Kalkdünger fanden Interesse auf DLG-Feldtagen 2014

(Köln, DHG) – Auf den DLG-Feldtagen 2014 bei Bernburg-Strenzfeld informierte die DHG (Düngekalk- Hauptgemeinschaft) vom 17.06. – 19.06.2014 über die Herkunft, Qualität und optimale Einsatzmöglichkeiten von Kalkdüngern.

Viele interessierte Besucher kamen zum DHG-Stand, um sich über den optimalen Kalkeinsatz im Ackerbau und Grünland beraten zu lassen. Insbesondere am interessanten Bodenprofil der Schwarzerde (s. Foto) konnte die Wirkung und Bedeutung des Kalkes für die Bodenfruchtbarkeit demonstriert werden.

Aufgrund vieler guter Gespräche und Kontakte ist die DHG mit ihrer Beteiligung an den diesjährigen DLG-Feldtagen zufrieden. Diskussionspunkte waren die Ziel-pH-Werte der verschiedenen Bodenarten, Vorteile von freiem Kalk in Ton- und Schluffböden (Krümelstruktur, Erosionsminderung), Düngekalk-Ausbringungstechnik und die Wirkungsgeschwindigkeit (Reaktivität) unterschiedlicher Kalkdünger.

Landwirte betonten die zunehmende Bedeutung der optimalen Kalkversorgung für die Optimierung der Bodenfruchtbarkeit und bei limitierter N-Düngung.

Norbert Peschen ist neuer Vorsitzender der Düngekalk-Hauptgemeinschaft

Kalkdünger-Info auf DLG-Feldtagen 2014

(Köln, DHG, 16.05.2014) – Die Düngekalk- Hauptgemeinschaft (DHG) informiert vom 17.06. bis 19.06.2014 auf den DLG-Feldtagen bei Bernburg – auf dem Stand VG 21 – über den Nutzen, die Qualität und optimale Einsatzmöglichkeiten von NATURKALK in der Land- und Forstwirtschaft.

An dem begehbaren Bodenprofil und an den Demoparzellen wird über die Wirkung und Bedeutung des optimalen Kalkeinsatzes im Ackerbau, im Grünland und im Gemüseanbau informiert. Welcher pH-Wert und welche Kalkversorgung sind bei den verschiedenen Bodenarten und bei den Fruchtarten anzustreben? Welche Vorteile bietet freier Kalk in Ton- und Schluffböden? Welche Wirkungsgeschwindigkeit leisten unterschiedliche Kalkdünger und welche Ausbringungstechnik ist am effektivsten? Lassen Sie sich dazu von kompetenten Fachberatern auf den DLG-Feldtagen beraten und schauen Sie auf die DHG-Website www.NATURKALK.de.

Ehrenpreis für Zukunftssicherung des Waldes geht an Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens

Berlin, 13. März 2014. Dr. Wolfgang von Geldern, Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), ehrte im Rahmen eines Parlamentarischen Abends am 13. März 2014 in Berlin Dr. Hermann Onko Aeikens, Minister für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, mit der Goldenen Tanne 2013. Den Ehrenpreis verlieh die SDW in Kooperation mit der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) nunmehr zum 10. Mal an Persönlichkeiten, die sich vorbildlich für den Waldschutz einsetzen.

Staatsminister a. D. Dr. von Geldern erinnerte daran, dass vor 30 Jahren der erste Waldschadensbericht in Deutschland erschienen war. Damit markiert das Jahr 1984 den Beginn der wissenschaftlichen Suche nach den Ursachen der Waldschäden und nach geeigneten Gegenmaßnahmen. Von Geldern: „Aber erst heute wissen wir, welche wichtige Rolle die Böden in diesem Kontext spielen.“ Dass dieses Wissen nun vorliegt, sei engagierten Personen wie Dr. Aeikens zu verdanken. Als verantwortlicher Minister habe er in den Waldschadensberichten seines Bundeslandes auf diesen Zusammenhang besonders hingewiesen und die Notwendigkeit von Bodenschutzkalkungen und anderen Maßnahmen herausgestellt. Darüber hinaus habe Minister Aeikens seit einigen Jahren neuerlich die Waldkalkung in Sachsen-Anhalt unterstützt und sich somit um die Zukunftssicherung der Wälder große Verdienste erworben.

