Bodenschutzkalkung hilft zur Stabilisierung des Waldes – AFZ-Sonderdruck

Das Thema „Bedeutung von Bodenzustand und Bodenschutz-kalkung für die Walderneuerung im Klimawandel“ ist 2020 in drei Beiträgen in der AFZ publiziert worden. Es ist eine inhaltliche Ergänzung zum Positionspapier des Deutschen Verbands Forstlicher Forschungsanstalten (DVFFA) zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel.
Dr. Klaus von Wilpert erklärt, warum die aktuellen Waldschäden nicht nur durch Witterungs-extreme zu erklären sind, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit auch durch die Deposition von Säuren und die dadurch entstandene Bodenversauerung mitverursacht werden.

Auf etwas mehr als 16 % der bundesdeutschen Waldflächen besteht ein Kalkungsbedarf zur Regeneration des natürlichen Bodenzustands und seiner Vielfalt. Dies hat das EnNa-Projekt (Energieholzernte und stoffliche Nachhaltigkeit in Deutschland) gezeigt.

Auf ca. 9 % dieser Flächen sollte zusätzlich die Kaliumernährung der Wälder stabilisiert werden; dies kann durch Beimischung qualitätsgeprüfter Holzasche erfolgen.

Es ist dringend angeraten, Bodenschutzkalkungen als wesentlichen Bestandteil in Strategien zur nachhaltigen Stabilisierung der Wälder im Klimawandel einzubeziehen

Lesen Sie den AFZ-Sonderdruck zur Bedeutung der Boden- und Waldschutzkalkung (s. Download)

Mit Kalk gegen Schwermetalle

Schwermetalllöslichkeit in Abhängigkeit vom pH-Wert

Die Löslichkeit der Schwermetalle im Boden ist pH-Wert abhängig. Bei niedrigen pH-Werten gehen die meisten Schwermetalle verstärkt in Lösungen.
Durch eine pH-Wert Anhebung wird ihre Löslichkeit wesentlich reduziert. Deshalb kann durch eine Kalkdüngung die Löslichkeit von Schwermetallen und ihre Aufnahme durch die Pflanzen entscheidend vermindert werden. Deshalb ist überall, wo Schwermetalle in höheren Konzentration im Boden vorkommen, eine Kalkdüngung und pH-Wert Anhebung zu empfehlen.

Düngekalkstrategie 2035 – „Bodengesundheit mit Kalk“

Die Düngekalkstrategie 2035 zeigt die Wirkung und den Nutzen einer hinreichenden Kalkversorgung und optimaler pH-Werte im Boden.
Diese sind wichtig, damit die Böden in Deutschland als Basis für eine erfolgreiche Acker- und Grünlandnutzung nachhaltig genutzt werden können. Zugleich wird mit einer „Guten fachlichen Kalkungspraxis“ aktiver Bodenschutz betrieben und die Biodiversität gefördert. Daher sollen künftig auf allen landwirtschaftlichen Nutzflächen ein optimaler pH-Wert und eine hinreichende Kalkversorgung gemäß VDLUFA-Standpunkt beachtet werden. Die fachgerechte Kalkung und pH-Wert-Steuerung sollen Bestandteil einer zukunftsorientierten Ackerbau-strategie sein.

Maßnahmen:
Bis 2035 sollen die folgenden Maßnahmen üblich und flächendeckend erfolgen:

1. Regelmäßige Bodenuntersuchungen bei allen landwirtschaftlich genutzten Böden alle 4 Jahre als Basis für eine standortspezifische Kalkbedarfsermittlung. Bei größeren Flächen sind teilflächenspezifische Untersuchungen vorteilhaft und angeraten.

2. Fachgerechte standortspezifische Kalkung auf allen landwirtschaftlich genutzten Böden, um optimale pH-Werte und Kalkversorgung zu erzielen. (lt. VDLUFA Standpunkt „Kalkbedarf von Acker- und Grünlandstandorten“, 2000).

3. Angemessene Beratung und Information über Zusammenhänge von Kalkversorgung und Bodenschutz.

4. Forschungsförderung hinsichtlich der langfristigen ökosystemrelevanten Kalkwirkungen.

5. Förderung von Dauerversuchen zur Prüfung langfristiger Kalkwirkungen.

Film der SKW über Düngekalkproduktion und -Einsatz – Woher kommt der Kalk für die Landwirtschaft?

