Fruchtbare Ackerböden benötigen günstige pH-Werte

Der Ackerboden ist zum Boden des Jahres 2023 nominiert worden…

Köln, 22.11.2022

Der Ackerboden ist zum Boden des Jahres 2023 nominiert worden, weil er weltweit die wesentliche Grundlage für die menschliche und tierische Ernährung ist. Damit die angebauten Kulturpflanzen ertragreich sein können, sind günstige pH-Werte zwischen 5,5 und 7,0 und genügend Wasser und Nährstoffe im Boden erforderlich. Am 5. Dezember, dem Weltbodentag soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass Ackerböden sehr wertvoll und schützenswert sind.

Köln, 22.11.2022. Am Weltbodentag, am 5. Dezember soll auf die Bedeutung und Schutzwürdigkeit der Ackerböden aufmerksam gemacht werden. Denn sie sind weltweit die wesentliche Grundlage für die menschliche und tierische Ernährung. Der Krieg in der Ukraine und die Energiepreissteigerungen in diesem Jahr sowie der Anstieg der Weltbevölkerung auf acht Milliarden Menschen erfordert ein neues Nachdenken und Handeln hinsichtlich der Sicherheit der Lebensmittelproduktion und -versorgung. Damit ausreichend Lebensmittel auf den Ackerböden der Erde erzeugt werden können, sind diese möglichst gesund und fruchtbar zu erhalten. Dafür ist es wesentlich, dass genügend Wasser und Nährstoffe im Boden sind, dass der Boden locker und gut durchwurzelbar ist, und auch dass der pH-Wert im Boden in einem günstigen Bereich für die Pflanzen liegt. Kalkdüngung kann den pH-Wert im Boden optimieren und hat zugleich positiven Einfluss auf viele Parameter, die die Bodenfruchtbarkeit ausmachen.
Wissenschaftler haben ermittelt, dass weltweit fast 40 Prozent der Ackerböden versauert sind. Besonders kritisch sind die Boden-pH-Werte von Ackerböden in China, Australien und Südamerika. In Deutschland wurde mit der Bodenzustandserhebung Landwirtschaft (BZE-LW, 2018) klar, dass 42 Prozent der Ackerböden im pH-Wert unterhalb des optimalen Bereiches liegen. Daher sollten diese versauerten Ackerböden im pH-Wert mittels Kalkung in den optimalen Bereich gebracht werden, um das volle Ertragspotential der betreffenden Böden nutzen zu können.

Die Bedeutung von Böden, Bodenfruchtbarkeit und pH-Wert im Boden sollen verstärkt in das Bewusstsein vieler Menschen gelangen. Und Landwirte, die die Ackerböden bewirtschaften, sollen verstärkt auf den Bodenschutz, die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und die boden- und fruchtartspezifisch günstigen Boden-pH-Werte achten.

Zeitfenster für Düngekalk-Ausbringung planen und nutzen

Bei der sehr frühen Getreideernte und unter den sehr trockenen Bedingungen ist der Düngekalkeinsatz in diesem Jahr gut zu planen.

Köln, 27.07.2022

Kalkungsbedürftige Böden sollen – auch unter schwierigen Rahmenbedingungen – hinreichend mit Düngekalk versorgt werden, um die Bodenfruchtbarkeit für die nächsten Jahre auf allen Flächen möglichst optimal zu gestalten. Eine fachgerechte Kalkdüngung gehört nach wie vor zur guten fachlichen Praxis und zur nachhaltigen Landbewirtschaftung.

Aufgrund der frühen Getreideernte steht ein ausreichend großes Zeitfenster für eine Kalkdüngung, insbesondere für die klassische Stoppelkalkung zur Verfügung. Zunehmend erfolgt nach der Getreideernte möglichst schnell eine flache Stoppelbearbeitung, um so bald wie möglich eine Zwischenfrucht einsäen zu können, die den Ackerboden mit Pflanzenaufwuchs bedeckt hält. Wenn die Kalkdüngung nicht mehr vor der ersten Bodenbearbeitung ausgebracht werden kann, so kann sie gegebenenfalls noch vor der neuen Aussaat oder sogar noch danach erfolgen. Die heutige, moderne Technik ermöglicht eine sehr genau dosierte Ausbringung mit Fahrgassennutzung oder GPS-Steuerung.

