf die Nährstoffverfügbarkeit der Böden haben und gleichzeitig der Versauerung des Oberbodens entgegenwirken (Quelle: Waldböden in Deutschland, BMEL 2016, S. 17).

Die DHG fordert deshalb eine stärkere politische Unterstützung und Förderung der Waldkalkung auf Bundes-, Landes- und Europäischer Ebene. Das Ziel müsse in allen Bundesländern eine bedarfsgerechte und kontinuierliche Realisierung von Bodenschutzkalkungen sein.

Als einen dritten, wichtigen Punkt sieht die DHG den Bürokratieabbau bei Förderanträgen und Ausschreibungen. Auch hier muss die Politik dringend nachbessern und die Antragsstellung für Bezüge deutlich vereinfachen.

Diese Forderungen wurden in einem gemeinsamen Forderungspapier der beteiligten Verbände der Forst- und Holzwirtschaft im Anschluss an den Parlamentarischen Abend an die zur Bundestagswahl antretenden Parteien übergeben.

Waldkalkung – Notwendigkeit, Wirkung, Durchführung und Finanzierung

Die Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) wird zur Notwendigkeit, Wirkung, Durchführung und Finanzierung der Waldkalkung bei den DLG-Waldtagen 2017 bei Brilon auf dem Stand Nr. VB 9 informieren. Unter den Standbesuchern wird ein Hubschrauber-Rundflug verlost.

Viele Waldböden in Deutschland sind noch immer sehr stark versauert und haben eine sehr niedrige Basensättigung. Jahrzehntelange Säureeinträge aus der Luft – auch heute noch – sind in den Böden angereichert und schädigen das Feinwurzelsystem, vermindern die Nährstoff- und Wasseraufnahme und die Standfestigkeit vieler Bäume. Unter pH-Wert 4,0 kann es zu einer Aluminium-Toxizität für die Wurzeln kommen.

Waldzustandserhebungen der letzten Jahre zeigen, dass bis zu 62 Prozent aller Laubbäume mittelschwer bis stark geschädigt sind. Andere Untersuchungen ergaben, dass vor allem auf nährstoffärmeren, ungekalkten Standorten die natürliche Lebensgrundlage für die nachfolgenden Baumgenerationen deutlich eingeschränkt ist.

Ergebnisse der zweiten Bodenzustandserhebung (BZE II) zeigen, dass die Bodenschutzkalkung einen positiven Einfluss auf die Nährstoffverfügbarkeit hat und gleichzeitig der Versauerung des Oberbodens entgegenwirkt. Die BZE II-Ergebnisse belegen eindeutig die Schutzwirkung der Kalkungsmaßnahmen.

Informieren Sie sich auf dem Stand Nr. VB 9 über die Waldkalkung in jeder Hinsicht.

Mit Bodenschutzkalkungen die Resilienz der Wälder und die Wasserqualität stabilisieren

Köln, 2.3.2017. „Der Wald stirbt“ warnten Forstleute und Umweltschützer in den 80er Jahren. „Das Waldsterben ist tot!“ riefen in den 90er Jahren Kritiker, die die Aufregung um den Zustand des Waldes oft nur als „typisch deutschen“ Hang zum Zukunftspessimismus ansahen. Der schlechte Zustand des Waldes war für Forstexperten aber keine bloße Weltuntergangsstory der Medien. Nicht für jedermann sichtbar, aber für Experten zweifelsfrei messbar, haben die Säurebelastungen durch Industrie, Verkehr und Privathaushalte seit Ende des 19. Jahrhunderts den Wald und seinen Böden geschwächt.  Deshalb ist in den letzten 40 Jahren einiges unternommen worden, um die negative Entwicklung zu stoppen und die Waldböden gesund zu erhalten.

