Naturkalk schützt den Boden und macht ihn fruchtbarer

Köln, 16.12.2014. Auf der Grünen Woche in Berlin wird die Düngekalk-Hauptgemein- schaft (DHG) vom 16. bis 25. Januar über die Wirkungen und den Nutzen von Naturkalk in der Land- und Forstwirtschaft informieren. Anhand einer Kalksteinpyramide, verschiede- nen Kalksteinmehlen, zwei Bodenprofilen und anderem Anschauungs- und Informa- tionsmaterial wird die DHG die Bedeutung der Kalkzufuhr im Ackerbau und im Wald erklären. Anlaufpunkt für Besucher ist Stand 125 im Erlebnisbauernhof der Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft e. V. (FNL) in Halle 3.2.

Hintergrund für die Beteiligung der DHG ist das diesjährige Schwerpunktthema Boden auf dem Erlebnisbauernhof. Dieses Thema besitzt besondere Relevanz, weil die Vereinten Nationen 2015 zum Internationalen Jahr des Bodens erklärt haben. Gemeinsam wollen die Aussteller auf dem Erlebnisbauernhof und im weiteren Jahresverlauf verstärkt über die Bedeutung und die vielen Funktionen des Bodens aufklären.

Da in Deutschland der „Stauwasserboden“ (Pseudogley) zum Boden des Jahres 2015 ernannt wurde, wird die DHG ein Bodenprofil von diesem Bodentyp ausstellen. Sie wird fachlich erläutern,  dass der Stauwasserboden mal nass, mal feucht und mal trocken ist und vor allem als Waldstandort genutzt wird. An diesem speziellen Waldboden wird die DHG auch über die Waldbodenversauerung und die Waldbodenkalkung informieren.

Mehr Infos am DHG-Stand auf dem Erlebnisbauernhof der Grünen Woche (Halle 3.2, Stand 125) und auf den DHG-Webseiten www.naturkalk.de und www.waldkalkung.com.

Hintergründe zum Internationalen Jahr des Bodens und Boden des Jahres unter:

·       www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/un-jahr-des-bodens

·       www.boden-des-jahres.de

·       weltbodentag.de

Waldzustandsberichte mehrerer Bundesländer bestätigen den dringenden Bedarf an gezielten Bodenschutzkalkungen

Köln, 8. Dez. 2014. Bislang haben sechs Bundesländer ihre Waldzustandsberichte 2014 veröffentlicht. Darin sind wichtige Informationen über die Gesundheit der Wälder und der Waldböden enthalten. Die zuständigen Behörden haben ermittelt, dass der Zustand vieler basenarmer Böden in unseren Wäldern immer noch sehr besorgniserregend ist. Zwar hat die Belastung durch Schwefeldioxid-Emissionen seit den 1990er Jahren deutlich abgenommen, doch speichern die Waldböden immer noch große Mengen an Säure-Altlasten. Anlass zu weiterer Sorge gibt zudem die Tatsache, dass weiterhin Säureeinträge stattfinden, die von basenarmen Böden nicht genügend gepuffert werden können und somit weiter zu einer Verstärkung der Bodenversauerung führen. Hinzu kommt der Basenentzug durch die forstliche Holzernte und die Nährstoffauswaschung durch Wasserversickerung. Der Waldzustandsbericht von Rheinland-Pfalz zieht auch in diesem Jahr das  eindeutige Fazit:

Daher sind zum Schutz unserer Waldökosysteme vor fortschreitender Versauerung nach wie vor weitere Anstrengungen zur Verringerung der Emissionen und eine Fortsetzung der Bodenschutzkalkungen erforderlich.