Dr. Aeikens nahm den Traditionspreis mit großer Freude entgegen. Er wies darauf hin, dass in Sachsen-Anhalt innerhalb der letzten 20 Jahre 69.000 ha neue Waldfläche geschaffen wurden und der Wald mit über 600.000 ha für Sachsen-Anhalt eine große Bedeutung habe. Dr. Aeikens bekannte sich zum aktiven Waldschutz unter der Prämisse des nachhaltigen Wirtschaftens. Dazu zählte er den pfleglichen Umgang mit den Waldböden und die Zurückführung versauerter Standorte durch Kalkung „auf mehreren 1000 Hektar“ in einen naturnahen Zustand; dabei werde das Land auch die Privateigentümer unterstützen, „zum Wohle unseres Waldes“.

Der Minister hob im Rahmen seiner Dankesrede auch die „engagierte Landesforstverwaltung“ hervor, die sich für den Wald- und Bodenschutz einsetze. Er dankte zudem der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt für ihre sehr gute Arbeit zur Förderung der Waldgesundheit, die für die beteiligten Länder sehr hilfreich sei.

Ergänzendes Symposium zum „Boden- und Wasserschutz im Wald“

Als Novum hatte die SDW der Feierstunde ein wissenschaftliches Symposium zum „Boden- und Wasserschutz im Wald“ vorangestellt. Im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) begrüßte Abteilungsleiter Clemens Neumann am Nachmittag des 13. März zahlreiche Experten aus ganz Deutschland.

Zu Beginn referierte Vorjahrespreisträger Dr. Klaus von Wilpert von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg. Er stellte sein neues Konzept der „regenerationsorientierten Bodenschutzkalkung“ vor. Dabei zerstreute er auch Ängste aus Naturschutzkreisen: „Die Risiken einer Waldkalkung sind aufgrund der niedrigen Dosierung von drei bis vier Tonnen pro Hektar und wegen der geringen Löslichkeit des eingesetzten Dolomitkalkes sehr gering.“ Von Wilpert stellte die Waldkalkung als effektive Maßnahme dar, die natürlichen Regenerationsprozesse deutlich zu beschleunigen (Verkürzung von 250 Jahren auf 40 bis 80 Jahre) und erinnerte an den Klimawandel: „Da können wir nicht einfach nur abwarten und nichts tun.“

Carina Sucker, Freiburger Kollegin von Wilperts, referierte über „Wasserhaushalt und -qualität im Wald“ und kam zu den Ergebnissen: „Kalkungen wirken sich positiv auf Bodenwasser, Sickerwasser und Bachwasser aus. Negative Erscheinungen wie erhöhte Nitratausträge wurden nicht beobachtet.“

Dr. Joachim Block von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forst (Trippstadt) führte unter anderem aus, wann und wo Bodenschutzkalkungen zur „Gewährleistung der Nährstoffnachhaltigkeit und Erhaltung der Produktivität der Waldböden“ erforderlich sind. Kalksteigerungsversuche belegen, dass die Kalkung wieder ein gesundes Buchenwachstum ermöglichen kann.

Danach erläuterte Georg Schirmbeck als Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates die „Bedeutung der Forstwirtschaft für den Wald-, Boden- und Wasserschutz im Klimawandel“. Von der Politik forderte er „mehr Geld und mehr Förster, um Waldkalkungen und umfassenden Waldschutz qualifiziert durchführen zu können“.

Aufgrund des fruchtbaren Verlaufs des dreistündigen Symposiums stellte SDW-Präsident Dr. Wolfgang von Geldern abschließend in Aussicht, auch zukünftig vor der Verleihung der Goldenen Tanne ein Fachsymposium durchzuführen.

S. neue Website: www.waldkalkung.com

Waldkalkung: Neue Internetplattform und neuer Film

Eine neue Webseite zum Thema Waldkalkung wurde Anfang März 2014 von der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) freigeschaltet. Auf der neuen Internetplattform www.waldkalkung.com finden Allgemeininteressierte, Wald­besitzer sowie politische Entscheider und Journalisten ab sofort kompakte Informationen und umfangreiches Hintergrundmaterial rund um das Thema Bodenschutzkalkung im Wald. Zugleich wird auf der Website ein neuer Informationsfilm zur Waldkalkung präsentiert, der eindrucksvoll und mit ungewöhnlichen Bildern die heutige Waldkalkungspraxis demonstriert und deren Notwendigkeit begründet.