Die SKW Stickstoffwerke Piesteritz gmbH hat im Rahmen ihres virtuellen Feldtages einen Film über Kalkdüngung erstellt. Darin wird anschaulich und unterhaltsam gezeigt, woher der Düngekalk kommt, wie er produziert wird und warum Ackerböden mit niedrigen pH-Werten gekalkt werden sollen.

In dem Film informiert Dr. Reinhard Müller, Geschäftsleiter der Düngekalk-Hauptgemeinschaft den Fachberater Carsten Koch der SKW Piesteritz.
Link zu dem Film: „Woher kommt der Kalk für den Acker.

Dieser Film wurde mit freudlicher Unterstützung der Rheinkalk Lhoist Germany und dem Kalkwerk Hönnetal realisiert.

Bedeutung der Bodenschutzkalkung im Klimawandel – Podiumsdiskussion bei der IGW 2020

Bedeutung der Bodenschutzkalkung im Klimawandel –  Podiumsdiskussion bei der IGW 2020

Berlin, 17.01.2020. Schon kurz nach der Eröffnung der Internationalen Grünen Woche 2020 (IGW) in Berlin diskutierten der Waldbeauftragte der Bundesregierung Cajus Julius Caesar, der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) Georg Schirmbeck und Dr. Klaus von Wilpert, ehemaliger Leiter der Abteilung Boden und Umwelt in der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Freiburg mit dem Moderator Dr. Reinhard Müller von der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) über die Bedeutung der Bodenschutzkalkung in Zeiten des Klimawandels und im Zusammenhang mit der aktuellen Waldschadensproblematik. Die drei Experten befürworteten einhellig eine kontinuierliche Bodenschutzkalkung auf sehr stark versauerten Waldböden. Dort sei sie weiterhin eine erforderliche Maßnahme, um auch in Zukunft nachhaltige Waldwirtschaft betreiben zu können.

Das in 2018/19 auf über 200.000 Hektar in Deutschland eingesetzte Waldsterben habe wohl in erster Linie mit der außerordentlichen Trockenheit der beiden letzten Jahr zu tun. Aber auch die noch immer sehr starke Versauerung von ca. 40 Prozent der Waldstandorte in Deutschland sei ein gravierender Grund für die Anfälligkeit vieler Bäume. Nur das Zusammenwirken der Vorbelastung der Böden durch Bodenversauerung mit durch den Klimawandel bedingten Extremwetterlagen (Trockenheit) könne die hohe Intensität der aktuellen Schäden erklären, so Dr. von Wilpert. „Belastbare Forschungsergebnisse haben einerseits den Kalkungsbedarf auf über drei Millionen Hektar Wald und andererseits die positiven Wirkungen der Bodenschutzkalkung im Waldboden nachgewiesen“, fasste Dr. von Wilpert die wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammen.
Georg Schirmbeck benannte im Zusammenhang mit dem aktuellen Waldsterben 2.0  die Maßnahmen, die  seitens der Waldeigentümer aber auch seitens der Bundesländer eingeleitet werden müssen, um die erforderliche Bodenschutzkalkung zu verstärken.

Der Waldbeauftragte Caesar berichtete über die hohe staatliche Förderung und eigene praktische Erfahrungen. Er plädierte für eine schnelle, pragmatische Umsetzung der Bodenschutzkalkung. Die relevanten Institutionen der Bundesländer sollen pragmatische Lösungen finden, damit die Bodenschutzkalkung tatsächlich bedarfsgerecht im Wald ankommt. Waldkalkung müsse ein Bestandteil einer nachhaltigen Waldbewirtschaftungsstrategie sein. Aus dem interessierten Publikum wurde auch der Wunsch nach einer hundertprozentigen finanziellen Förderung geäußert. Nur so seien die Waldeigentümer in der aktuellen Krisensituation überhaupt in der Lage, Bodenschutzkalkungen durchführen. Mehr Informationen zum Thema Waldkalkung finden Sie auf der Website www.waldkalkung.com.

Reinhold Jost erhält SDW-Waldschutz-Preis 2019

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) verlieh am 27.11.2019 in Berlin den diesjährigen Ehrenpreis für Verdienste um die Zukunftssicherung des Waldes und die Bodenschutzkalkung an Umweltminister Reinhold Jost, Saarland

 

Berlin, 29. November 2019. Der Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Dr. Wolfgang von Geldern, ehrte im Rahmen eines Parlamentarischen Abends am 27. November Reinhold Jost, den Umweltminister des Saarlandes, mit der 16. Goldenen Tanne. Der in Kooperation mit der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) verliehene Ehrenpreis würdigt den langjährigen Einsatz des Preisträgers für die Zukunftssicherung des Waldes und die kontinuierliche Bodenschutzkalkung im Saarland.