Künftige Generationen nicht belasten

Der Geschäftsleiter der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG), Dr. Reinhard Müller, sieht in der Waldbodenversauerung ein Problem, das die heutige Generation bald und konsequent in den Griff bekommen muss. Künftigen Generationen dürfte man die versauerten Waldböden nicht hinterlassen. Denn die Probleme der Bodenversauerung werden durch den Klimawandel weiter verstärkt: „Die Böden müssen von unserer Generation nicht nur geschützt, sondern angesichts der Herausforderungen des Klimawandels auch zusätzlich widerstandsfähig gemacht werden. Dies kommenden Generationen zu überlassen, wäre unverantwortlich.“

Länder müssen Konsequenz zeigen

Dabei, so Dr. Müller, müsse man neben der Forcierung der Schadstoffreduktion auch im Wald selbst durch Waldbodenschutzkalkungen aktiv werden. Angesichts der Ergebnisse der im Oktober veröffentlichten Bundeswaldinventur zum Zustand des deutschen Waldes sagt der Experte: „Dem Wald geht es von außen betrachtet vermeintlich gut, aber die Schäden im Boden sehen wir eben nicht. Die Aussagen der nun erschienenen Waldzustandsberichte der Länder über die Böden zeigen auf, dass wir aktiv eingreifen müssen, nicht nur um Schlimmeres zu verhindern, sondern um die Gesundheit der Böden möglichst vollkommen wieder herzustellen.“ Eine Sache ist für den DHG-Geschäftsführer aber ebenso klar: „Ohne ausreichende finanzielle Fördergelder der Bundesländer geht es nicht. Der Bedarf der Waldkalkung ist in den Waldzustandsberichten klar festgestellt. Deshalb müssen die Länder auch konsequent sein, und die nötigen Fördermittel Jahr für Jahr kontinuierlich zur Verfügung stellen. Da mit der Waldkalkung zugleich auch die biologische Vielfalt und die Qualität von Grundwasser und Fließgewässern in den relevanten Waldgebieten verbessert wird, ist sie multifunktionaler Umweltschutz und ein wichtiger Baustein zur Stabilisierung der Wälder im Klimawandel.“

Die Ergebnisse der Waldzustandsberichte der waldreichsten Bundesländer sind hier abrufbar: waldkalkung.com/fuer-entscheider/wald-und-bodenzustandsberichte/

Georg Schirmbeck erhält die Goldene Tanne 2014

Berlin, 1. Dezember 2014. Der Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Dr. Wolfgang von Geldern, ehrte im Rahmen eines Parlamentarischen Abends am 27. November Georg Schirmbeck mit der Goldenen Tanne 2014. Der in Zusammenarbeit mit der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) verliehene Ehrenpreis wurde dem 65-jährigen Niedersachsen, der seit 2007 die Präsidentschaft des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) ausübt, für seinen jahrzehntelangen Einsatz zur Zukunftssicherung des Waldes zuteil. Von Geldern erinnerte vor etwa 60 geladenen Gästen insbesondere an den vielfältigen Einsatz von Georg „Schorse“ Schirmbeck für Wald und Forst während seiner Zeit im Niedersächsischen Landtag (1990 bis 2002) und im Deutschen Bundestag (2002 bis 2013).

SDW-Präsident von Geldern machte vor zahlreichen Bundestagsabgeordneten deutlich, wie wichtig das Engagement von politischen Meinungsführern und Entscheidern wie Georg Schirmbeck für den Wald ist: „Unser Wald musste über Jahrhunderte und Jahrzehnte Schadstoffeinträge aus der Luft ertragen. Die daraus resultierenden Folgen und die anhaltende unnatürliche Bodenversauerung müssen wir verstärkt aktiv bekämpfen. Dem Wald geht es von außen betrachtet vermeintlich gut, wie die aktuelle Bundeswaldinventur ergeben hat. Aber der Schein trügt oft, da wir die Probleme im Boden meistens nicht sehen. Darum brauchen der Wald und insbesondere der Waldboden den Schutz und die Fürsorge durch den Menschen. Er ist schützens-, nützens- und erhaltenswert“, so Dr. von Geldern.

In seiner Gratulation an den Preisträger der 11. Goldenen Tanne griff der Bundestagsabgeordnete Cajus J. Caesar den Gedanken auf und thematisierte die Waldkalkung als Instrument zur Wiederherstellung der Waldbodengesundheit. Trotz des Sparhaushaltes werde der Bund eine Million Euro jährlich für die Kalkung im Kleinprivatwald als 100-Prozent-Förderung über die Bundesländer bereitstellen. Die Bundesländer seien in der Pflicht, die notwendigen Fördermittel bedarfsgerecht bereitzustellen. Der Bedarf werde von den Förstern und den Forschungseinrichtungen durchaus gesehen.