In trockenen Jahren mit wenig Niederschlägen in der Erntezeit sind die Böden gut befahrbar ohne Risiko für Bodenverdichtungen und Fahrspuren. Dies sollte für eine fachgerechte, schonende Kalkdüngung genutzt werden. In Jahren mit mehr Niederschlägen in der Erntezeit und mit feuchten Böden ist hinsichtlich der Kalkdüngung die ausreichende Befahrbarkeit der Böden zu prüfen und abzuwägen. Daher gilt grundsätzlich, dass die Kalkdüngung rechtzeitig zu planen ist und möglichst bodenschonend durchgeführt werden soll.

Düngekalk-Versorgung 2022 sichern

Ist 2022 unter den aktuell schwierigen Rahmenbedingungen die Düngekalkversorgung gesichert? Kann Düngekalk überall kurzfristig uneingeschränkt geliefert werden und zu welchem Preis? Ist der geplante oder spontane Düngekalkeinsatz in der aktuellen Hauptsaison flächendeckend gewährleistet?

Köln, 27.07.2022

Die diesjährige ungewöhnlich frühe Getreideernte und die schwierige, volatile Marktlage für Getreide und viele Düngemittel stellt Landwirte vor die Entscheidung, wann und wieviel soll in diesem Jahr gekalkt werden? Kalkungsbedürftige Böden sollen auch unter schwierigen Rahmenbedingungen mit Düngekalk versorgt werden, um die Bodenfruchtbarkeit für die nächsten Jahre auf allen Flächen möglichst optimal zu gestalten. In diesem Jahr stellt  sich ergänzend die Frage nach der hinreichenden und rechtzeitigen Mengenverfügbarkeit und Preiswürdigkeit von Düngekalken.

Dr. Reinhard Müller, Geschäftsleiter der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) gibt als Verband der Düngekalk-Produzenten in Deutschland folgende Einschätzung zur Marktversorgung mit Düngekalken ab: „Bislang ist in Deutschland die Düngekalkversorgung grundsätzlich flächendeckend gesichert. Denn die Produktion von circa 80 % der Düngekalke (Naturkalke) erfolgt im Tagebau der zahlreichen Kalkwerke in Deutschland. Auch die meisten übrigen Düngekalke wie Carbokalk oder Konverterkalk stammen aus mehreren nationalen Produktionsstätten. Da die Vermarktung überwiegend regional erfolgt, können die Transportkosten eingegrenzt werden. Allerding sorgen die stark gestiegenen Energiekosten für Produktion und Transport auch bei Düngekalk für höhere Preise. Im Vergleich zu anderen Düngemitteln sind die Preissteigerungen bei Düngekalk noch moderat.“

Eine mögliche Einschränkung für eine rechtzeitige Lieferung können jedoch limitierte Frachtkapazitäten sein. Dr. Müller begründet dies damit: „Ein regionaler Mangel an Lkw-Fahrern kann vereinzelte Lieferengpässe ergeben. Daher empfehlen wir eine frühzeitige Bestellung, die eine hinreichende Planung und Organisation der Logistik ermöglicht.“

Dr. von Geldern erhielt Goldene Tanne der SDW

Berlin / Köln. Am 15. März 2022 verlieh die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) ihren Ehrenpreis für die Zukunftssicherung des Waldes, die Goldene Tanne, im Rahmen eines Parlamentarischen Abends an ihren Ehrenpräsidenten, Dr. Wolfgang von Geldern. Fast 30 Jahre war Dr. von Geldern Vorsitzender der SDW und setzte sich bis 2021 immer mit Nachdruck und Leidenschaft für den Schutz der Wälder und der Waldböden ein.

Gesunderhaltung der Waldböden als gesellschaftliche Aufgabe

Dr. von Geldern hob in seiner Dankesrede hervor: „Schutz und Gesunderhaltung der Waldböden sind nicht nur ein aktuelles Ziel der EU-Kommission, sondern eine dauerhafte Aufgabe der Gesellschaft. Denn nur auf intakten Böden können gesunde, vitale Bäume wachsen. Deshalb sollen sehr stark versauerte Waldböden mittels Bodenschutzkalkung wieder in einen Zustand gebracht werden, in dem die Bäume stressfrei gedeihen können.“

Peter Kratzer, Vorsitzender der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) gratulierte Dr. von Geldern für sein umfangreiches und erfolgreiches Engagement für den Wald und die Bodenschutzkalkung als langjähriger Kooperationspartner bei der Vergabe der Goldenen Tanne. Zu den Gratulanten zählte weiterhin der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR), Georg Schirmbeck, der ebenfalls den unermüdlichen und erfolgreichen Einsatz von Dr. von Geldern und der SDW für den deutschen Wald lobte. Seine Botschaft war: „Wald ist für Natur und Menschen, für Ökologie und Ökonomie unverzichtbar, daher müssen wir alle zu seinem Schutz und zu seiner Gesunderhaltung beitragen. Dabei sind eine nachhaltige Nutzung und Holzgewinnung durchaus sinnvoll, da sie einen bedeutenden Beitrag für ein nachhaltiges Leben vieler Menschen in ländlichen Regionen darstellen.“