 Köln, 7. März 2014. Warum und wie werden Wälder gekalkt? Wann und womit werden sie gekalkt? Wie wird eine Waldkalkung organisiert? Wie wird sie finanziert? Diese und viele weitere Fragen werden auf der Internetseite www.waldkalkung.com beantwortet. Sie ist  nutzerorientiert aufgebaut und in Fachgebiete strukturiert. So können Verbraucher, Studenten, Förster, Waldbesitzer, Politiker oder Journalisten leicht und zielgerichtet die gewünschten Informationen zur Bodenschutz- oder Waldkalkung finden.

„Mit dem neuen Internetangebot möchten wir das Thema Waldkalkung in allen Facetten anschaulich darstellen und den wesentlichen Zielgruppen entsprechende Informationen bereitstellen“, so Dr. Reinhard Müller, Geschäftsführer der Düngekalk-Hauptgemeinschaft. In den vier Kategorien „Für Alle“, „Für Waldbesitzer“, „Für Entscheider“ und „Für Journalisten“ findet jede Zielgruppe genau die Infos, die für sie interessant sein dürften. Dr. Müller: „So interessiert sich der private Waldbesitzer zum Beispiel primär dafür, welche Fördermöglichkeiten es gibt, während der naturinteressierte Bürger allgemeinere Fragen hat und wissen möchte, warum Waldkalkungen überhaupt notwendig sind und wie der Kalk im Boden wirkt.“

Mit aktuellen Informationen aus den Bundesländern sowie mit Hintergrundinformationen aus Forschungs- und Waldzustandsberichten ist die Seite eine wichtige Informationsquelle für die gesamte Forstbranche. Sie wird kontinuierlich mit neuen relevanten Informationen zur Waldkalkung aktualisiert werden.

Neuer Film: „Kalk ist gut für Boden, Wald und Wasser“

Ein besonderes Highlight der neuen Webseite ist ein neunminütiger Informationsfilm zur Waldkalkung. Er zeigt Aufnahmen einer Waldkalkung mit einem Hubschrauber und erklärt, warum auch heute noch viele Waldböden sehr stark versauert sind. Der informative Film erklärt die Thematik verständlich und lässt erfahrene Fachleute zu Wort kommen. Er findet sich in der Rubrik „Für Journalisten“ unter „Bildmaterial/Film“ (waldkalkung.eu/index.php). Zu Schulungszwecken kann er kostenlos als CD bei der DHG angefragt werden, am einfachsten per E-Mail an Brigitte.Kayser(a)kalk.de. Bitte den vollständigen Absender und eine kurze Erläuterung zum Einsatzzweck nicht vergessen.

Neue Daten werden Kalkbedarf der Wälder belegen

Seit dem 1. Januar 2014 gilt eine neue Verordnung, die für Bund und Länder eine jährliche Zustandserhebung ihrer Wälder vorschreibt. Die Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) begrüßt diesen systematischen und nachhaltigen Ansatz. Durch langfristige, umfassende Untersuchungen der Waldökosysteme  werden die negativen Effekte der anhaltenden Bodenversauerung deutlich. Dadurch können differenzierte und fachlich begründete Entscheidungen zur Waldkalkung getroffen werden.

Köln, 29. Januar 2014. Laut der Verordnung „Über Erhebungen zum forstlichen Umweltmonitoring“ müssen bestimmte Grunddaten zur Vitalität der Wälder und zu Wirkungszusammenhängen in Waldökosystemen erhoben werden. Die meisten Bundesländer haben zwar schon seit vielen Jahren jährliche Waldschadenserhebungen durchgeführt. Die neue Regelung geht aber darüber hinaus: Demnach sind Kronenzustand, Baumwachstum, Nadel- und Blattanalysen, Bodenvegetation, atmosphärische Stoffeinträge, Streufall, Bodenwasser nach Menge und Zusammensetzung, Bodenzustand, meteorologische Parameter, Phänologie und die Luftqualität in einem terrestrischen Stichprobenverfahren mit systematischer Stichprobenverteilung über das gesamte Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zu erheben. Vorgeschrieben ist dafür ein Raster von mindestens 16 mal 16 Kilometern im Quadratverband, das von den durchführenden Institutionen auf Länderebene auch verengt werden kann. Hinzu kommen Flächen mit wichtigen Waldökosystemen, auf denen ein so genanntes Intensivmonitoring stattfinden soll.