Von Geldern betonte vor zahlreichen Bundestagsabgeordneten und Ehrengästen die Bedeutung des Engagements von politischen Entscheidern wie Reinhold Jost für den Wald: „Gerade jetzt in der neuen Krise des Waldes in Deutschland durch extreme Trockenheit und außerordentlichen Borkenkäferbefall braucht der Wald besondere Unterstützung. Aber Waldschutz ist auch eine kontinuierliche, dauerhafte Aufgabe. Und dies wurde im waldreichen Saarland schon langjährig vorbildlich praktiziert und von Minister Jost und dem Saarforst Landesbetrieb sehr gut unterstützt.“

Jost bezeichnete den Preis als große Ehre für sein Team und ihn: „Er ist nach der Auszeichnung des NABU für unsere naturnahe Waldbewirtschaftung die zweite bedeutende Anerkennung für unser Bemühen, den Wald auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.“ Ergänzend ging er auch auf die umfassende Bedeutung des Waldes für die Bürger, für die Gesellschaft und für eine intakte Natur ein.

In einem Grußwort appellierte der Vorsitzende der Düngekalk-Hauptgemeinschaft, Peter Kratzer, an alle Anwesenden, dass bei den derzeit anstehenden großen Aufgaben im Wald die bekanntermaßen hilfreiche Bodenschutzkalkung nicht zu kurz kommen dürfe. Denn die Minderung oder Vermeidung einer zu starken Versauerung der Waldböden sei auch aktiver Wald- und Bodenschutz, der zu einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung dazu gehöre.

In einem Fachvortrag erläuterte Dr. Klaus von Wilpert (Abteilungsleiter a. D. der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg) Zusammenhänge zwischen der Versauerung der Waldböden und den aktuellen eklatanten Waldschäden. Er erklärte: „Die alten und andauernden Bodenversauerungen auf versauerungsgefährdeten Standorten bewirken häufig ein reduziertes Wurzelwachstum. Bei der Naturverjüngung wachsen die Wurzeln oft nur im Auflagehumus und kaum in den Mineralboden. Dadurch kann die Naturverjüngung bei anhaltender Trockenheit wie in 2018 und 2019 leicht vertrocknen.“ Er plädierte dafür, die Bodenschutzkalkung als notwendige Maßnahme in der Klimaschutzprävention zu berücksichtigen. Nur so könne der Wald auf den stark versauerten Standorten widerstandsfähig gegen Klimawandel und Trockenheit werden.

Bodenschutzkalkung – Bestandteil in Strategien für klimafitte Wälder

In der Debatte um die nachhaltige Waldwirtschaft im Klimawandel wird auch die Bodenschutzkalkung als eine notwendige, integrative Maßnahme angesehen. Denn längerfristig kann die Waldnutzung nur auf Waldböden erfolgen, die eine hinreichende Nährstoffversorgung und keine übermäßige Versauerung aufweisen. Bei pH-Werten (CaCl) unter 4,0 oder einer Basensättigung unter 20 Prozent sind auf stark versauerungsgefährdeten Waldstandorten die Vitalität der Bäume und auch die nachhaltige Holznutzung gefährdet.

Köln,19.09.2019. Das Thema Bodenschutzkalkung wurde auch bei den DLG-Waldtagen Mitte September in Lichtenau diskutiert. „Insbesondere unter den Aspekten Klimawandel, Biodiversität und Bodenschutz ist die Bodenschutzkalkung weiterhin ein sehr wichtiger Baustein der nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Daher sollen hinreichend Fördermittel dafür bereitgestellt und eine kontinuierliche Umsetzung der Bodenschutzkalkung in allen Bundesländern gewährleistet werden“, betont Georg Schirmbeck, der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR).

Unter dem Titel „Bodenschutzkalkung für nachhaltige Waldwirtschaft“ wurden in einem speziellen Forum am 14. September zwei eindrucksvolle, hochwertige Vorträge gehalten: Frau Dr. Heike Puhlmann von der Forstlichen Versuchsanstalt Freiburg referierte über „Nährstoff-nachhaltige Holz- und Biomassenutzung – Möglichkeiten und Grenzen.“ Herr Dr. Norbert Asche vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW informierte über „Bodenschutzkalkung in NRW – Status und Perspektive“. Beide Referenten zeigten Argumente für die Sinnhaftigkeit der Bodenschutzkalkung auf versauerungsgefährdeten Waldstandorten. Die Vorträge sollen auf der DLG-Website verfügbar gemacht werden.