In den Gesprächen im weiteren Verlauf des Abends erörterten die fachkundigen Gäste vielfach die geeigneten Instrumente und Strategien, um der Versauerung der Waldböden und den oft unsichtbaren Problemen im Boden und den daraus resultierenden  Nachteilen für den Wald entgegenzutreten. Dabei wurde die regenerationsorientierte Kalkung auf bedürftigen Waldstandorten als sinnvoll und notwendig erachtet. Dr. Reinhard Müller, Geschäftsleiter der Düngekalk-Hauptgemeinschaft, rief dazu auf: „Die alten und andauernden Bodenversauerungen müssen von der Generation beseitigt werden, die sie verursacht hat. Nur so kann der Wald gegen die neuen Belastungen, die der Klimawandel mit sich bringen wird, widerstandsfähig werden. Und nur dann ist Nachhaltigkeit im Wald- und Bodenschutz auch für die nächsten Generationen möglich.“

Im Düngejahr 2013/2014 deutlich mehr Kalk gedüngt

Die neue Statistik zum Düngemittelabsatz im Wirtschaftsjahr 2013/2014 (01.07.2013 – 30.06.2014) zeigt einen verstärkten Einsatz von Kalkdüngern in der deutschen Landwirtschaft. Mit dem Absatz von 2.865.000 t CaO wurden ca. 13 % mehr Kalk in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt als in dem vorangegangenen Wirtschaftsjahr 12/13 und sogar 32 % mehr als im Mittel der letzten 14 Jahre (s. Abb. 1 – Download unten).

„Der etwa seit 2006 beginnende Trend des zunehmenden Kalkdüngereinsatzes geht einher mit einer verbesserten wirtschaftlichen Lage der Landwirte und einem zunehmenden Bewusstsein für die Bedeutung von Bodenstruktur und Bodenschutz für eine nachhaltige Landbewirtschaftung,“ erläutert Dr. Reinhard Müller, Geschäftsleiter der Düngekalk-Hauptgemeinschaft die Hintergründe für diese Entwicklung.

Im Zusammenhang mit der Klimaschutzdebatte wird seit Jahren immer mehr über die Knappheit und die Bedeutung der Böden gesprochen. Insbesondere bei Starkregenereignissen wie im Sommer 2014 ist es wichtig, dass die Böden das Regenwasser schnell aufnehmen und dann auch speichern können. Dies können sie nur, wenn sie eine gute, stabile Bodenstruktur mit vielen Mittelporen aufweisen. Dafür wiederum ist bei den meisten Böden eine gute Kalk- und Humusversorgung sehr wesentlich.

Die Zusammenhänge zwischen Kalkversorgung der Böden und der Verbesserung der Wasseraufnahme und Wasserspeicherung sind Fachleuten bekannt. Die wissenschaftlich durch viele Feldversuche nachgewiesene Optimierung der Kalkversorgung ist abhängig von der Bodenart und dem Humusgehalt der Böden. Dies ist in dem VDLUFA-Standpunkt „Bestimmung des Kalkbedarfs von Acker- und Grünlandböden“ (s. www.vdlufa.de/index.php)  bereits im Jahr 2000 manifestiert worden.

Gemäß des VDLUFA-Standpunktes ist es ratsam, bei den Flächen der Versorgungsklassen „A“ und „B“ eine Aufkalkung oder sogar eine Gesundungskalkung vorzunehmen, um den bodenartspezifisch optimalen pH-Wert zu erreichen. Immer mehr Landwirte verstehen diese Zusammenhänge und optimieren daher die Kalkversorgung ihrer Acker- und Grünlandböden.

Die vom statistischen Bundesamt in Wiesbaden veröffentlichten Daten über den Düngekalkeinsatz in Deutschland ermöglichen in Verbindung mit den Flächenstatistiken Berechnungen über den Kalkeinsatz je Hektar Landwirtschaftlicher Nutzfläche (LF). Da der Kalkdüngerabsatz im Trend angestiegen ist und die LF tendenziell abnimmt, steigt folglich auch die Kalkmenge, die je ha LF durchschnittlich eingesetzt wird (s. Abb. 2 – Download unten).