Die Verordnung ist aus Sicht des Gesetzgebers notwendig geworden, um die kontinuierliche Datenerhebung sicherzustellen. Die laufend aktualisierten Informationen über die Vitalität der Wälder und zu Wirkungszusammenhängen in Waldökosystemen sollen als Grundlage für forst- und umweltpolitische Entscheidungen dienen. Außerdem werden sie als Frühwarnsystem zum Erkennen von Risiken für die Wälder und als Basis für eine nachhaltige Forstwirtschaft angesehen. Mit der neuen Regelung wird eine Rechtslücke geschlossen, die sich durch das Auslaufen der sogenannten Forest Focus-Verordnung der EU im Jahr 2007 geöffnet hatte.

Umweltmonitoring wird politischen Handlungsdruck erzeugen

„Wir begrüßen die neue Verordnung sehr“, sagt Dr. Reinhard Müller, Geschäftsführer der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG), „denn wir sind sicher, dass die bundesweit erhobenen Daten über den Zustand der Waldböden die aufgrund der Bodenversauerung eingeschränkte Stabilität und die geminderte Leistungsfähigkeit vieler Waldböden bestätigen werden.“

Die DHG weist schon seit geraumer Zeit darauf hin, dass die Probleme durch die Versauerung der Waldböden in vielen Böden noch nicht behoben sind und der Umfang der Waldkalkung der letzten Jahre allenfalls ein Stagnieren erreicht.  Durch das Aussetzen der Kalkung in manchen Bundesländern schreitet die Versauerung jedoch vielerorts weiter fort. Laut Berechnungen der DHG bedarf rund ein Drittel der deutschen Wälder,  ca. 3,7 Millionen Hektar, einer regelmäßigen Kalkung, um deren Versauerung aufzuhalten und die natürlichen Verhältnisse wieder herzustellen. Parallel dazu sind die Immissionen zu stoppen, die die Versauerung der Böden auslösen.

Auf nicht gekalkten Standorten wandert die Versauerungsfront weiter in den Unterboden. Dadurch wird das tiefere Wurzelwachstum der Bäume vermindert. Gelöstes Aluminium und Schwermetalle wirken toxisch auf Wurzeln und Bodenlebewesen und können zusätzlich das Grundwasser belasten. „Diese negative Wirkungskette der Versauerung in vielen Gebieten Deutschlands wird das Umweltmonitoring auf basenarmen Standorten feststellen. Wir fordern daher die Umweltpolitiker aller Parteien auf Bundes- und Landesebene auf, die Förderung einer nachhaltigen Bodenschutzkalkung zur Stabilisierung der Wälder mit neuer Entschlossenheit sicherzustellen“, so Dr. Müller.

Das Problem im Boden lösen

Die Winterzeit gilt als friedliche Zeit. Sie ist aber auch die Zeit von Stürmen und Starkgewittern. Die Schäden, die durch solche Wetterextreme entstehen, können erheblich sein. Sie lassen sich durch langfristige Vorsorge aber auch gezielt minimieren. Beispielsweise durch stabile Wälder und intakte Waldböden, die als Bollwerke gegen die Naturextreme fungieren. Ein fachlich anerkanntes und in der Praxis bewährtes Mittel für effektiven Bodenschutz ist die Waldkalkung. Sie gibt Bäumen die notwendige „Bodenhaftung“.