Dr. Reinhard Müller, Geschäftsführer der Düngekalk-Hauptgemeinschaft forderte aufgrund der derzeitigen und mittelfristigen äußerst schwierigen Wirtschaftssituation der Waldeigentümer eine 100 prozentige Förderung der Bodenschutzkalkung in allen Bundesländern. Einige Bundesländer böten dies schon seit Jahren an. „Die Bodenschutzkalkung darf trotz der aktuellen sehr großen Probleme („Waldsterben 2.0“) nicht vernachlässigt werden, sondern muss als integrativer Bestandteil einer Nachhaltigkeitsstrategie sogar verstärkt werden. Denn auf sehr stark versauerten Böden wird die Wiederaufforstung schwierig und Altbestände sind nur wenig stressresistent“, so Müller.

Weitere Informationen zum Thema Bodenschutzkalkungen finden Sie unter www.waldkalkung.com

Informationen zur Bodenschutzkalkung bei DLG-Waldtagen

Experten der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) informieren vom 13. bis 15. September am Stand C 493 auf den DLG-Waldtagen über die Notwendigkeit der Bodenschutzkalkung als integraler Bestandteil einer neuen umfassenden Waldförderstrategie. Köln, 9.8.2019. Experten der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) informieren vom 13. bis 15. September auf dem Stand C 493 bei den DLG-Waldtagen in Lichtenau über die positiven Wirkungen und die Notwendigkeit von Bodenschutzkalkungen.

Insbesondere unter den Aspekten Klimawandel, Biodiversität und Bodenschutz ist die Bodenschutzkalkung ein sehr wichtiger Baustein der nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Viele sehr stark versauerte beziehungsweise stark versauerungsgefährdete Waldböden brauchen eine Bodenschutzkalkung. Nur dadurch können die natürlichen Bodenfunktionen und die Vitalität und Widerstandskraft der Bäume auf solchen Standorten längerfristig verbessert werden. Ergebnisse der Bodenzustandserhebung (BZE II) und viele andere Versuchsergebnisse zeigen die positiven Wirkungen der Bodenschutzkalkung. Der pH-Wert wird langsam angehoben und die Basensättigung sowie die Ca- und Mg-Versorgung der Bäume werden nach und nach verbessert. Da eine nachhaltige Waldwirtschaft im Klimawandel nur mit gesunden, fruchtbaren Waldböden funktioniert, sind nach wissenschaftlichen Erkenntnissen pH-Werte > 4,0 und eine Basensättigung über 20 Prozent auf stark versauerungsgefährdeten Waldstandorten zu gewährleisten. „Da dies mittels Bodenschutzkalkung zu erreichen ist, muss sie integraler Bestandteil einer neuen umfassenden Waldförderstrategie sein und in der Praxis bedarfsgerecht realisiert werden“, fordert DHG-Leiter Dr. Reinhard Müller. In den letzten Jahren sei diesbezüglich zu wenig getan worden, daher müsse die Bodenschutzkalkung künftig verstärkt eingesetzt werden, um dem Waldsterben 2.0 nachhaltig zu begegnen. Informationen zu den DLG-Waldtagen 2019 und zum Thema Waldkalkung finden sich unter: www.dlg-waldtage.de und www.waldkalkung.com.

Bodenschutz durch Waldkalkung

Warum sind Bodenschutzkalkungen für den Waldboden, den Wald und für die Trinkwasserqualität wichtig? Diese Frage erörterten anlässlich der Grünen Woche und auf Einladung der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) namhafte Experten im Rahmen der Podiumsdiskussion „Waldbodenschutz durch Waldkalkung – gut für Boden, Wald und Wasser“ in Halle 4.2. Berlin, 19.01.2019. Der Waldbeauftragte der Bundesregierung Cajus Julius Caesar, der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) Georg Schirmbeck und Dr. Klaus von Wilpert, ehemaliger Leiter der Abteilung Boden und Umwelt in der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Freiburg waren sich im Wesentlichen einig: Bei sehr stark versauerten Waldböden ist die Bodenschutzkalkung eine sinnvolle, ja notwendige Maßnahme, um weiterhin nachhaltige Waldwirtschaft betreiben zu können. „Viele Forschungsergebnisse und auch die zweite Bodenzustandserhebung (BZE II) haben nachgewiesen, dass die gewünschten Wirkungen der Kalkung im Waldboden erreicht werden können und keine wesentlichen Nachteile auftreten“, fasste Dr. von Wilpert die wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammen. Schirmbeck benannte den aktuellen Handlungsbedarf seitens der Waldeigentümer aber auch seitens der Bundesländer, um die erforderliche Bodenschutzkalkung zu verstärken. Der Waldbeauftragte Caesar berichtete über gelegentliche bürokratische Hemmnisse, die eine praxisgerechte Umsetzung der Bodenschutzkalkung manchmal behindere. Diesbezüglich sollten die relevanten Fachinstitutionen der Bundesländer nach Vereinfachungen und pragmatischen Wegen suchen. Auch Anmerkungen aus dem interessierten Publikum untermauerten die Sinnhaftigkeit der Bodenschutzkalkung für Wald, Boden und Wasser. Dabei wurde auch der Wunsch nach einer hundertprozentigen Förderung erhoben, um die Akzeptanz zu erhöhen. Mehr Infos zum Thema Waldkalkung finden Sie auf der Website www.waldkalkung.com.