Im Wirtschaftsjahr 2013/14 wurden durchschnittlich 172 kg CaO je Hektar LF in Deutschland eingesetzt. Dieser langjährige Höchstwert ist sehr zu begrüßen. Dennoch ist bei durchschnittlichen jährlichen CaO-Verlusten von ca. 250 – 300 kg/ha – je nach Wasserbilanz und Entzügen – davon auszugehen, dass die Menge von 172 kg/ha CaO im Mittel (!) noch nicht hinreichend ist, alle Böden in die optimale Kalkversorgung zu bringen beziehungsweise das pH-Wert-Optimum nachhaltig zu erhalten.

 Durchschnittswerte können allerdings nur einen Trend aufzeigen. In der Praxis ist jeweils der Einzelfall zu untersuchen und zu entscheiden. Daher ist bei jedem Acker und jeder Wiese auf die optimale Kalkversorgung und den pH-Wert zu achten, um die beste Bodenstruktur und Bodenfruchtbarkeit zu erreichen. Dies kann fachgerecht nur mittels regelmäßiger Bodenuntersuchungen im Abstand von ca. 3 bis 4 Jahren sichergestellt werden. Boden und Pflanzen werden es danken.

Kalkdünger fanden Interesse auf DLG-Feldtagen 2014

(Köln, DHG) – Auf den DLG-Feldtagen 2014 bei Bernburg-Strenzfeld informierte die DHG (Düngekalk- Hauptgemeinschaft) vom 17.06. – 19.06.2014 über die Herkunft, Qualität und optimale Einsatzmöglichkeiten von Kalkdüngern.

Viele interessierte Besucher kamen zum DHG-Stand, um sich über den optimalen Kalkeinsatz im Ackerbau und Grünland beraten zu lassen. Insbesondere am interessanten Bodenprofil der Schwarzerde (s. Foto) konnte die Wirkung und Bedeutung des Kalkes für die Bodenfruchtbarkeit demonstriert werden.

Aufgrund vieler guter Gespräche und Kontakte ist die DHG mit ihrer Beteiligung an den diesjährigen DLG-Feldtagen zufrieden. Diskussionspunkte waren die Ziel-pH-Werte der verschiedenen Bodenarten, Vorteile von freiem Kalk in Ton- und Schluffböden (Krümelstruktur, Erosionsminderung), Düngekalk-Ausbringungstechnik und die Wirkungsgeschwindigkeit (Reaktivität) unterschiedlicher Kalkdünger.

Landwirte betonten die zunehmende Bedeutung der optimalen Kalkversorgung für die Optimierung der Bodenfruchtbarkeit und bei limitierter N-Düngung.

Norbert Peschen ist neuer Vorsitzender der Düngekalk-Hauptgemeinschaft

Kalkdünger-Info auf DLG-Feldtagen 2014

(Köln, DHG, 16.05.2014) – Die Düngekalk- Hauptgemeinschaft (DHG) informiert vom 17.06. bis 19.06.2014 auf den DLG-Feldtagen bei Bernburg – auf dem Stand VG 21 – über den Nutzen, die Qualität und optimale Einsatzmöglichkeiten von NATURKALK in der Land- und Forstwirtschaft.

An dem begehbaren Bodenprofil und an den Demoparzellen wird über die Wirkung und Bedeutung des optimalen Kalkeinsatzes im Ackerbau, im Grünland und im Gemüseanbau informiert. Welcher pH-Wert und welche Kalkversorgung sind bei den verschiedenen Bodenarten und bei den Fruchtarten anzustreben? Welche Vorteile bietet freier Kalk in Ton- und Schluffböden? Welche Wirkungsgeschwindigkeit leisten unterschiedliche Kalkdünger und welche Ausbringungstechnik ist am effektivsten? Lassen Sie sich dazu von kompetenten Fachberatern auf den DLG-Feldtagen beraten und schauen Sie auf die DHG-Website www.NATURKALK.de.

Ehrenpreis für Zukunftssicherung des Waldes geht an Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens

Berlin, 13. März 2014. Dr. Wolfgang von Geldern, Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), ehrte im Rahmen eines Parlamentarischen Abends am 13. März 2014 in Berlin Dr. Hermann Onko Aeikens, Minister für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, mit der Goldenen Tanne 2013. Den Ehrenpreis verlieh die SDW in Kooperation mit der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) nunmehr zum 10. Mal an Persönlichkeiten, die sich vorbildlich für den Waldschutz einsetzen.