Der Waldzustand heute: Positive und negative Trends

Wie geht es dem Wald und den Waldböden heute? Die vom Bundeslandwirtschaftsministerium beauftragte und unter Federführung des Thünen-Instituts jetzt als 500 Seiten starker Report vorgelegte zweite bundesweite Bodenzustandserhebung (BZE II) konnte feststellen, dass sich der Zustand der deutschen Waldböden in den vergangenen zwanzig Jahren messbar verbessert hat. Hauptgrund hierfür: Die Luftreinhaltemaßnahmen der letzten 40 Jahre haben zu einer markanten Reduzierung der Schwefeleinträge geführt und die Waldkalkung hat positiv gewirkt. Negativ zu Buche steht aber, dass weiterhin über die Luft und mit Regen eingetragene Stickstoffverbindungen auf hohem Niveau versauernd wirken. Daher ist das Thema „Saurer Regen“ und Bodenversauerung weiterhin aktuell und bedeutend. Politik und Gesellschaft müssen weiterhin Maßnahmen gegen die alte und neue Bodenversauerung unternehmen.

Resilienz der Wälder erhalten und stärken

Der Begriff Resilienz bezeichnet die Fähigkeit eines Ökosystems, bei eintretenden ökologischen Störungen seine grundlegende Organisationsweise zu erhalten. Dies bedeutet für das Ökosystem Wald konkret, negative Einflüsse wie Versauerung, Trockenperioden oder Klimawandel „verkraften“ zu können und unbeschadet zu überstehen und dauerhaft stabil zu bleiben. Genau diese Fähigkeit des Waldes wird durch eine sehr starke Versauerung und Nährstoffauswaschung des Waldbodens spürbar gemindert, so dass die Resilienz der Wälder abnimmt.

Wissenschaftler fordern Fortsetzung der Waldkalkung

Um das Problem der Versauerung der Waldböden zu lösen, empfehlen führende Experten einerseits eine weitere Minderung der Stickstoff-Immissionen und andererseits eine langfristige Beibehaltung der Waldkalkung von versauerungsempfindlichen Standorten. „Die Frage nach einer Stabilisierung der Waldökosysteme durch Bodenschutzkalkungen lässt sich nach Auswertung von rund 13.000 Bodenproben verlässlich positiv beantworten“, sagt Professor Andreas Bolte vom Thünen-Institut Eberswalde, welches die BZE II koordinierte. „Durch geringere Sulfateinträge sind die pH-Werte im Oberboden empfindlicher Standorte nicht weiter gesunken, was eine gewisse Entlastung darstellt. Eine deutlich stärkere und signifikant positive Veränderung mit pH-Wert-Anhebung ist jedoch nur durch standortgerechte Kalkung erzielbar. Der bisherige Umfang der Waldkalkung reicht allerdings noch lange nicht aus, um die Bodenwerte auf ein vorindustrielles Niveau zurückzusetzen“, so Professor Bolte weiter. Wie die Ergebnisse der BZE II zeigen, haben sich gekalkte Waldböden besser von der Versauerung erholt als ungekalkte Standorte.

Professor Dr. Martin Kaupenjohann, Leiter des Fachgebiets Bodenkunde an der TU Berlin, fasst seine aktuellen Studien wie folgt zusammen: „Die chemischen, physikochemischen und physikalischen Stabilisierungsmechanismen der organischen Bodensubstanz werden durch Kalkung positiv beeinflusst.“ Bei nicht gekalkten versauerungsempfindlichen Standorten sei hingegen eine fortschreitende Bodenversauerung festzustellen. Dr. Martin Greve von der Forstversuchsanstalt FAWF in Trippstadt weist explizit auf Tonmineralzerstörung, Aluminiumfreisetzung und Nährstoffverluste bei sehr starker Bodenversauerung hin. Für Rheinland-Pfalz hat die Forstversuchsanstalt ein neues Nähstoffmanagementkonzept für Waldböden entwickelt, in dem die Waldkalkung ein integraler Bestandteil sein soll.

Saurer Regen: Deshalb leiden Waldböden besonders

Das Kronendach der Wälder bildet ein großes „Auffangbecken“ für Emissionen. Durch andauernde Stickstoffeinträge aus Industrie und Verkehr finden auch weiterhin Säureeinträge statt, die auf vielen basenarmen Standorten das natürliche Puffervermögen überschreiten. Böden, die nicht genügend Säureneutralisationsvermögen aufweisen, versauern immer stärker, was nicht nur zu einer Minderung der Artenvielfalt im Boden führt, sondern auch die Durchwurzelung beeinträchtigt und die Bäume stressanfälliger macht. Der Wald wird geschwächt und erkrankt. Für basenarme Standorte sind Bodenschutzkalkungen deshalb ein probates Mittel, um den natürlichen pH-Wert der Böden wiederherzustellen.