Film zur Podiumsdiskussion auf YouTube

Dr. Rudolf Henze verstorben

(Köln, DHG, 15.01.2019) – Der ehemalige langjährige Geschäftsführer der Düngekalk-Hauptgemeinschaft, Herr Dr. Rudolf Henze, ist am 21.12.2018 verstorben. Er hat sich besonders um die Verbesserung der Qualität und des Image von Düngekalk, aber auch um die ganze Düngemittelbranche verdient gemacht. Am 21. Dezember 2018 verstarb der langjährige ehemalige Geschäftsführer der Düngekalk-Hauptgemeinschaft (DHG) Dr. Rudolf Henze im Alter von 84 Jahren. Der 1934 in Halle an der Saale geborene Landwirtssohn absolvierte eine landwirtschaftliche Lehre bei Halle und das Agrar-Studium in Göttingen. 1960 schloss er am Institut für Agrikulturchemie bei Professor Fritz Scheffer in Göttingen seine Promotion ab. Mit seiner Arbeit „Über den Einfluss einer Strohdüngung auf Ertragsfähigkeit und Bodenfruchtbarkeit“ bearbeitete er ein zentrales Thema, welches auch heute noch aktuell ist. Nach einigen Jahren bei der Land- und Forstwirtschaftskammer Kurhessen in Kassel wechselte Rudolf Henze 1967 nach Köln zur Düngekalk-Hauptgemeinschaft. Dort übernahm er 1969 die Leitung und wurde 1973 zum Geschäftsführer der DHG bestellt. Nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden 1994 widmete er sich bis zu seinem Lebensende umsichtig und umtriebig als Wiedereinrichter dem Wiederaufbau seines elterlichen landwirtschaftlichen Betriebes in Möderau bei Halle (Saale). Rudolf Henze war immer der Landwirtschaft, der Bodenkunde, der Pflanzenernährung und besonders dem Düngekalk sehr verbunden. Als Repräsentant der deutschen Naturkalk-/Düngekalk-Hersteller war er national und auf europäischer Ebene in vielen Gremien und Veranstaltungen präsent und aktiv. 50 Jahre (1968 – 2018) war er konstruktives Mitglied in der DLG (Deutsche Landwirtschaft Gesellschaft) und im VDAJ (Verband Deutscher Agrarjournalisten). Dafür erhielt er 2018 jeweils eine Ehrenurkunde. Auch im VDLUFA (Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Forschungs- und Untersuchungsanstalten), BAD (Bundesarbeitskreis Düngung beim IVA) und in der DBG (Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft) war Dr. Henze von 1969 – 1994 ständiges und anerkanntes Mitglied. Im DIN-Arbeitsausschuss Düngemittel (1981 – 1994) und im CEN-Gremium WG 3 (Fachgruppe Kalkdünger; 1991 – 1994) des CEN TC 260 (Düngemittel, EU-Normung) engagierte er sich für praxisgerechte Normen (Analysemethoden und Produkt-anforderungen) für Düngekalk. Insbesondere gab Rudolf Henze immer wieder Impulse für die wissenschaftliche Forschung und die fachlich fundierte Fachberatung für Düngekalk. Rudolf Henze erreichte durch hohe fachliche Kompetenz, diplomatisches Geschick und langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit eine hohe Reputation als Person und für seinen Verband. Dadurch konnte er viele fachliche und administrative Rahmenbedingungen für den Düngekalk positiv beeinflussen und das Düngekalk-Image verbessern. Die Düngekalkhersteller und die Düngemittelbranche insgesamt haben ihm viel zu verdanken und werden Dr. Rudolf Henze stets ein ehrendes Gedenken bewahren.