Mehr zum Thema unter www.waldkalkung.com

Pressemitteilung zum Tag des Waldes am 21. März 2022

Zum diesjährigen Tag des Waldes rufen Experten dazu auf, die unnatürliche Versau-erung von Waldböden mittels Bodenschutzkalkung zu stoppen und zu regenerieren. Insbesondere der Waldumbau mit mehr Laubbaumarten auf bisherigen Nadelwaldstand-orten kann nur gelingen, wenn die Böden nicht zu sauer sind. Die Mehrzahl der Laubbaumarten haben höhere pH-Wert-Ansprüche.

Köln, 9. März 2022. Die EU-Kommission hat Strategiepläne für die künftige Waldbewirtschaftung und auch für den Bodenschutz erstellt. Der Boden soll vor Degeneration geschützt werden. Bodenversauerung stellt in regenreichen (humiden) Klimagebieten durch die Wasserversickerung zwar eine natürliche Boden- degeneration dar, allerdings ist sie bei uns auf versauerungs-gefährdeten Standorten viele Jahrzehnte durch menschliche Säureeinträge viel stärker gewesen als normal. Daher gibt es seit ca. 40 Jahren Waldkalkungsprogramme der Bundesländer und eine hohe staatliche Förderung dafür.

Die Wälder sollen widerstandsfähiger (resilienter) gegen den Klimawandel werden. Dies wird vorrangig durch Waldumbau mit mehr Laubbaumanteilen auf bisherigen Nadelwaldstandorten versucht, kann aber nur gelingen, wenn die Böden nicht zu sauer sind. Denn die Mehrzahl der Laubbaumarten haben höhere pH-Wert-Ansprüche als die Nadelbaumarten (siehe: AFZ 3/2001, Mellert et al., pH-Wert-Messung als einfaches Hilfsmittel bei der Baumartenwahl).

Niedrige pH-Werte schwächen das Wurzelsystem und damit die Waldstabilität

In sehr sauren Böden (pH-Werte < 4,2 = Aluminiumpufferbereich; pH-Wert in Wasser gemessen) können die Baumwurzeln schlechter wachsen, da Aluminium verstärkt in die Bodenlösung kommt, was für die Wurzeln toxisch wirkt. Daher werden bei pH-Werten unter 4,2 im Mineralboden weniger Feinwurzeln in der obersten Mineralbodenschicht gebildet. Die Wurzeln suchen die Nährstoffe im organischen Auflagehorizont. Bei Trockenheit wie in 2018/19 können die Bäume weniger Wasser erschließen. Bäume mit eingeschränktem Wurzelsystem und einer schlechten Verankerung verringern die Stabilität der Wälder. Diese benötigen sie aber angesichts öfter auftretender Stürme oder Trockenheitsphasen.

„Bodenschutzkalkung hat sich als Teil einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung bewährt. Daher muss sie – bei entsprechenden Boden-pH-Werten – als Teil der ‘Guten fachlichen Praxis‘ gelten“, resümiert Experte Dr. Reinhard Müller von der Düngekalk-Hauptgemeinschaft. Für weitere Informationen verweist er auf die Website www.waldkalkung.com.

Gesunde Böden als Basis der Bioökonomie in Wald und Flur

Köln, 29.11.2021.
Am Weltbodentag wird auf die Bedeutung der Bodengesundheit generell und für die Bioökonomie im Besonderen aufmerksam gemacht. Dieses Ziel verfolgen gleich zwei neue EU-Strategien: die EU-Bodenstrategie 2030 und die EU-Waldstrategie 2030. Als politische Zielsetzung fordert letztere, dass die Pflege von Waldböden von besonderer Bedeutung ist, da eine starke Abhängigkeit zwischen Bäumen und den Böden, auf denen sie wachsen, besteht. Die Baumwurzeln müssen alle essentiellen Elemente und Nährstoffe aus dem Boden erhalten. Daraus folgt für die EU-Kommission, dass die Bodeneigenschaften und Ökosystemdienstleistungen des Bodens als Grundlage gesunder und produktiver Wälder geschützt werden müssen.

Die EU-Bodenstrategie 2030 definiert den Begriff „gesunde Böden“ so, dass die Böden in einer guten chemischen, biologischen und physikalischen Kondition (Verfassung) sein sollen. Als Ziel wird u.a. gefordert, dass der Bodendegeneration entgegengewirkt werden soll.