Staatsminister a. D. Dr. von Geldern erinnerte daran, dass vor 30 Jahren der erste Waldschadensbericht in Deutschland erschienen war. Damit markiert das Jahr 1984 den Beginn der wissenschaftlichen Suche nach den Ursachen der Waldschäden und nach geeigneten Gegenmaßnahmen. Von Geldern: „Aber erst heute wissen wir, welche wichtige Rolle die Böden in diesem Kontext spielen.“ Dass dieses Wissen nun vorliegt, sei engagierten Personen wie Dr. Aeikens zu verdanken. Als verantwortlicher Minister habe er in den Waldschadensberichten seines Bundeslandes auf diesen Zusammenhang besonders hingewiesen und die Notwendigkeit von Bodenschutzkalkungen und anderen Maßnahmen herausgestellt. Darüber hinaus habe Minister Aeikens seit einigen Jahren neuerlich die Waldkalkung in Sachsen-Anhalt unterstützt und sich somit um die Zukunftssicherung der Wälder große Verdienste erworben.

Dr. Aeikens nahm den Traditionspreis mit großer Freude entgegen. Er wies darauf hin, dass in Sachsen-Anhalt innerhalb der letzten 20 Jahre 69.000 ha neue Waldfläche geschaffen wurden und der Wald mit über 600.000 ha für Sachsen-Anhalt eine große Bedeutung habe. Dr. Aeikens bekannte sich zum aktiven Waldschutz unter der Prämisse des nachhaltigen Wirtschaftens. Dazu zählte er den pfleglichen Umgang mit den Waldböden und die Zurückführung versauerter Standorte durch Kalkung „auf mehreren 1000 Hektar“ in einen naturnahen Zustand; dabei werde das Land auch die Privateigentümer unterstützen, „zum Wohle unseres Waldes“.

Der Minister hob im Rahmen seiner Dankesrede auch die „engagierte Landesforstverwaltung“ hervor, die sich für den Wald- und Bodenschutz einsetze. Er dankte zudem der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt für ihre sehr gute Arbeit zur Förderung der Waldgesundheit, die für die beteiligten Länder sehr hilfreich sei.

Ergänzendes Symposium zum „Boden- und Wasserschutz im Wald“

Als Novum hatte die SDW der Feierstunde ein wissenschaftliches Symposium zum „Boden- und Wasserschutz im Wald“ vorangestellt. Im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) begrüßte Abteilungsleiter Clemens Neumann am Nachmittag des 13. März zahlreiche Experten aus ganz Deutschland.

Zu Beginn referierte Vorjahrespreisträger Dr. Klaus von Wilpert von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg. Er stellte sein neues Konzept der „regenerationsorientierten Bodenschutzkalkung“ vor. Dabei zerstreute er auch Ängste aus Naturschutzkreisen: „Die Risiken einer Waldkalkung sind aufgrund der niedrigen Dosierung von drei bis vier Tonnen pro Hektar und wegen der geringen Löslichkeit des eingesetzten Dolomitkalkes sehr gering.“ Von Wilpert stellte die Waldkalkung als effektive Maßnahme dar, die natürlichen Regenerationsprozesse deutlich zu beschleunigen (Verkürzung von 250 Jahren auf 40 bis 80 Jahre) und erinnerte an den Klimawandel: „Da können wir nicht einfach nur abwarten und nichts tun.“

Carina Sucker, Freiburger Kollegin von Wilperts, referierte über „Wasserhaushalt und -qualität im Wald“ und kam zu den Ergebnissen: „Kalkungen wirken sich positiv auf Bodenwasser, Sickerwasser und Bachwasser aus. Negative Erscheinungen wie erhöhte Nitratausträge wurden nicht beobachtet.“

Dr. Joachim Block von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forst (Trippstadt) führte unter anderem aus, wann und wo Bodenschutzkalkungen zur „Gewährleistung der Nährstoffnachhaltigkeit und Erhaltung der Produktivität der Waldböden“ erforderlich sind. Kalksteigerungsversuche belegen, dass die Kalkung wieder ein gesundes Buchenwachstum ermöglichen kann.