Neue Waldzustandsberichte 2016 belegen weiteren Kalkungsbedarf anhand von BZE II-Ergebnissen

Neue Waldzustandsberichte 2016 sind von mehreren Bundesländern in den letzten Wochen veröffentlicht worden. In einigen Berichten werden auch Ergebnisse der Waldbodenzustandserhebung II zitiert, die die positive Wirkung der bislang erfolgten Waldkalkungen belegen. Zudem wird aus den bisherigen Erkenntnissen ein weiterer Bedarf an Waldkalkung auf stark versauerten, basenarmen Waldstandorten abgeleitet.

Köln, 19. Dez. 2016. Waldreiche Bundesländer wie Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben kürzlich ihre Waldzustandsberichte 2016 veröffentlicht. Zusätzlich zu den Informationen über die aktuelle Gesundheit der Wälder sind teilweise auch neue Erkenntnisse über den Zustand von Waldböden und über die Wirkung der Waldkalkung enthalten.

Durch andauernde Stickstoffeinträge finden weiterhin Säureeinträge statt, die auf vielen basenarmen Standorten das natürliche Puffervermögen überschreiten. Böden, die nicht genügend Säureneutralisationsvermögen aufweisen, versauern immer stärker, was nicht nur zu einer Minderung der Artenvielfalt im Boden führt, sondern auch die Durchwurzelung beeinträchtigt und die Bäume stressanfälliger macht.

Im Waldzustandsbericht 2016 von Rheinland-Pfalz wird festgestellt, dass die  Säurebelastung einiger Waldökosysteme nach wie vor vielfach zu hoch ist. Das Monitoring hat auch ergeben, dass durch die in Rheinland-Pfalz großflächig durchgeführten Bodenschutzkalkungen die Magnesium- und Calcium-Gehalte in den Blättern und Nadeln der Bäume verbessert werden konnten. Es wird resümiert, dass insbesondere Standorte mit hoher Säurebelastung, defizitären Ca- und Mg-Bilanzen und geringen Vorräten dieser Nährelemente vor weiterer Ca- und Mg-Verarmung geschützt werden müssen. Und deshalb wird dort, wo es nötig ist, weiterhin eine Bodenschutzkalkung vorgenommen.

Der hessische Waldzustandsbericht 2016 zitiert Ergebnisse der bodenchemischen Analysen der BZE I und II, die die Wirkungen der Bodenschutzkalkungen auf den Waldboden belegen. Ungekalkte und gekalkte BZE-Punkte der Substratgruppen Buntsandstein, Grauwacke, Tonschiefer, Quarzit etc. (empfohlene Kalkungsstandorte/Kalkungskulisse) und damit insgesamt Böden aus saurem Ausgangsgestein, die vor allem im Hauptwurzelraum stark versauert sind, wurden verglichen. Gekalkte Böden dieser Gruppe zeigen eine deutliche und signifikante Verbesserung der Basensättigung bis in 10 cm Bodentiefe, während sich im ungekalkten Kollektiv die Basensättigung weiter verschlechtert. Die Boden-schutzkalkung hat demnach einen langfristig positiven Einfluss auf den chemischen Bodenzustand und auf die Sicherung und Erhaltung des Nährstoffhaushalts. Nach Kalkungsmaßnahmen waren die N/Ca- und N/Mg-Verhältnisse der Bäume deutlich verbessert.

Länder müssen Konsequenz zeigen

Der weitere Bedarf der Waldkalkung ist in mehreren Waldzustandsberichten klar festgestellt. Daher sollen die Länder auch konsequent sein und die nötigen Fördermittel  für die nachhaltige Bodenschutzkalkung bereitstellen. Die Investition in die Waldkalkung ist zugleich auch eine Vorbeugemaßnahme für den erwarteten Klimawandel. Denn ein gesunder, belebter Boden ist ein wichtiger Baustein zur Stabilisierung der Wälder im Klimawandel.

Die Ergebnisse der Waldzustandsberichte der waldreichsten Bundesländer sind hier abrufbar: waldkalkung.com/fuer-entscheider/wald-und-bodenzustandsberichte/.