Köln, zum 5. Dezember 2013. Wissenschaftliche Studien der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Wälder einen wirksamen Schutz vor den Gefahren der winterlichen und frühjährlichen Stürme und Starkregen bieten. Sie speichern erhebliche Regenmengen, vermeiden Hangrutschungen und schwächen Stürme und Orkane ab. Um dies leisten zu können, müssen die Wälder aber gesund, widerstandsfähig und  tief in den Böden verwurzelt sein. Nur auf Böden mit einer guten Bodenstruktur, mit pH-Werten über 4,0 und hinreichender Nährstoffversorgung (Basensättigung über 20 Prozent) bilden die Bäume ein optimales, verzweigtes Wurzelwerk, mit dem sie robuste Standfestigkeit erreichen.
Viele Böden haben Schutzkraft verloren
Ein erheblicher Teil der deutschen Wälder sind nicht gesund, wie die jüngsten Waldzustandsberichte einiger Bundesländer wieder belegen. Dies ist unter anderem dadurch verursacht, dass viele Waldböden  durch die  Bodenversauerung eine unzureichende Basensättigung und zu starke Versauerung aufweisen. Die Baumwurzeln können in einem extrem sauren Milieu kaum wachsen. Sie verbleiben daher oft in den obersten Bodenschichten oder suchen die Nährstoffe aus dem organischen Auflagehorizont. Dies gilt insbesondere für die Wurzeln von Flachwurzlern. Tiefwurzler wie Eichen, Kiefern und Tannen bilden in den extrem versauerten Bodenschichten weniger Feinwurzeln. Bäume mit eingeschränktem Wurzelsystem und einer schlechten Verankerung verringern die Stabilität der Wälder besonders bei Stürmen oder Orkanen.
Geschwächte Bäume haben einen weiteren Nachteil. Ihr Kronendach ist weniger ausgeprägt, um den Boden bei extremen Regenfällen abzuschirmen.  Ein sehr stark versauerter Boden hat weniger Bodenleben und eine schlechtere Bodenstruktur als derjenige mit einer höheren Basensättigung. Ein stark versauerter Boden kann weniger Wasser aufnehmen, weil das üblicherweise durch Regenwürmer und Wurzeln gebildete Porensystem im Boden verkümmert. Die Böden verlieren das natürliche Kanalsystem und die Speicherfähigkeit der Grobporen. Somit leistet die Bodenschutzkalkung einen Beitrag, die schlimmsten Folgen von Starkregen – zum Beispiel Hochwasser, Hangrutschungen, Bodenerosion – spürbar zu vermindern.

Waldstrategie 2020: Kalkungen weiter notwendig
Um langfristig zu stabilen und nachhaltig nutzbaren Wäldern zu gelangen, ist von der Bundesregierung die Waldstrategie 2020 erarbeitet worden. Darin wird der Bodenschutz als eines der wichtigsten Handlungsfelder identifiziert. Neben der Minderung von Schadstoffemissionen und einem nachhaltigen Waldbau spricht sich das Strategiepapier eindeutig für Kompensationsmaßnahmen zur Wiedererlangung der Bodenfruchtbarkeit aus – insbesondere durch Waldkalkungen. So heißt es dort: „Die Förderung von Kompensationsmaßnahmen für versauernde Einträge wie die Waldkalkung wird aufrecht erhalten.“ Dr. Reinhard Müller, Geschäftsführer der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG), schließt daraus: „Kalkungen sind ein fester Baustein der nachhaltigen Forstwirtschaft. Durch die Ausbringung von Naturkalk auf ca. 2,4 Millionen Hektar in den vergangenen dreißig Jahren konnte ein Teil der Waldböden regeneriert und stabilisiert werden. Vor dem Hintergrund des Klimawandels müssen wir entschlossen und in verstärktem Umfang weitermachen, damit die Waldböden in allen Regionen Deutschlands ihre maximale Schutzkapazität wiedererlangen und alle Wälder gesund werden.“

Waldzustandsberichte 2013 belegen andauernde Säureeinträge und geringe Boden-Basensättigung