Eine Form von Bodendegeneration ist die übermäßige Versauerung. In Deutschland sind ca. 40 Prozent der Acker- und Grünlandböden und auch über 30 Prozent der Waldböden so stark versauert, dass die angebauten Kulturpflanzen sowie eine Reihe von Baumarten nicht optimal wachsen. Daher sollte der Bodenversauerung mittels Kalkung entgegengewirkt werden – sowohl im landwirtschaftlichen Pflanzenbau als auch in der Forstwirtschaft.

Bei sehr stark versauerten Waldböden werden schon seit vielen Jahren Bodenschutzkalkungen vorgenommen; aber leider viel zu wenige, wie Dr. Reinhard Müller, Experte der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) bemängelt. Er sagt: „Mit dem Umfang der Bodenschutzkalkung der letzten fünf Jahre kann in Deutschland eine Stabilisierung der sehr stark versauerten Waldökosysteme nicht erreicht werden. Solange die Böden nicht gesund sind, solange können die Bäume nicht klimawandelresilient werden.“

Neuer Forschungsbericht zur Wirksamkeit der Bodenschutzkalkung

Die positiven Wirkungen der Bodenschutzkalkung im Wald wurden bereits durch die BZE II-Ergebnisse dokumentiert. Nun gibt es eine neue wissenschaftliche Ausarbeitung über die Vorteile und Grenzen der Waldkalkung. Dr. Heike Puhlmann, Abteilungsleiterin Boden und Umwelt der FVA Baden-Württemberg, hat mit Anderen in der Schriftreihe „BERICHTE FREIBURGER FORSTLICHE FORSCHUNG“ das HEFT 104 mit dem Thema „Regenerationsorientierte Bodenschutzkalkung in den Wäldern Baden-Württembergs“ herausgebracht. Diese Evaluierung der Umsetzung und der Wirksamkeit des Kalkungsprogramms in den Jahren 2010 bis 2019 (in Baden-Württemberg) belegt sehr umfassend die Leistungen, Vorteile und Grenzen der Bodenschutzkalkung. Dieser lesenswerte Bericht, anhand dessen sich der Leser ein fachliches Urteil bilden kann, ist öffentlich im Internet verfügbar: Link zu dem Bericht (Heft 104).
Als Fazit wird der weitere Bedarf der Bodenschutzkalkung für entsprechend versauerte Waldböden festgestellt.

Sieben Gewinner beim Fotowettbewerb zum Thema „Düngekalk-Einsatz in Land- und Forstwirtschaft“ ermittelt

Köln, 29.11.2021
Die Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) hat im Sommer 2021 einen Fotowettbewerb zum Thema „Düngekalk-Einsatz in der Land- und Forstwirtschaft“ ausgeschrieben, der Ende September endete. Die zahlreichen Einsendungen von Fotos und Videos zeigen interessante Momente der Kalkdüngung in der Landwirtschaft, im Obstbau sowie im Wald. Die unterschiedlichen Kalkanwendungen belegen auch die Bedeutung der Kalkung für die Bodenfruchtbarkeit und die Bodengesundheit. Für sehr viele Landwirte gehört eine regelmäßige Kalkung – auf Basis einer vorangegangenen Bodenuntersuchung – zur guten fachlichen Praxis und zur nachhaltigen Bodennutzung.

Nun hat eine unabhängige Jury der DHG die folgenden Gewinner in den zwei Kategorien „Foto“ und „Video“ ermittelt.

Sieger in der Kategorie Foto:

1. Platz: Matthias Böhmler, Esslingen, mit Foto-Titel „Kalkabwurf“ (Foto als Anlage)
2. Platz: Bernhard von Blanckenburg, Dorsten, mit dem Foto-Titel „Eins, zwei, drei – und los!“ (Foto als Anlage)
3. Platz: Sophie Stoltenberg, Wisch, mit dem Foto-Titel „Feenstaub“ (Foto als Anlage)

Sieger in der Kategorie Video:

1. Platz: Nicole Vermeulen, Bocholt, Video-Titel „Kalkstreuen mit moderner Hufgard-Technik beim LU Bollwerk in Bocholt“
2. Platz: Leopold Schulenburg, Berlin, Video-Titel „Kalkausstreuung nahe Teisendorf“
3a. Platz: Steffen Rath, Alfter, Video-Titel „Effiziente Kalkausbringung mit dem Lohnunternehmen Althausen im Rheinland“
3b. Platz: Johannes Franzen, Schillingen, Video-Titel „Franzen Agrar Service bei Adams-Philippi GbR im Einsatz“

Die Bilder und Videos der Gewinner sind auf der DHG-Website www.naturkalk.de unter Foto/ Video/ Publikationen und auf YouTube veröffentlicht worden.