Danach erläuterte Georg Schirmbeck als Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates die „Bedeutung der Forstwirtschaft für den Wald-, Boden- und Wasserschutz im Klimawandel“. Von der Politik forderte er „mehr Geld und mehr Förster, um Waldkalkungen und umfassenden Waldschutz qualifiziert durchführen zu können“.

Aufgrund des fruchtbaren Verlaufs des dreistündigen Symposiums stellte SDW-Präsident Dr. Wolfgang von Geldern abschließend in Aussicht, auch zukünftig vor der Verleihung der Goldenen Tanne ein Fachsymposium durchzuführen.

S. neue Website: www.waldkalkung.com

Waldkalkung: Neue Internetplattform und neuer Film

Eine neue Webseite zum Thema Waldkalkung wurde Anfang März 2014 von der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) freigeschaltet. Auf der neuen Internetplattform www.waldkalkung.com finden Allgemeininteressierte, Wald­besitzer sowie politische Entscheider und Journalisten ab sofort kompakte Informationen und umfangreiches Hintergrundmaterial rund um das Thema Bodenschutzkalkung im Wald. Zugleich wird auf der Website ein neuer Informationsfilm zur Waldkalkung präsentiert, der eindrucksvoll und mit ungewöhnlichen Bildern die heutige Waldkalkungspraxis demonstriert und deren Notwendigkeit begründet.

 Köln, 7. März 2014. Warum und wie werden Wälder gekalkt? Wann und womit werden sie gekalkt? Wie wird eine Waldkalkung organisiert? Wie wird sie finanziert? Diese und viele weitere Fragen werden auf der Internetseite www.waldkalkung.com beantwortet. Sie ist  nutzerorientiert aufgebaut und in Fachgebiete strukturiert. So können Verbraucher, Studenten, Förster, Waldbesitzer, Politiker oder Journalisten leicht und zielgerichtet die gewünschten Informationen zur Bodenschutz- oder Waldkalkung finden.

„Mit dem neuen Internetangebot möchten wir das Thema Waldkalkung in allen Facetten anschaulich darstellen und den wesentlichen Zielgruppen entsprechende Informationen bereitstellen“, so Dr. Reinhard Müller, Geschäftsführer der Düngekalk-Hauptgemeinschaft. In den vier Kategorien „Für Alle“, „Für Waldbesitzer“, „Für Entscheider“ und „Für Journalisten“ findet jede Zielgruppe genau die Infos, die für sie interessant sein dürften. Dr. Müller: „So interessiert sich der private Waldbesitzer zum Beispiel primär dafür, welche Fördermöglichkeiten es gibt, während der naturinteressierte Bürger allgemeinere Fragen hat und wissen möchte, warum Waldkalkungen überhaupt notwendig sind und wie der Kalk im Boden wirkt.“

Mit aktuellen Informationen aus den Bundesländern sowie mit Hintergrundinformationen aus Forschungs- und Waldzustandsberichten ist die Seite eine wichtige Informationsquelle für die gesamte Forstbranche. Sie wird kontinuierlich mit neuen relevanten Informationen zur Waldkalkung aktualisiert werden.

Neuer Film: „Kalk ist gut für Boden, Wald und Wasser“

Ein besonderes Highlight der neuen Webseite ist ein neunminütiger Informationsfilm zur Waldkalkung. Er zeigt Aufnahmen einer Waldkalkung mit einem Hubschrauber und erklärt, warum auch heute noch viele Waldböden sehr stark versauert sind. Der informative Film erklärt die Thematik verständlich und lässt erfahrene Fachleute zu Wort kommen. Er findet sich in der Rubrik „Für Journalisten“ unter „Bildmaterial/Film“ (waldkalkung.eu/index.php). Zu Schulungszwecken kann er kostenlos als CD bei der DHG angefragt werden, am einfachsten per E-Mail an Brigitte.Kayser(a)kalk.de. Bitte den vollständigen Absender und eine kurze Erläuterung zum Einsatzzweck nicht vergessen.