Köln, 27. Nov. 2013. Einige Bundesländer haben vor wenigen Tagen ihre aktuellen Waldzustandsberichte 2013 veröffentlicht. Sie belegen, dass noch immer circa ein Viertel bis ein Drittel der Wälder deutlich geschädigt ist. Viele Waldböden sind seit vielen Jahren – nach wie vor – so stark versauert, dass die Basensättigung in den oberen 30 Zentimetern des Mineralbodens häufig unter der kritischen Grenze von 20 Prozent liegt. Exemplarisch sei der Waldzustandsbericht 2013 von Niedersachsen zitiert, in dem Folgendes fachkundig ausgeführt wird:
„Die Basensättigung ist ein zentraler Indikator für die Güte des chemischen Bodenzustandes. Sie bestimmt […] wesentlich die Ernährungsbedingungen der Waldbäume. Die Basensättigung drückt aus, wie hoch der relative Anteil der basischen Nährstoffkationen Calcium, Magnesium, Kalium und Natrium im Vergleich zur Summe aller Kationen ist, die an negativen Tonmineralteilchen sowie der organischen Substanz im Boden gebunden sind. Eine Bewertung ist anhand des Leitfadens der Forstlichen Standortsaufnahme (2003) möglich: Danach gilt in Böden die Basensättigung als gering bei Werten unter 20 Prozent. Dies sind die am stärksten versauerten Waldböden. Der hohe Versauerungsgrad ist im erheblichen Maß eine Folge luftbürtiger, versauernd wirkender Stoffeinträge. […]
Basensättigungen von unter 20 Prozent zeigen an, dass diese Standorte nicht mehr über das Potential an austauschbaren Nährstoffen verfügen, welches grundsätzlich bei gegebener Ake (effektive Austauschkapazität) an unbelasteten Waldstandorten zur Verfügung gestanden hätte. Bei Basensättigungen unter 20 Prozent wird der Austauscher und die Bodenlösung durch das Kation Aluminium geprägt; Calcium, Magnesium und Kalium liegen in vergleichsweise geringen Anteilen vor. Für Baumwurzeln kann es schwierig werden, unter diesen Bedingungen ausreichend Nährelemente mit den Wurzeln aufzunehmen. Aluminium wirkt in der Bodenlösung in höheren Konzentrationen zudem toxisch gegenüber Pflanzenwurzeln. Die Bodenlösung ist relativ sauer, Schwermetalle werden gelöst und die notwendigen Nährelemente Calcium, Magnesium und Kalium mit dem Sickerwasser ausgetragen. Sie gehen damit dem Ökosystem verloren. Allgemein wird dies als ein Zustand angesehen, in dem ein Waldboden wenig elastisch auf weitere Säureeinträge reagieren kann. Er ist in seiner Produktivität eingeschränkt und im Hinblick auf Elemententzüge durch intensive Nutzung wie beispielsweise Vollbaumnutzung empfindlich. In diesen Fällen können Kompensationsmaßnahmen in Form von Waldkalkungen sinnvoll sein.“

Um Waldböden und Wälder zu stabilisieren, bedarf es Handeln und Mittel
Die Waldzustandsberichte von 2012 und 2013 belegen, dass weiterer Handlungs-bedarf besteht, Waldböden und Wälder zu schützen. Dies sollte einerseits durch Minderung der Säure-Immissionen (Ursache) und anderseits durch Bodenschutzkalkungen (Therapie) erfolgen. Denn letztere haben ihre positive und nachhaltige Wirkung wiederholt bewiesen.
In den letzten Jahren wurden in Deutschland lediglich circa 70.000 Hektar Wald gekalkt. Dies ist eindeutig zu wenig, wenn man weiß, dass über 30 Prozent der deutschen Waldfläche von 11.000.000 Hektar tiefgründig versauert ist. Einige Bundesländer überlassen das Problem den Nachfolgegenerationen.

Fördermittel für Waldkalkungen in NRW 2014 gefährdet

In NRW sind die Fördermittel für die Waldkalkung für 2014 gefährdet, obwohl der jüngste Waldzustandsbericht die Notwendigkeit von Bodenschutzkalkungen für viele Wälder feststellt und das Interesse der Waldbesitzer an Waldkalkungen zugenommen hat.