Die Fotos bilden zudem einen Grundstock für ein frei verfügbares Fotoarchiv der DHG zum Thema Kalkdüngung. Die DHG dankt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern an dem Fotowettbewerb und gratuliert den Gewinnerinnen und Gewinnern.

Waldstrategien 2030 beinhalten Bodenschutzkalkung

Köln,20.10.2021. Die kürzlich veröffentlichten neuen Waldstrategien der Europäischen Union (EU) und Deutschlands (BMEL) wollen einen Beitrag zum Erreichen der Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung leisten. Das UN-Ziel 15 besagt: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der Biodiversität ein Ende setzen.

Zum Erreichen dieser Ziele sind der Bodenschutz und auch speziell die Bodenschutzkalkung versauerungsgefährdeter Waldböden weiterhin ein sehr wichtiger Baustein der nachhaltigen Waldbewirtschaftung. „Daher soll in Deutschland und Europa eine kontinuierliche und angemessene Realisierung der Bodenschutzkalkung in allen Bundesländern gewährleistet werden“, betont Bodenexperte Dr. Reinhard Müller für die Initiative „naturkalk“ anlässlich einer Podiumsdiskussion. Dafür bedürfe es einerseits einer hinreichenden und möglichst unbürokratischen Förderung seitens der EU, des Bundes und der Bundesländer. Andererseits seien für die praktische Realisierung (Antragbearbeitung, Beratung, Management) auch genügend Personalkapazitäten in den Forstämtern und Verwaltungen bereitzustellen.

Kein gesunder Wald ohne gesunde Waldböden

In der EU-Waldstrategie wird die besondere Bedeutung der Pflege von Waldböden betont, da eine starke Abhängigkeit zwischen den Bäumen und den Böden besteht. Für das Gedeihen von Bäumen müssen die Baumwurzeln alle essenziellen Elemente und Nährstoffe aus dem Boden erhalten. Die Bodeneigenschaften und Ökosystemdienstleistungen des Bodens müssen daher als Grundlage gesunder und produktiver Wälder geschützt werden.

In der deutschen Waldstrategie 2030 wird festgestellt, dass durch Schwefel- und Stickstoffeinträge verursachte Prozesse (wie z. B. Versauerung und Eutrophierung bei gleichzeitiger Austragung basischer Nährstoffe) viele Waldböden bereits tiefgreifend verändert sind. Dies habe Folgen für die forstliche Produktion, die Stabilität der Wälder und die Ökosystemleistungen des Waldes sowie auch für die Biodiversität und den Bodenwasserkörper. Die Waldstrategie sieht viele Waldökosysteme an der Grenze ihrer Belastbarkeit.

Dr. Müller fordert daher: „Die Bodenschutzkalkung ist auf stark versauerten Waldböden unverzichtbar und darf nicht vernachlässigt werden. Sie muss als Teil einer nachhaltigen und vorsorgenden Waldbewirtschaftung auf bedürftigen Standorten sogar verstärkt werden. Nur auf gesunden Böden kann die langfristige Anpassungsfähigkeit der Wälder an den Klimawandel gewährleistet werden.“

Vortrag am 12.08.21 in YouTube: „Kalkdüngung für nachhaltigen Pflanzenbau = die gute fachliche Praxis!“

Der VFuD (Verein zur Förderung einer umweltschonenden Düngung in Brandenburg)
veranstaltet am 12.08.2021 um 11.00 Uhr einen öffentlichen „Live-Stream“ im Internet.

Hauptinhalt ist der o.g. Vortrag zur Kalkdüngung. Der Vortrag wird in YouTube ab dem 12.8. längerfristig zu finden sein. – Über den folgenden Link können Sie „live“ an der Veranstaltung/an dem Vortrag teilnehmen:

youtu.be/YhxS2iuaZA4

Podcast von Yara zum Thema Kalkdüngung

Podcast zum Thema „Kalkung und Stickstoff-Nutzungseffizienz (NUE)“ Die Firma Yara hat bereits eine ganze Reihe von „Podcasts“ zu verschieden Themen der Düngung erstellt und im Internet angeboten. Nun hat Yara mit der DHG einen Podcast zum Thema Kalkung gemachen. Dieser Beitrag ist nun unter folgendem Link auf der Website von Yara zu finden: www.yara.de/pflanzenernaehrung/medien/podcasts/