Neue Daten werden Kalkbedarf der Wälder belegen

Seit dem 1. Januar 2014 gilt eine neue Verordnung, die für Bund und Länder eine jährliche Zustandserhebung ihrer Wälder vorschreibt. Die Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) begrüßt diesen systematischen und nachhaltigen Ansatz. Durch langfristige, umfassende Untersuchungen der Waldökosysteme  werden die negativen Effekte der anhaltenden Bodenversauerung deutlich. Dadurch können differenzierte und fachlich begründete Entscheidungen zur Waldkalkung getroffen werden.

Köln, 29. Januar 2014. Laut der Verordnung „Über Erhebungen zum forstlichen Umweltmonitoring“ müssen bestimmte Grunddaten zur Vitalität der Wälder und zu Wirkungszusammenhängen in Waldökosystemen erhoben werden. Die meisten Bundesländer haben zwar schon seit vielen Jahren jährliche Waldschadenserhebungen durchgeführt. Die neue Regelung geht aber darüber hinaus: Demnach sind Kronenzustand, Baumwachstum, Nadel- und Blattanalysen, Bodenvegetation, atmosphärische Stoffeinträge, Streufall, Bodenwasser nach Menge und Zusammensetzung, Bodenzustand, meteorologische Parameter, Phänologie und die Luftqualität in einem terrestrischen Stichprobenverfahren mit systematischer Stichprobenverteilung über das gesamte Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zu erheben. Vorgeschrieben ist dafür ein Raster von mindestens 16 mal 16 Kilometern im Quadratverband, das von den durchführenden Institutionen auf Länderebene auch verengt werden kann. Hinzu kommen Flächen mit wichtigen Waldökosystemen, auf denen ein so genanntes Intensivmonitoring stattfinden soll.

Die Verordnung ist aus Sicht des Gesetzgebers notwendig geworden, um die kontinuierliche Datenerhebung sicherzustellen. Die laufend aktualisierten Informationen über die Vitalität der Wälder und zu Wirkungszusammenhängen in Waldökosystemen sollen als Grundlage für forst- und umweltpolitische Entscheidungen dienen. Außerdem werden sie als Frühwarnsystem zum Erkennen von Risiken für die Wälder und als Basis für eine nachhaltige Forstwirtschaft angesehen. Mit der neuen Regelung wird eine Rechtslücke geschlossen, die sich durch das Auslaufen der sogenannten Forest Focus-Verordnung der EU im Jahr 2007 geöffnet hatte.

Umweltmonitoring wird politischen Handlungsdruck erzeugen

„Wir begrüßen die neue Verordnung sehr“, sagt Dr. Reinhard Müller, Geschäftsführer der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG), „denn wir sind sicher, dass die bundesweit erhobenen Daten über den Zustand der Waldböden die aufgrund der Bodenversauerung eingeschränkte Stabilität und die geminderte Leistungsfähigkeit vieler Waldböden bestätigen werden.“

Die DHG weist schon seit geraumer Zeit darauf hin, dass die Probleme durch die Versauerung der Waldböden in vielen Böden noch nicht behoben sind und der Umfang der Waldkalkung der letzten Jahre allenfalls ein Stagnieren erreicht.  Durch das Aussetzen der Kalkung in manchen Bundesländern schreitet die Versauerung jedoch vielerorts weiter fort. Laut Berechnungen der DHG bedarf rund ein Drittel der deutschen Wälder,  ca. 3,7 Millionen Hektar, einer regelmäßigen Kalkung, um deren Versauerung aufzuhalten und die natürlichen Verhältnisse wieder herzustellen. Parallel dazu sind die Immissionen zu stoppen, die die Versauerung der Böden auslösen.

Auf nicht gekalkten Standorten wandert die Versauerungsfront weiter in den Unterboden. Dadurch wird das tiefere Wurzelwachstum der Bäume vermindert. Gelöstes Aluminium und Schwermetalle wirken toxisch auf Wurzeln und Bodenlebewesen und können zusätzlich das Grundwasser belasten. „Diese negative Wirkungskette der Versauerung in vielen Gebieten Deutschlands wird das Umweltmonitoring auf basenarmen Standorten feststellen. Wir fordern daher die Umweltpolitiker aller Parteien auf Bundes- und Landesebene auf, die Förderung einer nachhaltigen Bodenschutzkalkung zur Stabilisierung der Wälder mit neuer Entschlossenheit sicherzustellen“, so Dr. Müller.