Köln, 12. November 2013. „Wir appellieren mit Nachdruck an die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen, in 2014 und den Folgejahren ausreichend Fördermittel für die Waldkalkung bereitzustellen“, sagt Dr. Reinhard Müller, Leiter der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG). „2013 hat das Land NRW den Waldbesitzern deutlich weniger Fördergelder zur Waldkalkung zur Verfügung gestellt als in den Vorjahren. Und 2014 ist diese Förderung massiv gefährdet. Dabei ist der Bedarf um ein Mehrfaches größer, als in den letzten Jahren zugebilligt wurde. Die Fördermittel müssten eher erhöht als reduziert werden“, so Dr. Müller.
Die reduzierte Förderung der Waldkalkung in NRW im Jahr 2013 ist  für den DHG-Leiter nicht nachvollziehbar. Denn der Zustand der nordrhein-westfälischen Wälder und eines Großteils der Waldböden ist seit Jahren sehr besorgniserregend. Dies macht der von der Landesregierung selbst veröffentlichte Waldzustandsbericht 2012 sehr deutlich: Ein großer Teil der Wälder ist nach wie vor erheblich geschädigt und viele Böden sind stark versauert. Das gilt vor allem für die vielen Standorte mit einer Basensättigung von unter 20 Prozent, ein Wert, der die Bodenfruchtbarkeit und Vitalität der Bäume stark einschränkt. Hier besteht ein dringender Bedarf an Kompensationskalkungen. Nur sie können die kritische unnatürliche Versauerung ausgleichen, um die Böden, die Artenvielfalt sowie das Trinkwasserreservoir in den Wäldern zu schützen. „Der jährliche Säureeintrag kann in vielen Gebieten nicht natürlich kompensiert werden, also versauern die Böden weiter“, erklärt Dr. Müller.
Stickstoff landet als Nitrat im Grundwasser – mit Aluminium und Eisen
Auf Nachfrage im Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald bestätigt Forstdirektor Dr. Norbert Asche die Sinnhaftigkeit der Waldkalkungen an säurebelasteten Standorten: „Wenn sich der pH-Wert von Waldböden wegen des anthropogenen Säureeintrags in kritischen Bereichen befindet, neutralisiert Kalk nachhaltig einen Teil der Säure und unterstützt die natürliche Dynamik und Vitalität der Waldböden. Vor allem die Säuren aus dem  von der Landwirtschaft freigesetzten Stickstoff sind heute unser Problem. Das Schwefeldioxid konnte durch Filteranlagen wesentlich reduziert werden.“ Die in dem Regen gelösten Säuren lösen bei der Perkolation durch basenarme Böden  Eisen, Aluminium und Schwermetalle aus dem Erdreich. Mit dem Sickerwasser werden diese  in das Grundwasser verfrachtet, welches häufig als Trinkwasser genutzt wird.
Klimawandel verschärft die Situation: Kommt mit ihm das „Waldsterben“?
Ein Grund für die geringe Förderung der Landesregierung ist vermutlich, dass das Thema Bodenversauerung im Wald in der Öffentlichkeit anders als vor 30 Jahren kaum noch eine Rolle spielt. Dr. Müller stellt fest: „In den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts war das Thema  unter dem Stichwort ‚Waldsterben‘ in aller Munde. Es prägte den Wahlkampf und die Medien berichteten ständig darüber. Weil das heute nicht mehr der Fall ist, gehen die Bürger und selbst einige Politiker davon aus, dass die Situation der Waldböden heute unproblematisch sei.  Dies ist ein Trugschluss; denn die amtlichen Statistiken zeigen, dass die Säurebelastung vielerorts fortbesteht und bei vielen Böden die natürliche Neutralisationskapazität übersteigt und die Versauerung in tiefere Bodenschichten vordringt, wenn nicht gekalkt wird.“
Die DHG geht davon aus, dass die Gesundheit vieler Wälder und Waldböden in der Zukunft sehr gefährdet ist, wenn nicht in den kommenden Jahren hinreichende Kompensationsmaßnahmen erfolgen. Der Klimawandel werde als zusätzlicher Stressfaktor das Immunsystem von Wäldern und Waldböden noch weiter angreifen. Dr. Reinhard Müller rät: „Primär sind die Säureimmissionen zu stoppen. Zugleich sind die übermäßig versauerten Standorte so mit Kalk zu versorgen, dass eine hinreichende und nachhaltige Pufferfunktion der Böden gewährleistet ist. Berechnungen von Experten haben ergeben, dass das Vierfache der heutigen Menge an Kalk in die Wälder ausgebracht werden muss, damit sie den Klimawandel verkraften können und auch die kommenden Generationen vitale Wälder vorfinden werden.“

DIN ehrt Joachim Pollehn mit Beuth-Denkmünze

Der langjährige Leiter der Düngekalk-Hauptgemeinschaft, Herr Joachim Pollehn erhielt für seine Verdienste um die Normen im Düngebereich am 18. September 2013 auf dem 125. VDLUFA-Kongress in Berlin die Beuth-Denkmünze des DIN.

Köln, 03.10.2013: Joachim Pollehn, der langjährige Leiter der Düngekalk-Hauptgemeinschaft erhielt am 18.09.2013 seitens des DIN (Deutsches Institut für Normung e. V) für sein langjähriges und verdienstvolles Engagement um die Normen im Düngemittelbereich die Beuth Denkmünze. Zwanzig Jahre wirkte Herr Pollehn aktiv und erfolgreich in Gremien des DIN und des CEN (European Committee for Standardization) mit, um relevante Normen für Düngemittel und Düngemitteluntersuchung zu entwickeln. Insbesondere für die EU-Gesetzgebung sind harmonisierte Normen wichtig, da sie EU-weit eine einheitliche Bewertung und Kontrolle ermöglichen.
Weitere Einzelheiten sind in der Pressemitteilung des DIN enthalten, die als Anlage beigefügt ist.